Erste Verkostung des 2024er
Der junge Wein will gleich gut ankommen
Die künftigen Weinmajestäten des Anbaugebietes Mosel haben reichlich Expertise gesammelt. Bei der Jahresauswahlprobe waren sie in Leiwen aktive Jurorinnen.
Thomas Brost

70 Weine in drei Stunden auf die Zunge legen - das klingt eher nach Arbeit denn nach Genuss für einen Prüfer. Doch bei der Jahresauswahlprobe der Moselweinwerbung steht auch das Erlebnis des jungen Weines im Fokus. Wer hat am Ende Nase und Mund vorn?

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An der Mosel haben die Wochen der Entscheidungen begonnen – jedenfalls, was die Bewertung des jungen Weines betrifft. In Leiwen sind jetzt 43 Prüfer auf Einladung der Moselweinwerbung zusammengekommen, um in neun Kategorien den 2024er-Jahrgang blind zu testen. Und da spielen erstmals auch Nicht-Alkohol-Weine bei der Jahresauswahlprobe eine Rolle.

Gut ausgewogen ist das Feld der Jury gewesen, von Perl bis Koblenz nahmen Vertreter der Gremien, diverser weinbaulicher Vereinigungen, Fachbehörden, Gastronomen, Winzer, Weinhändler und Medienleute teil. Insgesamt waren 744 Produkte zur Jahresauswahlprobe angemeldet worden. Die sind jedoch nicht an diesem Morgen verkostet worden, jeder Prüfer kam im Schnitt auf etwa 70 Weine.

Gutes Lesegut ist vielerorts im vergangenen Herbst in die Keller gekommen.
Chris Marmann/Moselweinwerbung

„Aufgrund der Jury-Größe und der Temperaturen haben wir uns kurzfristig entschlossen, einige Kategorien auszulassen, damit die Zahl der Weine je Jury-Gruppe nicht über 70 hinausgeht“, erläutert der Geschäftsführer der Moselweinwerbung, Ansgar Schmitz. 73 Produkte werden in den nächsten Wochen nachverkostet, dazu zählen Rivaner/Müller-Thurgau Qualitätswein trocken, Piwi weiß und rot in allen Geschmacksrichtungen (rebsortenreine Weine und Cuvées) sowie entalkolisierte beziehungsweise alkoholfreie Weine und Schaumweine.

In der Livia-Halle in Leiwen wurden 670 Produkte in folgenden Kategorien einem Qualitätstest nach dem 100-Punkte-System: Sekt/Crémant: Riesling Sekt b.A. beziehungsweise Crémant von zero dosage bis trocken; Elbling und Burgundersorten sowie Cuvées verschiedener Rebsorten: nur Sekt b.A. bzw. Crémant von zero dosage bis brut; 2024er Elbling Qualitätswein trocken; 2024er weiße Burgundersorten Qualitätswein trocken (Weißer und Grauer Burgunder, Chardonnay, Auxerrois): 2024er Riesling Qualitätswein trocken (Gutswein); 2024er Riesling Qualitätswein trocken – Ortswein (in dieser Kategorie werden auch trockene Kabinettweine verkostet und bewertet); 2024er Riesling Qualitätswein feinherb (Gutswein), 2024er Riesling Qualitätswein feinherb (Ortswein); 2024er Riesling Kabinett halbtrocken/feinherb bis 11,5 Volumen-Prozent vorhandener Alkoholgehalt und 2024er Riesling Kabinett lieblich/fruchtsüß, bis maximal 70 Gramm Restzuckergehalt je Liter.

Unter anderem an den zehn Jurytischen nahmen die Kandidatinnen für das Amt der Moselweinkönigin an einem Tisch Platz und testeten circa drei Stunden lang. Dass dieser Einsatz auch zum Teambuilding führt, war deutlich sichtbar. Jedenfalls unterhielten sich Teresa Oster, Annalena Niedersberg, Vanessa Herges und Nele Kuhnen rege. Das Ergebnis der umfangreichen Probe des jungen Weines liegt in einigen Wochen vor. Diejenigen Weine und Weingüter, die aufs Treppchen kommen, werden veröffentlicht. Der erste Eindruck: In einigen Kategorien ist eine hohe Qualitätsdichte spürbar.

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