Gleich zweimal musste die Cochemer Polizei am vergangenen Wochenende zur Kirmes nach Treis ausrücken. Dort war es im Zuge von Randalen zu mehreren Körperverletzungen gekommen. Eine Person trug Prellungen und eine Platzwunde davon und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Mehrere Personen erlitten leichte Verletzungen mit Pfefferspray. Nun stellt sich allgemein die Frage, ob in Zukunft die Sicherheit bei öffentlichen Veranstaltungen wie Volksfesten erhöht werden muss.
Derzeit ist die Cochemer Polizei dabei, Verdächtige sowie Geschädigte und Zeugen in der Sache zu vernehmen. „Junge Leute stehen im Tatverdacht, mit Pfefferspray um sich gesprüht zu haben“, erklärt der ermittelnde Polizeibeamte Harald Ehses gegenüber unserer Zeitung. Ob es vor den Vorfällen Provokationen gegeben hat oder welches Motiv die Täter hatten, ist derzeit noch unklar. Die Polizei ermittelt noch. Insgesamt verzeichnet die Cochemer Polizei im Landkreis aber eine höhere Gewaltbereitschaft. „Und bei Hitze verstärkt sich diese noch einmal, da ist die Zündschnur oft sehr kurz, gerade wenn auch Alkohol im Spiel ist“, so der Beamte weiter.
Vier Vereine waren in diesem Jahr gemeinsam Ausrichter der Treiser Johannes-Kirmes. „Das wechselt jährlich. Im nächsten Jahr ist wieder ein anderer Verein an der Reihe“, erklärt Lukas Oberhausen von den Treiser Junggesellen. Die Kirmes feierte in diesem Jahr das 165-jährige Bestehen des traditionellen Kirmeszugs. Dass es auf dem Fest zu Polizeieinsätzen wegen Körperverletzung gekommen ist, ist für die Kirmesausrichter ein unerfreuliches Novum. „Treis ist eigentlich kein Hotspot für Schlägereien“, weiß auch die Cochemer Polizei. Dass es diesmal zu den Ausschreitungen kam, bleibt hoffentlich eine einmalige Angelegenheit, merkt auch Ortsbürgermeister Hans-Josef Bleser an. Und Lukas Oberhausen sagt: „Mit dem Pfefferspray wurde glücklicherweise niemand schwer verletzt und der Vorfall ereignete sich auch nicht auf dem Festplatz direkt, sondern etwas weiter weg im Moselvorgelände.“
Dennoch bleibt die Sache für die Treiser ärgerlich. Zumal die Randalierer keine Ortsansässigen sind, weiß Bleser. Ob man solche Vorfälle in Zukunft vermeiden kann? „Das wäre nicht ganz einfach umzusetzen“, sagt Ehses. Eine denkbare Möglichkeit wäre eine Einlasskontrolle. Dafür müsste das Festgelände eingezäunt, und alle Personen, die ein und aus gehen, kontrolliert werden. Was personell und finanziell eine Herausforderung darstellt. Ein weiterer Lösungsansatz wäre, eine professionelle Sicherheitsfirma zu engagieren. Doch auch das würde hohe Kosten verursachen. Ob es wirklich so weit kommen muss, um in Zukunft ungestört feiern zu können? In Treis möchte man auf jeden Fall weiterhin die schönen Traditionen pflegen, so Oberhausen, und ohne Zwischenfälle gemeinsam Volksfeste abhalten.