Es ist nicht mal ein Jahr her, als im vergangenen Sommer eine Delegation des Instituts Christus König und Hohepriester, die im Kloster Engelport tätig sind, zu einer Privataudienz beim kürzlich verstorbenen Papst Franziskus in Rom eingeladen waren. Der in Mörsdorf wohnhafte Monsignore Rudolf Michael Schmitz, Generalvikar der Glaubensgemeinschaft, berichtet unserer Zeitung, wie er das Kirchenoberhaupt bei seinem Besuch erlebt hat.
„Zunächst einmal war es für uns tief beeindruckend, in der feierlichen Umgebung der päpstlichen Gemächer empfangen zu werden“, teilt Schmitz mit. Anlass des Besuchs war die 45-jährige Priesterweihe von Monsignore Gilles Wach, Generalprior des Instituts Christus König. Der Orden ist seit seiner Gründung vor rund 35 Jahren eng mit dem Heiligen Stuhl verbunden. Schmitz selbst wurde in Rom vom damaligen Kardinal Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVl., zum Priester geweiht. Dieser war es auch, der dem Institut das päpstliche Recht verliehen hat.
Begrüßung mit einfachem Handschlag
Bei dem Besuch der Geistlichen in Rom habe sich gezeigt, wie gut Papst Franziskus über das breite Spektrum der pastoralen Arbeit der Gemeinschaft informiert gewesen sei. „Immer wieder hat Papst Franziskus unseren Aussagen mit dem von ihm so geliebten erhobenen Daumen zugestimmt“, freut sich Schmitz. Vor der Audienz hatte man die Ordensleute noch genauestens instruiert, wie der Papst begrüßt werden wolle. Nämlich ganz einfach mit Handschlag.

Dass Franziskus schon damals trotz Krankheit und offensichtlicher Schmerzen die Besucher stehend und mit großer Freundlichkeit empfangen hat, fand Schmitz besonders beeindruckend. Er sei ihnen mit väterlicher Freundlichkeit begegnet und habe sich sehr für ihr Wirken interessiert. Das Institut Christus König und Hohepriester zelebriert die Liturgie in lateinischer Sprache nach altem kirchlichem Ritus. „Franziskus hat uns immer wieder in unserer pastoralen Arbeit bestärkt und ermutigt, so weiterzumachen wie bisher“, betont Schmitz. Franziskus Arbeitskraft und geistige Frische sind dem Besucher bis heute in besonderer Erinnerung geblieben.
„Wenn man dem Heiligen Vater begegnet ist, wird einem der Verlust, den sein Tod für die Kirche bedeutet, noch mehr bewusst.“
Rudolf Michael Schmitz, Generalvikar
„Franziskus hatte an diesem Tag schon um 7 Uhr morgens mit Audienzen begonnen und zeigte auch zu späterer Stunde keine Zeichen von Ermüdung“, merkt er an. Im Gegenteil, man habe gemeinsam viel gelacht und Franziskus habe sogar ganz vertraulich verraten, dass er einen den Geistlichen bekannten Bischof zum Kardinal ernennen wollte. „Das ist später dann auch wirklich geschehen“, so Schmitz.
Die Audienz wird für die Kanoniker für immer unvergesslich bleiben. „Wenn man dem Heiligen Vater begegnet ist, wird einem der Verlust, den sein Tod für die Kirche bedeutet, noch mehr bewusst“, sagt er. Die Gemeinschaft wird nun für das Konklave sowie den Nachfolger von Franziskus beten.