Festival feiert bei 15. Auflage Besucherrekord
Festival an der Mosel: Tribute-Bands kommen bei Uferrock gut an

Pommern. Das Uferrockfestival ist familiär geworden. Zwar sind die Bands lauter als je zuvor und auch ein paar betrunkene Grüppchen fliegen hier und da vor der Bühne herum, doch ein guter Teil des Publikums ist mit dem Festival erwachsen geworden. Die Kinder dürfen schon mal Festivalluft schnuppern, obwohl vielen der teils überdimensionale Gehörschutz gar nicht gefällt. Und am Abend treffen sich Musikfreunde aus der ganzen Region, die sich sonst nur noch selten sehen. Ein Fest der Musik, das viele Freunde wieder zusammenführt.

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Die Zuhörer singen mit und die Uferwiese ist schon früh gut besucht, als am Freitagabend die Band „Given2Fly“ Songs der US-amerikanischen Grungeband Pearl Jam authentisch im Moseltal erklingen lässt. Die Jungs aus Hannover spielen seit 2013 zusammen und freuen sich über den Auftritt vor „dieser wunderschönen Kulisse“. Die zweite Band des Abends ist fast schon fester Bestandteil des Festivals. Die Renegades of Funk haben die Menge vor der Bühne mit den Songs von Rage Against the Machine im Griff. 700 Zuschauer lassen sich den Auftritt von Henning Marien (Schlagzeug), David Laplant (Bass), Stefan Kallenberg (Gitarre) aus Hambuch und Christian Schranz (Cochem, Gesang) nicht entgehen.

Am Samstag müssen der Wirfuser Dominik Ternes (Schlagzeug) und Walter Diegel (Gesang, Gitarre) aus Kaisersesch etwas zu früh auf die Bühne, noch lassen die Zuschauer auf sich warten. Und auch die Lieder der Jet Pilots sind eher für spätere Stunden gedacht, wenn der Alkohol das Publikum zum Mitsingen verleitet – passend findet man den Kontakt der Jungs unter facebook.com/jetpilots.saufen. Die Songs sind Ohrwürmer, die man nicht so schnell loswird, das Publikum singt mit bei Gassenhauern wie Herpes Genitalis oder Wolfgang Petrys Wahnsinn. Alte Bekannte in Pommern sind auch die Cat Eaters aus Kaisersesch, die seit ihrem ersten Auftritt an der Mosel ein Studioalbum produziert und unzählige Konzerte hinter sich gebracht haben. Die Mischung aus Glamrock und Punk funktioniert, dabei zeigen die Eifler vollen Körpereinsatz. Kotau, auch hier sind Stefan Kallenberg und Henning Marien dabei, sind eine klassische Rockband mit anspruchsvollen Arrangements. Die deutschen Texte sparen nicht an Gesellschaftskritik, in den vergangenen Jahren haben sich die Eifler textsichere Fans erspielt.

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Die weiteste Anreise haben an diesem Abend die Fly Fighter aus Italien, die detailgetreu zwei Stunden Songs der Foo Fighters servieren. 800 Zuschauer danken es am Ende mit vollem Körpereinsatz vor der Bühne. Vor der letzten Band des Abends wendet sich Sebastian Frevel, Vorsitzender des Uferrockvereins, noch mit nachdenklichen Worten ans Pommerner Publikum. Der Sänger der Koblenzer Gruppe Motörhaze war überraschend verstorben. Das Festival gedachte des Musikers mit einem stillen Moment. Danach ging es richtig laut weiter, Motörblast servierten die Songs der Band Motorhead in brachialer Lautstärke. Der Abschluss eines gelungenen Festivals, das hoffentlich auch in der 16. Auflage überzeugen wird.

Von unserem Redakteur Kevin Rühle

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