Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Meier
Zwar haben die Christdemokraten die absolute Mehrheit nicht wiedererlangt, wohl aber mit 48,3 Prozent der Stimmen ihre Sitze von 12 auf 16 vergrößert. Die Fraktionsvorsitzende Renate Lergenmüller erklärt den Erfolg ihrer Partei: „Die Wähler haben unsere Sachpolitik honoriert, aber auch zur Kenntnis genommen, dass wir gute Kandidaten, vor allem einige neue junge Leute auf der Liste hatten.“
Mit 5371 Stimmen erzielte Gerhard Weber das beste Ergebnis, der auch bei der Wahl zum Stadtbürgermeister von Kaisersesch mit 90,4 Prozent sehr erfolgreich war. Sein Kommentar: „Vermutlich hat die gute Arbeit im Kaisersescher Stadtrat auch die Wähler der Verbandsgemeinde in ihrer Entscheidung beeinflusst.“
Die SPD-Fraktion im VG-Rat besetzt nun acht Sitze, weil sie ihr Wahlergebnis um 0,9 Prozent auf 26,4 Prozent verbessert hat. Waren die Freien Wähler 2009 noch die Gewinner der VG-Ratswahl, müssen sie jetzt Verluste hinnehmen. Besonders hart trifft es die Unabhängige Bürgerliste (UBL), die von einem Stimmenanteil von 11,4 Prozent auf 7,2 Prozent zurückfiel und künftig statt drei nur noch zwei Sitze beansprucht. Vorsitzender Siegfried Niederelz bedauert den Verlust eines Sitzes, findet aber: „Wir haben dennoch ein respektables Ergebnis erzielt. Mit zwei Sitzen behalten wir den Fraktionsstatus, sodass wir unsere Arbeit fortsetzen können.“
Im VG-Rat gebe es wichtige Themen zu diskutieren. Zum Beispiel muss der Umgang mit der Energiewende überdacht werden, erklärt Niederelz. Insbesondere gehe es aber auch darum, das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) wieder „in Schwung zu bringen, und zwar in seiner ursprünglichen Funktion“.
Weiterhin mit sechs Sitzen ist die FpuWG Dr. Pertzborn im VG-Rat Kaisersesch vertreten. Sie hielt in etwa ihre Stimmenzahl von 18,2 Prozent der Wähler, 2009 waren es 19,3 Prozent gewesen. Vorsitzender Leo Kaiser ist zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir haben unser Ziel erreicht, obwohl es für uns nicht einfach war, als unbekannte Wählergruppe bei den neuen Gemeinden aus der Verbandsgemeinde Treis-Karden zu punkten.“
Das höchste Ergebnis erzielte die FpuWG Dr. Pertzborn dennoch in einer neuen Gemeinde: in Möntenich, mit 40 Prozent. Nur 4,8 Prozent der Wähler entschieden sich dagegen im Wahlbezirk II in Kaisersesch für diese Wählergruppe. Auch die UBL war bislang in den neuen Gemeinden eher unbekannt. Ihr schlechtestes Ergebnis erzielte sie mit 0,2 Prozent in Möntenich, und im Wahlbezirk II Kaisersesch erreichte sie 24,4 Prozent.
Die großen Parteien haben traditionell ihre Stammwählerschaft in bestimmten Gemeinden behalten, etwa die SPD in Urmersbach 48,4 Prozent und in Binningen 41,7 Prozent. Die wenigsten Stimmen erhielten die Sozialdemokraten mit 11,7 Prozent in Eulgem. Die Hochburgen der CDU sind in Leienkaul mit 70,8 Prozent und in Kail mit 60,4 Prozent. In Laubach haben nur 28,7 Prozent ihre Kreuzchen bei der CDU gemacht.