Kultur im Heimatmuseum
Fotos von früher und heute in  Mittelstrimmig zu sehen
Die Fotos einer Ausstellung mit ehemaligen Ortsansichten führen im Mittelstrimmiger Heimatmuseum zu regen Diskussionen.
Ulrike Platten-Wirtz

Mit der Reihe Niwara Millemaje gibt es seit drei Jahren kulturelle Veranstaltungen im Hunsrückdorf Mittelstrimmig. Die diesjährige Saison wurde jüngst mit einer Fotoausstellung eröffnet, die den Wandel der Ortsbilder zeigt.

Wie hat unser Dorf eigentlich vor 70 Jahren ausgesehen und was hat sich seit dieser Zeit verändert? Diese Fragen konnten sich jüngst Besucher in der ehemaligen Dorfmühle, dem heutigen Heimatmuseum, in Mittelstrimmig stellen, wo jede Menge historische Fotos von allen vier Dörfern des Strimmiger Bergs gezeigt werden. Mit der Auftaktveranstaltung der Niwara Millemaje in der Alten Dorfmühle haben die Initiatoren, Bernd Buchholz und Franz Zimmer, mit Unterstützung des örtlichen Heimat- und Verkehrsvereins wieder einmal ins Schwarze getroffen. „Alte Bilder üben von jeher eine große Faszination auf die Leute aus“, weiß Buchholz. Dass seine Behauptung stimmt, beweist die große Anzahl an Besuchern. Auf zwei Etagen des Museums haben Buchholz und Zimmer die Fotos in Augenhöhe aufgehängt. Die Bilder waren aber nicht nur am Eröffnungstag zu sehen, sondern können zwischen Mai und September jeden Sonntag von 14.30 bis 16.30 Uhr betrachtet werden.

Viele Gebäude wurden abgerissen

Den vergrößerten historischen Dorfansichten ist jeweils ein aktuelles Bild aus gleichem Blickwinkel angefügt. Die meisten aus der Vogelperspektive. Es dauert eine ganze Weile, bis die Betrachter sich orientieren und die Bilder zuordnen können. Etliche alte Häuser, wie in Mittelstrimmig die ehemalige Volksschule, wurden längst abgerissen, die Straßen ausgebaut und verbreitert, Neubaugebiete sind hinzugekommen, Plumpsklos und Misthaufen verschwunden, aber auch die alte Poststelle. Die älteren Dorfbewohner können zu den früheren Begebenheiten noch die ein oder andere Anekdoten aus vergangenen Tagen beisteuern. Es wird viel diskutiert darüber, wie sich die Dörfer im Vergleich zu heute verändert haben.

Der gebürtige Hunsrücker Heimatforscher Norbert Pies überrascht die Strimmiger mit einer uralten Urkunde.
Ulrike Platten-Wirtz

Der Strimmiger Berg im Wandel der Zeit lautet das Motto dieser Sonder-Fotoausstellung. Neben den Bildern sind in zwei Vitrinen auch zahlreiche alte Postkarten mit Motiven vom Strimmiger Berg ausgestellt. Was früher beliebt war, nämlich Grüße aus der Heimat oder dem Urlaubsort zu versenden, ist heute in Zeiten von Smartphone und WhatsApp eher aus der Mode gekommen.

Zu Beginn der Veranstaltung informiert der gebürtige Hunsrücker Heimatforscher Norbert Pies die Anwesenden über die Entstehungsgeschichte des Strimmiger Bergs. Im Mittelpunkt seines Vortrags steht eine Urkunde aus dem Jahr 1266, einer der frühesten offiziellen Nachweise der Bebauung, die er dem Heimatmuseum als gerahmte Kopie überlässt.

Kulturinfos auch im Internet abrufbar

Zudem wird das Projekt KuLaDig (Kultur, Landschaft, Digital) vorgestellt, das, wie in einigen anderen Orten im Landkreis, Sehenswürdigkeiten und geschichtlich Interessantes aus den Dörfern Altstrimmig, Forst, Liesenich und Mittelstrimmig digital erlebbar macht. Die Texte, die bis Ende des Jahres noch ergänzt werden, können mit QR-Code oder online unter www.kuladig.de abgerufen werden.

Mit der Bilderausstellung ist die Kulturreihe Niwara Millemaje bereits in ihre dritte Saison gestartet. Die nächsten Veranstaltungen können im Internet unter www.mittelstrimmig.de/museum abgerufen werden.

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