In vollständiger Schutzausrüstung mit Atemschutzmaske und Löschschlauch einen 12 Meter hohen Turm zu besteigen, oder eine 80 Kilogramm schwere Puppe über 30 Meter weit zu ziehen, sind nur einige der Herausforderungen, denen sich die Teilnehmer der 10. Firefighter-Challenge in Ediger-Eller stellen müssen. Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit. Dann treten 280 Einzelkämpfer gegeneinander an.
Vor elf Jahren haben Daniela und Christian Follmann aus Bremm den Sportwettkampf für Feuerwehrleute zum ersten Mal an die Mosel gebracht. Ursprünglich entstanden ist der Wettkampf in Amerika. „Mein Schwager war damals als Feuerwehrmann auf der Airbase Spangdahlem beschäftigt und hat das Sportereignis dort kennengelernt“, erklärt Follmann. Die Begeisterung für den Wettkampf sprang sofort auf die Familie über. Kurzerhand entschieden die Follmanns sich, einen Wettbewerb dieser Art auch in der Region anzubieten. „Das haben wir dann in Zusammenarbeit mit den Spangdahlemern gemacht“, erklärt Follmann.
„Wir holen die Welt an die Mosel.“
Christian Follmann
Christian Follmann ist durch die Firefighter-Challenge erst zur Freiwilligen Feuerwehr gekommen und hat es inzwischen zum Wehrführer von Bremm gebracht. Die Kameraden vom Calmont nehmen auch mit zwei Teams an dem zweitägigen Sportereignis teil und haben darüber hinaus auch die Schirmherrschaft übernommen. Seit 2014 – mit Ausnahme der Coronajahre – findet der Wettkampf immer am ersten Juliwochenende statt. Austragungsort ist aber nicht Bremm, sondern das benachbarte Ediger-Eller. „Das liegt vor allem daran, dass wir keinen geeigneten Platz für den Wettkampf haben“, erklärt Follmann.
Die Teilnehmer der Firefighter-Challenge kommen aus der ganzen Welt. „Der Wettbewerb ist eben international. Wir holen die Welt an die Mosel“, sagt Follmann schmunzelnd.
Die insgesamt 280 Teilnehmer kommen aus 16 verschiedenen Nationen. Dazu gehören unter anderem die USA, Südafrika, Großbritannien, Frankreich, Polen, Tschechien und Litauen, aber auch Kuwait und Dubai und natürlich Deutschland. Aus der Region sind lediglich die Kameraden aus Bremm vertreten.

Die größte Herausforderung, um das besondere Sportereignis zu realisieren, war, den für die Disziplinen benötigen 12-Meter hohen Turm zu beschaffen. „Es ist der einzige Turm dieser Art in Europa“, merkt Follmann nicht ohne Stolz an. Die Organisatoren haben ihn 2014 von einem regionalen Metallbauunternehmen extra anfertigen und vom TÜV abnehmen lassen. „In Berlin werden diese Wettkämpfe auch ausgetragen, aber die bauen den Turm aus Gerüstteilen zusammen“, betont Follmann. Der Turm der Bremmer Kameraden tourt deshalb auch als Leihgabe für die Feuerwehrsportwettkämpfe durch ganz Europa.
„Es heißt ja nicht umsonst, dass die Challenge die härtesten zwei Minuten im Leben eines Feuerwehrmanns sind.“
Christian Follmann
Warum die Follmanns den Wettkampf in die Region holen wollten, war unter anderem der Wunsch, die Feuerwehr in ein besseres Licht zu rücken. Weg vom Image Feiern und Bier trinken, hin zu Sportlichkeit, Hilfsbereitschaft und Engagement. „Ich weiß, dass viele immer noch denken, dass Feiern und Biertrinken die Hauptaufgabe der freiwilligen Wehren ist“, bedauert Follmann. Unter anderem deshalb ist Alkohol unter den Wettkampfteilnehmern auch verboten. Bei der Firefighter-Challenge sollen die Kameraden vielmehr zeigen, was sie draufhaben. Und das ist eine echte Herausforderung. Denn auch bei Außentemperaturen von 30 Grad Celsius wird in voller Montur gekämpft, gerannt, gelöscht und gerettet. Die einzelnen Disziplinen – fünf sind es insgesamt – sind hart und müssen im Vorfeld gut trainiert werden. „Es heißt ja nicht umsonst, dass die Challenge die härtesten zwei Minuten im Leben eines Feuerwehrmanns sind“, betont Follmann.
Zum zehnten Mal werden die Feuerwehrsportwettkämpfe am ersten Juli-Wochenende in Ediger-Eller ausgetragen. Los geht es am Freitag, 4. Juli, ab 16 Uhr mit Streckenbesichtigung und Einzel-Vorläufen. Am Samstag, 5. Juli, ganztägig Einzel-Wettkämpfe und Tandemläufe. Abends gibt es Musik und ein Feuerwerk. Sonntag, 6. Juli, werden die Staffel- und Finalwettkämpfe ausgetragen und die Sieger geehrt.