Erster Entwurf für neues Konzept für die Jahre 2023 bis 2027 im Werkausschuss vorgelegt
Cochem-Zell tüftelt an neuem Konzept mit: Abfallwirtschaft soll nachhaltiger werden
Der Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel, dem der Kreis Cochem-Zell angehört, erstellt derzeit ein neues Abfallkonzept. Archivfoto: Kevin Rühle
Archiv Kevin Rühle

Die Abfallwirtschaft soll nachhaltiger werden. Dies soll mit einem neuen integrierten Abfallwirtschaftskonzept erreicht werden, das derzeit vom Abfallzweckverband (AZV) Rhein-Mosel-Eifel, dem der Kreis Cochem-Zell angehört, erstellt wird. Ein erster Entwurf lag nun dem Werkausschuss der Kreiswerke Cochem-Zell vor, endgültig entschieden werden soll darüber im kommenden Jahr.

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„Wir bauen hier auf einem guten System auf“, betonte Landrat Manfred Schnur im Werkausschuss. Dabei verwies er auf die große Bedeutung der Nachhaltigkeitsaspekte, die in dem neuen Konzept, das für die Jahre bis 2027 gelten soll, eine zentrale Rolle spielen würden. „Die Abfallwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einer Abfalldeponierung hin zu einer Kreislaufwirtschaft entwickelt. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, aber auch zur Schonung von Ressourcen“, so der Landrat.

Ein wichtiger Teil einer regionalen Wertschöpfung

Wichtige Ziele seien dabei die Vermeidung von Abfällen, aber auch eine noch bessere Sortierung und anschließender Weiterverwertung der Abfälle, erläuterte Manfred Schnur im Werkausschuss. So heißt es im Entwurf des künftigen Abfallwirtschaftskonzeptes, dass es bei einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft darum gehe, bestehende Produkte und Substanzen so lange wie möglich zu recyceln, aufzuarbeiten und wiederzuverwenden. In der Praxis bedeutet dies, dass Abfall, der nicht vermieden werden kann, auf ein Minimum reduziert werden soll. Und in der Behandlung sollen Abfälle als neue Ressourcen umgewandelt und wieder in die Produktionskette eingespeist werden.

Die Abfallwirtschaft sei auch ein wichtiger Teil einer regionalen Wertschöpfung, unterstrich Landrat Manfred Schnur. „Darum wollen wir mit dem neuen Konzept hier auch die entsprechenden Wege aufzeigen, aber auch Parameter entwickeln, die die Nachhaltigkeit unserer Arbeit messen“, erläuterte er im Werkausschuss. Angedacht sei dafür auch ein jährliches Monitoring, kündigte der Landrat an.

„Die Abfallwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einer Abfalldeponierung hin zu einer Kreislaufwirtschaft entwickelt. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, aber auch zur Schonung von Ressourcen.“

Manfred Schnur, Landrat des Kreises Cochem-Zell

Zuletzt war 2012 ein Abfallwirtschaftskonzept verabschiedet worden. Damals ging es um die Einführung einer getrennten Bioabfallsammlung, eine Prüfung des Abfuhrrhythmus beim Restabfall und die Einführung eines kleineren Restabfallgefäßes, um die Förderung der Abfalltrennung, die energetische Nutzung der Bioabfälle und eine Untersuchung der praktischen Umsetzung der Brennstoffgewinnung aus Grünabfällen. Beim Letzteren stand die „Bioenergie-Region Landkreis Cochem-Zell“ im Mittelpunkt.

Sehr hoch ist im Kreis die Erfassungsmenge an Altglas

Laut Entwurf des neuen Konzepts entspricht das Gesamtabfallaufkommen im Kreis Cochem-Zell dem durchschnittlichen Aufkommen in vergleichbaren Landkreisen in Rheinland-Pfalz. Bei den Sperrabfällen liegt die jährliche Cochem-Zeller Pro-Kopf-Erfassungsmenge über dem landesweiten Schnitt, bei den Grünabfällen dagegen gibt es ein unterdurchschnittliches Aufkommen, bei den Bioabfällen zeigt Cochem-Zell allerdings ein deutlich höheres Aufkommen als der Landesschnitt. Sehr hoch ist im Kreis die Erfassungsmenge an Altglas, ein Ergebnis, das vor allem der Wirtschaftsstruktur eines Weinanbau- und -abfüllgebietes geschuldet ist.

Im neuen Konzept werden als Ziele bis 2027 unter anderem die mittelfristige Umsetzung der fortgeschriebenen offenen Maßnahmen aus dem aktuellen Konzept und eine Gebührenstabilität genannt, ebenso eine Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie, eine Nutzung möglicher Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit im AZV und eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit zur Information der Bürgerinnen und Bürger.

Im Werkausschuss stieß der erste Entwurf des neuen Konzeptes auf grundsätzliche Zustimmung, allerdings wies SPD-Werkausschuss-Mitglied Jürgen Sabel darauf hin, dass der Kreis nur mit wenigen Vertretern in der Verbandsversammlung vertreten sei und daher weniger Einfluss haben könnte. Jedenfalls soll nun auf der Grundlage dieses Entwurfs das finale Abfallwirtschaftskonzept vorbereitet werden, über das dann der Kreistag zu entscheiden hat. Landrat Manfred Schnur kündigte an, dass das neue Konzept auf jeden Fall im Vorfeld ausführlich und intensiv in den Gremien diskutiert werde, bevor dann der Kreistag einen Beschluss dazu fasst.

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