Besondere Immobilie in Alf
Burg Arras steht für fast 3 Millionen zum Verkauf
Die Burg Arras sucht einen Nachfolger. Die historische Anlage weist eine Grundstücksfläche von mehr als 34 Fußballfeldern auf. So eine historische Immobilie ist in Cochem-Zell nicht jeden Tag auf dem Markt.
Inge Faust

Die Burg Arras in Alf (Kreis Cochem-Zell) sucht einen neuen Besitzer. Nicht jeder Leser wird sich bei diesen Preisen angesprochen fühlen, aber die historische Anlage steht für 2,75 Millionen Euro zum Verkauf. 

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Haben wir nicht alle schon mal davon geträumt, wie der Sonnenkönig oder Dracula zu leben? Wer kann schon von sich behaupten, eine historische Burg zu besitzen? Wem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, oder wer sich nach mehr Platz für die eigenen Gäste sehnt, der wird hier fündig. Mit insgesamt 33 Zimmern, darunter 14 Gästezimmern, bietet die Burg Arras in Alf die perfekte Gelegenheit. Sie steht zum Verkauf. Zugegebenermaßen: Zwischen diesem Traum und der Realität liegen aktuell 2,75 Millionen Euro.

Ein stolzer Preis für die historische Befestigungsanlage. Die Burg wird aktuell von der Familie Keuthen betrieben und dient als Hotel, Museum und Veranstaltungsort. Ob die historischen Gemäuer in Zukunft für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben, das hängt ganz von den künftigen Besitzern ab. Das Anwesen wird von Immobilienmaklern aus Bayern vermittelt, die sich auf historische Bauwerke spezialisiert haben. Ein Vertreter der „Vermittlung historischer Immobilien OHG“ bestätigt uns auf Anfrage, dass es bereits mehrere Interessenten gebe.

Von den Römern errichtet

Und das ist bei dieser Historie auch verständlich. Laut den Angaben der eigenen Internetseite gilt die Burg Arras als älteste Befestigungsanlage des Mittelrheingebietes. Bereits im Jahr 350 nach Christus richtete der weströmische Kaiser Magnentius einen befestigten Platz zur Abwehr gegen die einfallenden Franken ein. So entsteht auch der Name der historischen Anlage. „Arrha“ ist das lateinische Wort für „befestigter Berg“. Aus dem befestigten Berg wird aber erst im Jahr 950 eine richtige Burg. Der lothringische Pfalzgraf lässt die Befestigungsanlage zum Schutz seines reichen Besitzes erbauen.

Die Burg hat Geschichte. Sie wird im Jahr 1105 vom damals mächtigen Erzbischof Bruno eingeweiht, Kaiser Maximilian I. besucht die Anlage 1512. Im Zuge der Erbfeindschaft mit Frankreich wird die historische Burg 1689 zerstört, und die Bewohner werden vertrieben. Erst im Jahr 1900 werden die Ruinen wieder bewohnbar gemacht.

Was erwartet die Interessenten?

Heute bewegt sich die hoch gelegene Burg zwischen Mittelalterromantik und modernem Charme. Die Zahlen des historischen Gebäudes lassen Normalsterblichen die Sprache verschlagen. Die Anlage hat eine Wohnfläche von 245.844 Quadratmetern. In Relation gesetzt, sprechen wir von 34 Fußballfeldern. Die Burg beeindruckt zudem mit einer Wohnfläche von 894 Quadratmetern, die sich auf 33 Zimmer verteilen – darunter auch 14 Gästezimmer.

Nach Angaben der Maklerwebsite seien die privaten Museumsräume mit teilweise originalen Ausstattungsstücken erhalten, darunter ein Verlies und ein begehbarer Bergfried. Die Burg befinde sich insgesamt in einem gepflegten Zustand, es bestehe jedoch Modernisierungsbedarf. Die offene Frage bleibt: Wie schnell kann ein neuer Besitzer gefunden werden?

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