Was dieser Verein geleistet hat und immer noch leistet, ist bemerkenswert. Seit seinem Bestehen hat er insgesamt rund 200.000 Euro an notleidende Kinder sowie für die Pfarrkirche gespendet – die Dutzenden von Aktivitäten im Jahresverlauf sind vielfältig. Und fast die Hälfte der Frauen im Dorf ist Mitglied. Die Rede ist von der Katholischen Frauengemeinschaft Pünderich. Sie feiert am Sonntag, 15. Juni, ihr 50-jähriges Bestehen.
Die Idee zur Gründung einer katholischen Frauengemeinschaft hatte 1975 der damalige Pastor Klaus Zwirtes. Er stieß mit seinem Anliegen auf offene Ohren und großes Interesse. Bereits einige Monate später stand der Vorstand, und der Verein wurde ins Vereinsregister aufgenommen. Bekannt geworden ist der Verein vor allem wegen seiner karitativen Betätigung und der großen Spendenbereitschaft für notleidende Kinder. Mit Spenden bedacht wurden unter anderem die Ruandahilfe, die SOS-Kinderdörfer, die Kinderkrebsstationen Kemperhof und Mutterhaus Trier, die Aktion HELFT UNS LEBEN der Rhein-Zeitung und vor allem die Rumänienhilfe der Malteser und der Caritas Trier. In Pünderich betreibt die Frauengemeinschaft außerdem in einer großen Halle eine Sammelstelle für Kleidung und Hilfsgüter wie Bettdecken, Schulranzen, Hefte, Rollatoren und Kinderwagen. Die Sachen werden einmal im Jahr mit einem 40-Tonnen-Lkw zur Caritas in die Stadt Alba Julia in Rumänien gebracht.
„Es ist schön bei uns, denn man kommt mit Frauen ins Gespräch, die man sonst nicht so kennenlernen würde.“
Michaela Linden, die Vorsitzende der kfd-Frauen Pünderich
Aber ein Teil der Spenden bleibt auch im Dorf – unter anderem für die Erneuerung der Kirchenheizung, die Renovierung der Orgel und die Restaurierung der Monstranz und der Kerzenständer.
27 Jahre war Gertrud Simon-Hansen die Vorsitzende der kfd, seit sieben Jahren ist es Michaela Linden. Nachwuchssorgen müsse sich der Verein nicht machen, sagt Michaela Linden, zuletzt sei wieder eine Reihe junger Frauen Mitglied geworden. Die Altersstruktur umfasst mehrere Generationen, von Mitte 20 bis über 90. „Und das ist auch schön, denn man kommt mit Frauen ins Gespräch, die man sonst nicht so kennenlernen würde“, sagt Linden.

Die Aktivitäten des rund 150 Mitglieder zählenden Vereins sind zahlreich. Das Geld für die Spenden erzielt der Verein hauptsächlich bei den beiden Straßenweinfesten mit dem Verkauf von selbst gebackenen Kuchen, Waffeln und Kaffee. Bis vor fünf Jahren veranstalteten die Frauen noch zusätzlich einen Adventsbasar. Auch beim Weinfest im August sind die Frauen aktiv. Am Weinfestsonntag bieten sie Kuchen und Kaffee an, der Erlös kommt der Gemeinde zugute, die das Fest organisiert.
Die Pflege der Geselligkeit ist dem Verein ebenso wichtig. Bei den Überlegungen, einen solchen Verein zu gründen, lautete die Frage: Wie kann man das Gemeinschaftsleben in der Pfarrei Pünderich lebendiger gestalten? Es begann mit Kaffeenachmittagen im Advent und während der Fastnachtszeit. Im Laufe der Jahre ist es immer mehr geworden. Im Winter gibt es eine Glühweinwanderung, im Sommer eine Bowlewanderung. Der Verein hat schon Kinofahrten organisiert, Koch- und Bastelabende, medizinische Vorträge und ein offenes Adventssingen. Alle zwei Jahre, mittlerweile mit der Frauengemeinschaft Briedel, geht es mit dem Bus auf eine Tagesfahrt. Zuletzt war Luxemburg das Ziel, ferner ging es schon nach Mainz, Trier, Aachen, Saarbrücken, Mettlach, Maria Laach und in andere Orte. Alle zwei Monate treffen sich die Frauen zu einer Frauenmesse in der Kirche.
Das Jubiläumsfest zum 50. Geburtstag am Sonntag, 15. Juni, beginnt um 14.30 Uhr mit einer Messe auf der Pfarrwiese. Die Messe wird mitgestaltet vom Kirchenchor Pünderich. Später tanzen die Kleinsten des Karnevalvereins, es singt der Chor Hot Stones aus Reil. Internationale Gerichte von Frauen, die aus fernen Ländern nach Pünderich gezogen sind, werden angeboten, aber auch ganz traditionell Bratwurst mit Kartoffelsalat.