Rat stimmt einstimmig der Übernahme zu - Abschluss einer längeren Diskussion um den Kindergarten in dem Hunsrückort
Ende einer langen Diskussion: Verbandsgemeinde wird Träger der Kita Lieg
Die Kindertagesstätte in Lieg wird ab dem neuen Jahr in die Trägerschaft der Verbandsgemeinde Cochem wechseln. Bisher war die Ortsgemeinde der Träger. Lieg wird aber Eigentümer des Gebäudes bleiben. Hier sind in den nächsten Jahren größere Investitionen geplant. Foto: Dieter Junker (Archiv)
Dieter Junker

Nach der Auflösung des Kindergartenzweckverbandes Lieg wird die Verbandsgemeinde Cochem mit Beginn des neuen Jahres die Trägerschaft der Einrichtung in dem Hunsrückort übernehmen. Das Gebäude wird im Eigentum der Ortsgemeinde Lieg verbleiben. Dies entschied der Verbandsgemeinderat bei seiner Sitzung in Greimersburg.

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Es ist der Abschluss einer längeren Diskussion. Seit mehr als 40 Jahren gab es den Kindergartenzweckverband Lieg, dem neben Lieg auch die beiden Gemeinden Lahr und Zilshausen angehörten, die 2014 allerdings im Rahmen der Kommunalreform in den Rhein-Hunsrück-Kreis wechselten. Angesichts anstehender Investitionen im Kindergarten in Lieg, aber auch aufgrund eines Neubaus eines Kindergartens in Mörsdorf, der die Kinder aus Zilshausen und Lahr aufnehmen möchte, kündigten vor einiger Zeit die beiden Rhein-Hunsrücker Gemeinden den Zweckverband.

Alle drei Dörfer einigten sich allerdings auf eine Zweckvereinbarung, wonach die Kinder aus Lahr und Zilshausen auch weiterhin bei vollem Kostenersatz die Kita in Lieg besuchen könnten, sofern das gewünscht wird.

Aufgabe für Ortschef kaum noch leistbar

„Es war sicher eine politische Entscheidung von Lahr und Zilshausen, hier nach Mörsdorf zu wechseln“, betonte Bürgermeister Wolfgang Lambertz im VG-Rat in Greimersburg. Er verwies darauf, dass die Trägerschaft einer Kindertagesstätte mittlerweile mit vielfältigen Aufgaben verbunden sei, die für einen ehrenamtlichen Bürgermeister einer Ortsgemeinde kaum noch zu leisten sei. „Wir denken hier an förderrechtliche Fragen, die Personalführung, das Konfliktmanagement und vieles mehr“, erläuterte Lambertz. Darum sei es in vielen Verbandsgemeinden gängige Praxis, dass die Ortsgemeinden die Trägerschaft abgeben würden. Dies hatte auch der Gemeinderat Lieg beantragt.

Und dieser Antrag stieß im VG-Rat auf offene Ohren. „Wir können gut nachvollziehen, dass ein ehrenamtlicher Ortsbürgermeister diese ganzen Aufgaben kaum noch leisten kann. Daher haben wir volles Verständnis für den Antrag aus Lieg und werden dem auch folgen“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Bleck. Und seine CDU-Kollegin Nicole Jobelius-Schausten sah darin ein gutes Zeichen an die Ortsgemeinden und konnte sich eine bessere Vernetzung der Kitas in der Verbandsgemeinde vorstellen.

VG-Chef: Jetzt ein Signal an die Gemeinden geben

Denn Lieg ist nicht die einzige Kita in der Verbandsgemeinde, die derzeit noch in Trägerschaft einer Ortsgemeinde besteht. Dies betrifft ebenso die Einrichtungen in Ellenz-Poltersdorf, in Bremm und in Cochem. Auch für diese Kindergärten könnte eine künftige Verbandsgemeinde-Trägerschaft infrage kommen, wie Bürgermeister Wolfgang Lambertz betonte. Daher sollte der Verbandsgemeinderat hier schon jetzt grünes Licht geben, sollten entsprechende Anträge kommen, kündigte er an.

„Das steht derzeit für Ellenz-Poltersdorf nicht an“, meinte CDU-Fraktionsvorsitzende Jobelius-Schausten, die auch Ortsbürgermeisterin der Moselgemeinde ist. Aber dennoch sei das wichtig und ein gutes Zeichen für die betroffenen Gemeinden, unterstrich sie. Und Hans Bleck betonte, man wolle keine spezielle Lösung für Lieg finden, „sondern alle kommunalen Kindergärten gleichbehandeln.“

Umfangreiche Regelungen sind noch zu treffen

Die Gemeinde Lieg freute sich jedenfalls über die Entscheidung der Verbandsgemeinde, wie Ortsbürgermeister Heinz Zilles im VG-Rat betonte.

Nun müssen in einem Vertrag zwischen seiner Gemeinde und der Verbandsgemeinde Cochem noch umfangreiche Regelungen beispielsweise zur Essensverpflegung, zur Personalübernahme und auch zu Finanzierungsfragen getroffen werden, damit dann ab dem 1. Januar die Trägerschaft von der Ortsgemeinde zur Verbandsgemeinde wechselt. Mögliche Mehrkosten für die Verbandsgemeinde durch die Übernahme könnten dann durch eine Sonderumlage ausgeglichen werden.

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