Bremm
Calmont-Forum: Blaupause für das Gemeindehaus der Zukunft
Brost

Bremm. Was sich in der Bremmer Calmontstraße anbahnt, hat das Zeug, als Blaupause für Bauvorhaben in anderen Gemeinden zu dienen. Auf dem Grundstück der ehemaligen Grundschule entsteht das Calmont-Forum, veranschlagt für 1,25 Millionen Euro.

Von unserem Redakteur Thomas Brost

Das freundliche Gebäude beherbergt so vieles, was man in Zukunft auf dem Dorf braucht.

Wer eintritt, dem fällt auf, dass die Wände mit hellem Holz verkleidet sind, eine wohlig-warme Atmosphäre entfalten. Gleich zur Linken wird der neue Dorfladen mit Backtheke und Tiefkühltruhe auf 111 Quadratmetern seinen Platz finden. Da der Mensch vom Brot nicht allein lebt, laden drei große Tische im gleichen Raum zum Kaffeeklatsch ein. „Die Älteren werden Kontakt suchen, morgens beim Bäcker, und das passt mit dem Dorfladen gut zusammen“, sagt Simone Schlägel, die sich ehrenamtlich ums Projekt kümmert. Gleich gegenüber vom Kaffeetisch dürfen sich Gäste mit WLAN-Unterstützung bei der Tourist-Information beraten lassen, wie man am schnellsten zum Calmont kommt.

Alles noch Zukunftsmusik, denn das Forum öffnet erst in wenigen Monaten seine Türen. Aber Schlägel und Ortsbürgermeisterin Gisela Heib malen sich aus, wie es werden wird. Und nicht nur sie: Viele Bremmer können es kaum erwarten, die Räume in Beschlag zu nehmen. „Was uns besonders freut, ist, dass es jetzt schon viele Ideen gibt, wie man das Haus mit Leben erfüllt“, sagt Heib. So haben sich am Tag der offenen Baustelle drei Teams (Dorfladen, Außenflächen, Kunst am Bau) gebildet, die sich rege einbringen.

Auch in der Einwohnerversammlung zum Thema „hat es eine gute Resonanz gegeben“, wie Heib betont. Dank der wertvollen Tipps aus Greimersburg („Oose Lade“) wollen die Bremmer das Projekt eines Dorfladens couragiert angehen. „Wir wissen, dass es am Anfang mal haken wird.“ Jetzt will man am Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr (altes Gemeindehaus) einen Förderverein aus der Taufe heben, der die Klippen umschiffen hilft. Vieles soll in Eigenleistung geschafft werden.

Wer den ersten Stock betritt – und das ist auch behindertengerecht von der Straße „Auf Cales“ machbar -, der kommt ins Herzstück des Calmont-Forums, den 156 Quadratmeter großen Gemeindesaal, ebenfalls komplett vertäfelt. Der Raum wird multifunktional ausgestattet, mit Strahler, Beamer, mobilen Thekenteilen und einer Bühne. Gedanklich reifen die Ideen. Dort kann man prima einen Seniorennachmittag mit Döbbekooche, einen Spieleabend oder Diskussionsrunden veranstalten. „Solch ein Gebäude sorgt für viele neue Impulse“, hat Ortschefin Heib festgestellt. Sie selbst wird ihr Domizil „im transparenten Gemeindebüro“ im Erdgeschoss aufschlagen. Gleich nebenan dürfen sich die Jugendlichen einbringen – sie wollen für ihren gut 45 Quadratmeter großen Jugendraum eine Theke bauen.

Für Kunst am Bau wird Jo Pellenz zuständig sein. Der Künstler wird im Gemeindesaal Platten anbringen, die großflächige Motive aus der Heimatregion zeigen werden. Und selbst die alte Pausenhalle mitsamt Schulhof wird mit einer Funktion ausgestattet. Heib: „Das ist gewissermaßen eine Hommage an die alte Schule.“

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