Polizei Cochem zieht Bilanz
Die meisten Unfälle passieren durch Wildtiere
Bei 509 Unfällen waren laut Cochemer Polizei Wildtiere auf der Fahrbahn ursächlich verantwortlich und machen so ein Drittel der gesamten Unfallbilanz aus.
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Laut Polizeiinspektion Cochem ist die Anzahl der Verkehrsunfälle zwar leicht rückläufig, dennoch gibt es mehr schwere Unfälle mit tödlichen Verletzungen. Was die Ursachen sind und wie die Polizei darauf reagiert.

Wildtiere auf der Straße und zu geringer Sicherheitsabstand sind laut Statistik der Cochemer Polizeiinspektion (PI) die häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle. Insgesamt hat die PI Cochem im vergangenen Jahr 1577 Unfälle verzeichnet. Das sind zehn weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Verletzten ist mit 30 Schwer- (im Vorjahr 44) und 170 Leichtverletzten (im Vorjahr 179) leicht rückläufig, allerdings gab es im vergangenen Jahr vier Unfälle, bei denen fünf Menschen ihr Leben ließen. Drei Personen sind mit dem Motorrad tödlich verunglückt, zwei Menschen starben bei einem Zusammenstoß von zwei Lkw. Mehr als die Hälfte der Unfälle ereignet sich außerhalb geschlossener Ortschaften.

Bei 509 Unfällen waren laut Cochemer Polizei Wildtiere auf der Fahrbahn ursächlich verantwortlich und machen so ein Drittel der gesamten Unfallbilanz aus. Als Reaktion darauf wird die Straßenmeisterei Cochem weiträumig Mäharbeiten und Kürzungen des Unterholzes ausführen, damit Autofahrer Wildtiere rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren können. Dennoch, so die Polizei, sollten Kraftfahrer in Wildwechselgebieten besonders umsichtig fahren.

Als zweithäufigste Unfallursache nennt die PI Cochem mangelnden Sicherheitsabstand (26 Prozent), gefolgt von und Fehler beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren (16,5 Prozent). Nicht angepasst Geschwindigkeit, also zu schnelles Fahren, spielt vor allem bei den Unfällen mit motorisierten Zweirädern eine Rolle.

Zweiradfahrer verletzten sich am schlimmsten

Als Risikogruppen im Straßenverkehr gelten Kinder, Fahranfänger und Senioren. Im vorigen Jahr sind im Bereich der PI Cochem zehn Kinder verunfallt, zwei davon schwer. In zwei Fällen waren die Kinder mit dem Rad und viermal zu Fuß unterwegs, je einmal mit E-Scooter und Go-Kart, zwei Kinder wurden als Mitfahrer in einem Pkw verletzt. Mit 51 Unfällen (im Vorjahr 62) sind die Delikte mit motorisierten Zweirädern „verhältnismäßig stark zurückgegangen“. Allerdings wurden dabei drei Menschen getötet und 34 verletzt. Hier sieht die Polizei zu schnelles Fahren als Hauptunfallursache an. „Kraftradfahrer werden seit Jahren als Risikogruppe geführt, da sie verhältnismäßig oft Verkehrsunfälle verursachen und aufgrund der fehlenden passiven Sicherheit die schlimmsten Unfallfolgen herbeiführen“, heißt es aus der Polizeiinspektion.

Mehr Fahrer berauscht unterwegs

Die PI Cochem stellt ebenfalls einen Anstieg von Unfällen unter Drogeneinfluss fest. Schon in den ersten Wochen dieses Jahres wurden bei Kontrollen 14 Fahrer unter berauschenden Mitteln aus dem Verkehr gezogen. Insgesamt wurden im vorigen Jahr 30 Fälle unter Alkohol-, acht unter Drogen- und zwei unter Medikamenteneinfluss verzeichnet.

In 289 Fällen waren junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 24 Jahren an Unfällen beteiligt. Drei Viertel davon wurden von den Fahranfängern selbst verursacht. Auch Senioren sind häufig in Verkehrsunfälle verwickelt. Im vorigen Jahr insgesamt 338-mal, mit neun Schwer- und 34 Leichtverletzten. In drei Viertel der Fälle war die Risikogruppe selbst Unfallverursacher.

Trotz eines erhöhten Radfahreraufkommens ist die Zahl der Unfälle hier zurückgegangen. 52-mal hat es zwischen Radlern gekracht, wobei neun Personen schwere und 30 leichte Verletzungen davongetragen haben. „Die angeführten Zahlen spiegeln aus hiesiger Sicht nicht die hohe Dichte des Radverkehrs an der Mosel wider und sind somit eher positiv zu bewerten“, heißt es in der Pressemitteilung der PI. Radfahrer machen allerdings ein Drittel der Schwerverletzten in der gesamten Unfallstatistik aus.

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