Team um Impfkoordinator Michael Stein hat die Eifelgoldhalle sicher umgestaltet - 200 Menschen pro Tag impfen
Corona-Impfzentrum in Landkern ist startklar: So sehen die Pläne des Kreises aus
Impfkoordinator Michael Stein, Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Fachmann für Katastrophenschutz, hat es mit seinem Team geschafft, die Eifelgoldhalle in Landkern in ein Impfzentrum umzufunktionieren. Und das in gerade einmal drei Wochen.
Brigitte Meier

Landkern. Die Eifelgoldhalle in Landkern wurde als Impfzentrum des Kreises Cochem-Zell ausgewählt. Landrat Manfred Schnur: „Die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit von Landkern sowie die baulichen Voraussetzungen der Eifelgoldhalle sind wie geschaffen für ein Impfzentrum.“ In gerade mal drei Wochen habe das Team um den Impfkoordinator Michael Stein, Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Fachmann für Katastrophenschutz, eine logistische Meisterleistung vollbracht. Die Impfungen im Kreis Cochem-Zell können sofort beginnen, sobald die erste Charge zur Verfügung steht, erklärt Schnur bei der Besichtigung der Eifelgoldhalle, die von Handwerkern zum Impfzentrum umgewandelt wurde. „Dieses Impfzentrum verstärkt in uns allen die Hoffnung, dass wir die Pandemie bald überwinden können.“

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Vor zwei Herausforderungen steht die Impfkoordination: die Organisation der mobilen Impfaktionen und die des stationären Impfzentrums in Landkern. Die mobilen Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes, werden die ersten Impfberechtigten in Senioren- und Pflegeheimen sowie Behinderteneinrichtungen vor Ort impfen, also die Menschen, die über 80 Jahre alt und/oder nicht mobil sind. Gleichzeitig soll das Pflegepersonal geimpft werden.

Dann kann das Impfzentrum seine Arbeit aufnehmen. Die Rangfolge für die Impfung ist nicht abschließend festgelegt. Voraussetzung ist, dass der Impfstoff geliefert werden kann. Die Zulassung in Europa steht noch aus. Möglicherweise könnten die mobilen Impfteams bereits ab 28. Dezember die Einrichtungen im Kreis anfahren, sagt Landrat Schnur. Der Beginn der Impfungen im Zentrum werde wohl Anfang Januar möglich sein. Die Dosen werden zunächst begrenzt sein. Etwa vier Millionen sollen bundesweit zur Verfügung stehen. Die erste Lieferung für den Kreis würde schon an einem Tag verbraucht werden, da vorgesehen ist, 200 Menschen pro Tag zu impfen. Zu bedenken ist auch, dass die Menge in zwei Hälften geteilt wird, weil eine zweite Impfung nach 21 Tagen erforderlich ist.

Impfkoordinator Stein beschreibt den Weg, den der Impfling von der Anmeldung über ärztliche Beratung, Impfung und Entlassung nimmt. Die Straße mit den einzelnen Funktionsräumen wurde nach einem vom Land Rheinland-Pfalz vorgegeben Konzept eingerichtet. Geimpft wird nur, wer zuvor einen Termin vereinbart hat. Nach der Anmeldung im Impfzentrum und Abgabe des Impfbuches und Erhalt eines sogenannten Laufzettels erfolgt eine Aufklärung im Wartebereich mittels Videofilm. Danach geht es zur ärztlichen Beratung, wobei auf Wunsch auch eine individuelle Aufklärung möglich ist. Wer sich nach dieser Aufklärung doch noch gegen eine Impfung entscheidet, kann die Halle über einen Nebenausgang verlassen. Für den Impfvorgang stehen zehn mit Vorhängen ausgestattete Kabinen zur Verfügung, die von dem medizinischen Personal aufgesucht werden, um die Injektionen zu verabreichen. Nach der Impfung bleiben die Kandidaten etwa 20 Minuten zur Beobachtung in einem Wartebereich. Sollte jemand Probleme haben, steht ein Erste-Hilfe-Team des DRK zur Verfügung. Beim Verlassen des Impfzentrums melden sich die Geimpften ab und erhalten alle wichtigen Informationen und ihr Impfbuch mit der Eintragung zurück.

Pro Tag sollen zwei Ärzte vor Ort sein. Schnur versichert: „Es wird keinen Ärztemangel geben.“ Zum einen können aus einem landesweiten Pool Ärzte angefordert werden, zum anderen habe das Impfteam des Kreises einen eigenen Poolgebildet, für den sich genügend Ärzte zur Verfügung stellten, sagt der Landrat. Die Impfungen nimmt medizinisches Fachpersonal vor. Zur Aufbereitung des Impfstoffs sind Apotheker und pharmazeutische Fachkräfte vor Ort. Wichtige Mitarbeiter für den Außenbereich sind etwa Personen, die den Verkehr regeln, auf Parkplätze hinweisen, ganz allgemeine Informationen geben oder auch Essen und Getränke austeilen. Ein Sicherheitsdienst hat ab sofort das Impfzentrum rund um die Uhr im Auge. Landkerns Ortsbürgermeister Thomas Heucher ist sicher, dass die Eifelgemeinde die besten Voraussetzungen für das Impfzentrum bietet. Die Leitungen der Grundschule und des Kindergartens seien in die Planungen einbezogen worden, sodass für die Kinder keine Gefahr bestehe. Bürgermeister Albert Jung, VG Kaisersesch, zeigt sich stolz auf alle an der Organisation des Impfzentrums beteiligen Mitarbeiter. Er erklärt zudem: „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der wir uns miteinander stellen müssen.“

Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Meier

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