Vorfreude oder Anspannung – was überwiegt beim letzten Training vor dem großen Kräftemessen bei den Special Olympics? Wer bei der Generalprobe in die strahlenden Gesichter der sieben jungen Schwimmerinnen und Schwimmern der Astrid-Lindgren-Schule schaut, darf ohne Zweifel behaupten: Die Freude ist größer. Die Jugendlichen freuen sich auf den sportlichen Wettkampf, auf viele Zuschauer, die sie anfeuern, und vielleicht auch auf das Eis, das Martina Reif ihnen für den Aufenthalt in der Landeshauptstadt verspricht. Die Förderschullehrerin leitet die Schwimm-AG an der Dohrer Förderschule und bereitet deren Team derzeit auf die Special Olympics vor, die in Mainz stattfinden werden.

„Am Dienstag werden wir uns mit dem Bus auf den Weg machen. Abends steht dann schon der Fackellauf auf dem Programm. Mittwochs beginnen die Vorläufe und donnerstags steigen die Finals“, erklärt Reif im Gespräch mit unserer Zeitung. Alles ähnelt also stark den „echten“ Olympischen Spielen. Kein Wunder: Die Special Olympics sind offiziell vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt und gelten als weltweit größte Sportorganisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung. In Mainz findet in der kommenden Woche der Landesentscheid statt.
Im Cochemer Moselbad wird trainiert
Die Dohrer stellen seit 2017 regelmäßig ein Team in der Disziplin Schwimmen. Mehrfach gelang dabei schon die Qualifikation für den Vergleich auf Bundesebene. Auch in diesem Jahr hofft Reif, die nach Mainz von Schulleiterin Julia Kronibus und Sara Schlägel begleitet wird, auf gute Ergebnisse. Beim Training im Cochemer Moselbad ist sie sehr akribisch und notiert sich jede einzelne Zeit über die Wettkampfdistanzen von 25 und 50 Metern. Sie ist am Beckenrand stehend mit voller Energie dabei und feuert ihre Zöglinge an. Bei der Generalprobe wird sie unterstützt von Elke Geisbüsch, die früher oft selbst mit auf Wettkämpfe gefahren ist, heute aber nur noch als Betreuerin aushilft, wenn Bedarf besteht.

„Solche mehrtägigen Fahrten sind nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch für uns Lehrerinnen sehr herausfordernd. Doch der Aufwand hat sich immer gelohnt – vor allem, wenn man bedenkt, was die Jugendlichen immer für einen Spaß haben“, so Geisbüsch. Ihre Kollegin Reif ergänzt: „All das ist nur dank der Unterstützung durch unsere Sponsoren und den Förderverein möglich. Denn die Reisen sowie die Aufenthalte verlangen uns finanziell einiges ab.“ Die Wasserratten Lara, Joanna, Leon, Michel, Jan-Luca, Leandro und Fabian sind sehr froh über die Möglichkeit, sich mit anderen zu messen. „Lass mich gewinnen. Und wenn ich nicht gewinnen kann, dann lass mich mein Bestes geben“, fasst Jan-Luca den Geist der Special Olympics trefflich zusammen. Wenn er und das gesamte Team tatsächlich ihr Bestes geben werden, dann wartet garantiert auch zur Belohnung ein Eis auf die müden Wassersportler.