Meinung
Cochem platzt aus allen Nähten
Ulrike Platten-Wirtz
Jens Weber. MRV

In Cochem diskutieren Bürger über die Sperrung der Innenstadt. Unsere Reporterin meint, dass es ein komplett neues Verkehrskonzept braucht.

Aktualisiert am 07. März 2025 12:57 Uhr

Eines ist auf der Bürgerversammlung allen Beteiligten klar geworden: So, wie es ist, kann es nicht bleiben. Es ist einfach von allem zu viel. Zu viele Menschen in der Innenstadt und zu viele Fahrzeuge.

Was früher mal funktioniert hat, nämlich mittels Beschilderung den Verkehr im Sommer größtenteils aus der Innenstadt herauszuhalten, funktioniert heute nicht mehr. Schuld daran haben mitunter die Navigationsgeräte in den Fahrzeugen, die eine zeitlich begrenzte Sperrung ignorieren.

Deshalb ist die Forderung der Bürger, am Verkehrskonzept etwas zu ändern, richtig. Es kann aber nicht sein, dass das, was den einen entlastet, zur Belastung für den anderen wird. Die Innenstadt komplett zu sperren, geht nämlich auf Kosten der Anwohner in Oberstadt und Endertstraße. Auch das ist am Ende der Bürgerversammlung zumindest den meisten klar.

Der Ruf nach professioneller Hilfe ist deshalb auch richtig. Ein neues Verkehrskonzept mit Parkleitsystem muss vor allem Touristen gar nicht erst in die Stadt, sondern direkt auf entsprechende Parkplätze umleiten, damit sich sowohl Gäste als auch Einheimische wieder sicher in der Altstadt bewegen können. Und richtig ist auch, dass eine Sperrung von Januar bis März unnötig ist. Da sind die Bürgersteige in Cochem nämlich hochgeklappt, wie wir selbst in den vergangenen Wochen wieder erleben konnten.

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