Staatssekretärin Raab hatte für das Apollo-Kino über den Förderbescheid hinaus herzliche Grüße von Kulturminister Konrad Wolf im Gepäck. Noch vor Kurzem hatte Wolf das Kino auf seiner Sommerreise besucht – nicht ohne Grund. „Das familiengeführte Apollo-Kino bietet ein tolles Kulturprogramm“, sagte Heike Raab. „Und es hat in den vergangenen Jahren beim Kinoprogrammpreis unglaublich viele Preise abgeräumt.“ Mit seinem Freundeskreis und der Arthausreihe „Der Besondere Film“ bringt es bewusst immer wieder Filme mit hohem künstlerischen Anspruch auf die Leinwand. Für Kinder, Jugendliche und Senioren bietet Bugdahn regelmäßig Aktionen und investiert in die Ausstattung des kleinen Kinos. „2012 ist das Foyer aufwendig neu gemacht worden“, blickte Raab zurück. Während der Zwangspause, die dem Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus' geschuldet war, bekam das Kino neue Toiletten, das Foyer einen Anstrich. Die jetzt überreichte Fördersumme entspreche 90 Prozent der förderfähigen Kosten, erläuterte Raab.
Diese Förderung vonseiten des Landes „ist tatsächlich zweckgebunden“, fügte Maximilian Bugdahn hinzu, der sich über das Geld sehr freut. Es soll in ein passives 3-D-System und vier Verstärker investiert werden. Doch das ist nicht die einzige Neuerung, die das Apollo anstrebt: Derzeit läuft auch noch ein Antrag über die Filmförderungsanstalt (FFA), um an Mittel aus dem vom Bund aufgelegten Zukunftsprogramm Kino zu gelangen. Dem Antrag liegt eine Fördersumme von 132.000 Euro zugrunde. Über das Bundesprogramm will das Cochemer Kino die Wandbespannung, die Stühle und den Boden seiner beiden Kinosäle erneuern lassen.
Infolge geltender Abstandsregelungen darf das Cochemer Apollo-Kino derzeit nur einen Teil der Kapazität der beiden Kinosäle (Apollo I: 137 Plätze, Apollo II: 117 Plätze) nutzen. Hygieneregeln (Handdesinfektion, Tragen eines Mundschutzes abseits des Sitzplatzes) sind ebenfalls zu erfüllen. Allerdings lassen sich dank schachbrettartiger Sitzvergabe schon wieder 25 bis 30 Prozent der Platzkapazitäten nutzen. Dank der nach eigenen Angaben sehr guten Lüftungsanlage müssen Filmfreunde keine Bedenken haben, dass Ansteckungsrisiko im Kino könnte höher sein als anderswo in Innenräumen – eher im Gegenteil, unterstreicht Maximilian Bugdahn. Was Kinos allerdings noch immer das Leben erschwert: Die Filmschmiede Hollywood übt sich noch immer in Zurückhaltung, was den Start teurer Blockbuster angeht, beispielsweise des neuen Bond-Streifens „Keine Zeit zu sterben“. Und: Die Auflagen mancher Verleiher hinsichtlich Spielzeiten und Besucherzahlen sind oft nach wie vor kaum zu erfüllen.