Finanzausschuss des Bundestages bewilligt Geld aus Denkmalschutz-Sonderprogramm für die baufällige Kirche in Ediger-Eller
Bund spendiert Geld aus Sonderprogramm: 250.000 Euro für die Sanierung von St. Martin
Das mächtige Gotteshaus St. Martin prägt das Ortsbild von Ediger. Pfarrer Jijo Antony hofft darauf, dass möglichst bald die Sanierungsarbeiten beginnen. ⋌Foto: Dieter Junker
Dieter Junker

Gute Nachrichten für die Katholiken in Ediger-Eller. Der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages hat in dieser Woche 250 000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes für die Sanierung der Kirche St. Martin in Ediger bewilligt. Dies teilten die beiden hiesigen Bundestagsabgeordneten Carina Konrad (FDP) und Marlon Bröhr (CDU) mit.

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„Das ist ein starkes Zeichen der Unterstützung durch den Bund für den ambitionierten Sanierungsplan des Amtes für Kirchliche Denkmalpflege und der Bauabteilung des Bistums Trier“, freut sich die FDP-Abgeordnete, die sich gemeinsam mit ihrem CDU-Kollegen für diese Bundesmittel eingesetzt hat. Sie ist überzeugt: „Diese Förderung gibt einen wichtigen Anstoß für die dringend erforderlichen Sanierungsarbeiten. Denn die Kirche St. Martin in Ediger ist ein zentraler Bestandteil unseres regionalen Erbes und ein bedeutender Anziehungspunkt für Touristen, den es zu bewahren gilt.“

Konrad und Bröhr setzten sich für Bundesförderung ein

Auch Marlon Bröhr zeigt sich zufrieden über den Beschluss des Finanzausschusses. „Bei einem Besuch in Ediger konnte ich mir gemeinsam mit Carina Konrad ein Bild vom baufälligen Zustand der Kirche St. Martin machen. Es freut mich daher sehr, dass nun damit begonnen werden kann, die Kirche im Sinne der Denkmalpflege zu sanieren“, macht er deutlich und betont: „Dadurch, dass die Fördermittel auch kleineren Bauten im ländlichen Raum zugutekommen, leistet das Denkmalschutz-Sonderprogramm einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft.“

Die Kirche St. Martin in Ediger ist dringend sanierungsbedürftig. Wegen akuter Einsturzgefahr ist das historisch bedeutsame spätgotische Gotteshaus seit Jahresbeginn geschlossen, ebenso dürfen die Glocken nicht mehr läuten, da deren Schwingungen für eine Vergrößerung der Schäden sorgen könnten (die RZ berichtete).

Frühere Umbaumaßnahmen und Veränderungen in der Dachkonstruktion der Kirche hatten das statische System des Gewölbetragwerks stark verändert, Teile des Daches liegen im südlichen Teil der Kirche auf einem Sterngewölbe, das für solche Lasten nicht ausgerichtet ist. Bei einem Ortstermin Ende Januar war festgestellt worden, dass sich das Ausmaß von Rissen im historischen Sterngewölbe derart verstärkt hat, dass die Bauabteilung des Bistums Trier diesen Teil der Kirche als einsturzgefährdet einstufte.

Diözesankonservator: Rasches Handeln ist notwendig

Dr. Georg Breitner, der Diözesankonservator des Bistums Trier hatte bei einem Ortstermin deutlich gemacht, dass die Sanierung sehr wichtig und rasches Handeln angesagt sei. „Das hat alles jetzt eine ganz hohe Dringlichkeit“, hatte Breitner damals angemahnt. Ein Architekturbüro hatte daher bereits im Frühjahr die Schäden genauer untersucht und auch einen ersten Sanierungsentwurf für St. Martin erarbeitet.

Danach ist eine Ergänzung neuer Binderkonstruktionen anstelle der Konstruktionen aus den 1950er-Jahren vorgesehen, ebenso eine Ergänzung von neuen Trägern zur Entlastung der Sparren auf den neuen Binderkonstruktionen, Neukonstruktionen des Daches über Giebel und eine Stahlunterkonstruktion zur Lastverteilung und Aussteifung. Dabei wird von einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren ausgegangen. Aufgrund der Lage der Kirche und den engen Gassen von Ediger werden sich die Arbeiten und der Transport der Baumaterialien allerdings schwierig gestalten.

Sanierungskosten mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt

Rund 1,7 Millionen Euro sind für diese Sanierung an Kosten veranschlagt. Die Baunebenkosten übernimmt das Bistum Trier, die Stiftung Denkmalschutz wird sich an den Kosten beteiligen, und nun liegt auch die Zusage des Bundes für einen Zuschuss vor.

„Marlon Bröhr hatte mich auf den großen Sanierungsstau und die Einsturzgefahr von St. Martin aufmerksam gemacht. Die Kirche ist wirklich etwas Besonderes für Ediger-Eller und die gesamte Moselregion. Deshalb habe ich um die notwendigen Mittel gekämpft, zum Wohle unserer Region“, sagt die FDP-Bundestagsabgeordnete Carina Konrad. Und sie fügt hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass sich dieser große Einsatz gelohnt hat und der Bund die Viertelmillion im Denkmalschutzsonderprogramm für diese Kirche in Ediger bereitstellt.“

Eine Kirche in Ediger ist bereits seit dem 11. Jahrhundert nachgewiesen. Fundamente des ersten Baus sind ebenso erhalten wie ein Taufstein. Schon 1142 wurde St. Martin zur Pfarrkirche erhoben, im 15. Jahrhundert erfolgte eine erste Umgestaltung und Erweiterung. In den 1950er-Jahren gab es einen Anbau. Der reich verzierte achteckige Turmhelm stellt eine Besonderheit dar. Ein Umgang verbindet zudem die Chorseite der Kirche mit der im 14. Jahrhundert errichteten Stadtmauer von

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