„In die besten Jahre gekommen“, würde manch einer jetzt erwidern, den Beweis für die Behauptung darf jeder bei der M-Box-Revival-Party antreten, die am Freitag, 29. Dezember, im Hambucher Tannenhof über die Bühne gehen wird. Der Mythos M-Box lebt, das macht nicht nur der hohe Zuspruch im Kartenvorverkauf deutlich.
Denn vier Jahre nach der letzten Party – Corona legte die Rockgemeinde danach flach – darf zu einem Stilmix aus mindestens vier Jahrzehnten Rockmusik abgetanzt werden. „Viele kamen schon 2019 mit Mutter und Oma nach Hambuch, das wird auch diesmal wie ein Generationentreffen werden“, freut sich Thomas „Pastui“ Arnold. Zumal schon jemand aus der Geburtsstunde der Disco zugesagt hat.
Pastui, unter diesem Namen ist er den Fans der M-Box geläufig, ist nicht nur mit seiner Frau Christina Veranstalter des Abends, er hat eine besondere Beziehung zur Kultstätte. Von 2000 bis 2010 legte er dort auf, war als Veranstaltungstechniker für die Details zuständig und unterstützte seinerzeit seinen Geschäftspartner Bernhard Stein. Der ist diesmal verhindert, dafür drehen ab 21 Uhr drei DJs am Regler: Pastui selbst sowie die beiden Jens, die früher für Feuer vom Plattenteller sorgten.
Musicalbox immer noch präsent
In seiner neuen Heimat, dem Ausflugslokal Eckmühle bei Beulich im Hunsrück, hat es Pastui spaßeshalber im Sommer vorigen Jahres M-Box-like krachen lassen. „Aber, da waren Tina und ich uns einig: So etwas gehört in die Eifel.“ Dass die M-Box nicht aus den Köpfen raus ist, stellt Arnold immer wieder bei Ausflügen fest. „Ob ich nach Wittlich, Koblenz oder Daun komme: Da werde ich immer gefragt, ob es den Laden noch gibt.“ Seit Januar 2015 ist der Originalstätte dicht, die Musik bleibt im Ohr – oder ist auch auf YouTube in schemenhaften Bildern zu erleben.
So um 1994 muss Pastui, damals einfacher Rockfan, erstmals in der Diskothek, die damals die zweitgrößte in Rheinland-Pfalz war, gewesen sein. „Deswegen sprechen wir gezielt die Generation Ü25 an, die kennen diese Location noch“, sagt er, der sich gern an seine Glanzlichter, die Konzerte mit Volbeat, Doggy Dogg oder Jupiter Jones in Kaisersesch erinnert. „Ich liebe es, viele Leute von früher jetzt wiederzutreffen“, ist bei ihm die Vorfreude groß.
Was wird den Gästen geboten?
Mehr als 800 Karten sind verkauft, was bekommen die Rockfans geboten? Da ist zum einen das typische M-Box-Ambiente: zwei Tanzflächen, drum herum gruppiert Sofas und Ledercouches, zwei Kicker. Auch die alte Spinne, die früher über der Tanzfläche merkwürdige Schatten warf, wird flottgemacht. Hinzu kommen Stehtische, an denen man Essen und Getränke aufnehmen darf. Jeder DJ hat circa zwei Stunden zur Verfügung, den Auftakt macht Jens Junglas, der aus der Green-Day-Generation stammt. Die Prime Time gebührt Pastui selbst.
„Bei mir gibt’s den Sound der 90er, also so die Richtung Pearl Jam, Ret Hot Chili Peppers und Rage Against the Machine.“ Schon drei Wochen vorher ist die Revival-Party quasi ausgebucht, das hat es in den vier Malen, in denen Pastui verantwortlich zeichnet, noch nicht gegeben. „Viele Rocker haben selbst schon Kinder oder Enkelkinder, von daher war die Wahl des Termins außerhalb von Weihnachten offenbar günstig.“
Nochmals unbeschwert durch die Nacht schweben
Auf was freuen sich die beiden am meisten? „Ich liebe Abende, an denen man die ganze Nacht durchtanzen kann“, sagt Christina, die ihren Thomas einstmals im Koblenzer Dreams kennengelernt hat. Und ergänzt: „So abzuschalten, das können wir in diesen Zeiten mehr denn je gebrauchen.“ Für Thomas Arnold („Ich träume oft nachts, dass ich die M-Box übernehme“) gibt es nach eigener Aussage „nichts Schöneres, als wenn 50-Jährige auf der Tanzfläche alles geben. Ich freue mich auf viele lachende Gesichter.“ Und auf Musikfreunde, die sich schon lang nicht mehr gesehen haben.
Restkarten gibt es noch bei der Buchhandlung Walgenbach, Gartenstraße 3, in Kaisersesch zu 13 Euro sowie bei Ticket Regional plus Vorverkaufsgebühren.