Büchel
Eil - Tornado stürzt bei Büchel ab

Im Wald: die abgesprengte Kanzel des Tornados. Die Maschine fing bei dem Absturz Feuer. Foto: Thomas Brost

Büchel - Beim Landesanflug auf den Flugplatz Büchel ist am Donnerstagabend ein Tornado der Bundeswehr verunglückt. 

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Im Wald: die abgesprengte Kanzel des Tornados. Die Maschine fing bei dem Absturz Feuer. Foto: Thomas Brost

Die Feuerwehr musste einen der abgestürzten Piloten aus einem Baum unweit der Autobahn retten. 

Andreas Walz

Ein großes Aufgebot von Einsatzkräften war im Wald im Einsatz. 

Sascha Ditscher

Die Feuerwehr musste einen der abgestürzten Piloten aus einem Baum unweit der Autobahn retten. 

Andreas Walz

Trümmerteile lagen im Wald verstreut.

Andreas Walz
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Die Piloten sprengten sich ersten Angaben zufolge mit dem Schleudersitz ab. Wir berichten weiter.

Update: Nach Informationen unserer Zeitung fand auf dem Flugplatz eine Nachtübung statt, an der auch die verunglückte Maschine beteiligt war. Sie soll ersten Informationen zufolge zu tief hereingekommen sein und dabei unweit der Autobahn A48 etwas gestreift haben, möglicherweise einen Erdwall. Die Autobahn ist voll gesperrt zwischen Kaisersesch und Dreieck Vulkaneifel.

Update 2: Nach Angaben der Koblenzer Polizei ist zumindest einer der Piloten gefunden und wird ärztlich versorgt. Über seinen Gesundheitszustand gibt es noch keine Angaben. Die Bundeswehr habe aber bestätigt, dass beide Piloten die Maschine verlassen konnten. Das Flugzeug soll in einen Wald gestürzt sein. Ein Polizeihubschrauber ist zur Suche in der Luft.

Update 3: Kollegen melden von der Autobahn, gerade versuche die Feuerwehr, einen Piloten aus dem Wipfel eines Baumes herunterzuholen. Es sei aber unklar, ob die Leiter lang genug sei. Die Unglücksstelle sei zum militärischen Sicherheitsgebiet erklärt worden. „Es riecht verbrannt, Baumwipfel sind rasiert.“

Die Maschine war am Fliegerhorst Büchel gestartet. Foto: Archiv

Update 4: An der Absperrung hat ein Reporter unserer Zeitung einen Mann aus Leienkaul getroffen, der berichtet, den Knall gehört zu haben. Das Flugzeug ist offenbar dort in den Wald gekracht.

Update 5: Jörg May aus Leienkaul: „Ich war beim Fernsehen. Kurz vor 22 Uhr gab es den dumpfen Schlag.“

Update 6: Der Pilot ist aus dem Baum gerettet, medizinisches Personal kümmert sich um ihn. Unsere Reporter haben das von der anderen Seite der Autobahn verfolgen können. Es ist unklar, ob damit nun beide Besatzungsmitglieder gefunden sind oder sich die Polizei auf den Mann im Baum bezogen hatte.

Auf diesem Bild hängt einer der Piloten noch im Gipfel eines Baumes. Er konnte wenig später aus seiner misslichen Lage befreit werden, ist nur leicht verletzt. Foto: Thomas Brost

Update 7: In dem Fliegerhorst Büchel ist das Taktische Luftwaffengeschwader 33 mit 27* Flugzeugen vom Typ Tornado stationiert. Der Fliegerhorst ist immer wieder bundesweit in den Medien, weil dort Atomwaffen der US-Streitkräfte lagern. Die Information gilt als gesichert, auch wenn sie nie offiziell bestätigt wird. Die Friedensbewegung veranstaltet dort regelmäßig Protestcamps und fordert den Abzug der Waffen.

Update 8: Die Unglücksstelle habe sich am höchstgelegenen Abschnitt der Eifelautobahn ereignet, schildert der Kollege.

Ein Schleudersitz, wie er in vielen Kampfflugzeugen der Bundeswehr zu finden ist.

Martin-Baker

Update 9: Bestätigung: Beide Piloten sind gefunden und werden medizinisch versorgt. Zum Gesundheitszustand gibt es keine Angaben. Auf der Autobahn liegen Äste und Baumteile verstreut, die die Maschine abrasiert hat. Es steigt Qualm aus dem Wald auf, die Feuerwehr ist dort noch im Löscheinsatz.

Update 10:In diesem Artikel erklären wir die Funktionsweise eines Schleudersitzes. Im Bereich der Absturzstelle treffen immer mehr Journalisten ein.

Update 11: Die A48 wird noch längere Zeit gesperrt sein, wir haben aber noch keine Bestätigung, dass die Sperrung sich auch über den Freitag Vormittag erstrecken wird.

Update 12: Wir haben uns an einer groben Karte zur Orientierung versucht [Wir haben Rückmeldung, dass sie in Safari-Browser nicht dargestellt wird]:

Schmonzette am Rande: Das war nicht ganz das richtige Symbolbild zu einem Tornado-Absturz. Blogger Stefan Niggemeier griff es in seiner Sammlung missglückter Symbolfotos nach Hinweis von Twitterer @Fluestertweets auf. 

Update 13: Die Piloten im Glück: Sie sind mit leichten Verletzungen davongekommen, heißt es von der Polizei. Sie müssen offenbar nicht einmal ins Krankenhaus. Über den Zustand der Maschine gibt es noch keine Informationen, sie wird auch von Feldjägern abgeschirmt.

Update 14: Wie lange wird die A48 am Freitag gesperrt bleiben? In der Führungszentrale der Polizei in Koblenz heißt es, die Entscheidung hänge daran, wann die Bundeswehr das militärische Sperrgebiet aufhebe. Und weil Trümmerteile weit verteilt seien und erst im Hellen gesucht werden könne, werde das aller Voraussicht noch nicht am frühen Freitagmorgen sein.

Update 15: Derzeit ist die A48 in beiden Richtungen jeweils nur auf einem Fahrstreifen befahrbar. Die Polizei rechnet daher mit Beeinträchtigungen im morgendlichen Berufsverkehr. Die Dauer der Einschränkung hängt von den Ermittlungen der Bundeswehr ab.

*In einer früheren Fassung hatten wir an dieser Stelle von 45 Flugzeugen geschrieben. Die Zahl war von 2011 und entsprach nicht mehr dem aktuellen Stand.

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