Ausschreibung aufgrund steigender Kosten gestoppt - Projekt muss bis Mitte kommenden Jahres fertig werden
Bis Mitte 2023: Alter Turm in Kaisersesch bekommt ein neues Umfeld
1980 wurde der Alte Turm der Stadtmauer wieder aufgebaut, jetzt wird erneut daran gearbeitet. Rund um den Turm sind Tiefbau- und Straßenarbeiten notwendig. Allerdings wurde eine beschränkte Ausschreibung gestoppt. Foto: Kevin Rühle
Kevin Ruehle

Die Gestaltung des Platzes „Am alten Turm“, das städtische Grundstück am Tennisplatz und das Neubaugebiet am Sportplatz beschäftigten den Kaisersescher Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung.

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Es sind Etappenziele, die erreicht werden sollen, denn die grundsätzlichen Entscheidungen hatte der Rat jeweils schon beschlossen. Und vor allem die Arbeiten am im Jahr 1320 errichteten Rundturm sollten nicht ins Stocken geraten. Bis Juli kommenden Jahres muss das Projekt abgeschlossen sein.

Noch sind die Tief- und Straßenbauarbeiten am Alten Turm nicht vergeben, zu kostspielig erschien das Ergebnis einer beschränkten Ausschreibung, bei der von zehn angeschriebenen Unternehmen nur eines ein Angebot abgegeben hatte. Der Angebotspreis lag mit 360.000 Euro rund 59 Prozent über der Kostenberechnung. Aufgrund dessen wurde die Ausschreibung aufgehoben. Zudem teilte die Stadt den Auftrag nun in drei Gewerke auf. „Die Bautätigkeit ist rückläufig, ich hoffe, dass 280.000 Euro reichen“, sagt Stadtbürgermeister Gerhard Weber. Der Alte Turm ist Teil der historischen Stadtmauer und wird im Rahmen des Sanierungskonzepts erneuert, das seit 20 Jahren läuft. Dazu hatte die Stadt einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben.

Die Bautätigkeit ist rückläufig, ich hoffe, dass 280.000 Euro reichen.

Gerhard Weber, Stadtbürgermeister

„Ich tendiere zu einer öffentlichen Ausschreibung“, erklärte Stadtchef Weber mit Blick auf die Förderkulisse des Landes, die im Rahmen der Stadtsanierung 70 Prozent der Kosten übernimmt. Diese Förderung dürfe nicht gefährdet werden. Dem stimmten auch die Fraktionen im Rat zu. Geld erhält Kaisersesch auch von der Landesdenkmalpflege, die 50.000 beisteuert. Weitere Änderungen an den Plänen sollten nun nicht mehr angegangen werden, es bestehe die Gefahr, in Zeitnot zu geraten, so Weber. Bedenken zur Kostenentwicklung äußerte Tina Herber, „da habe ich Bauchschmerzen“. Der Beschluss wurde bei einer Enthaltung einstimmig gefasst.

Pumptrack soll realisiert werden

Einen Schritt weiter ist auch das Vorhaben, neben den Tennisplätzen in Kaisersesch einen Pumptrack samt Skateplatz zu errichten. Der Stadtrat zeigte sich jüngst einig, dieses Projekt anzugehen. Nötig war nun ein Beschluss, das städtische Grundstück für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Man habe sich auch schon verschiedene Förderprogramme angesehen, erklärte Gerhard Weber.

Zudem stellte Markus Wagener, der das Projekt gemeinsam mit dem Architekten Michael Okfen begleitet, einen Kontakt zu der Verwaltung in Meisenheim her. Hier hatte die Verbandsgemeinde Nahe-Glan ein entsprechendes Projekt mit einer Leaderförderung umgesetzt. „Wir werden nun auch Geld in den kommenden Haushalt stellen müssen“, erklärte der Stadtchef. Ein Kuriosum: Der Kaisersescher Stadtrat musste auch beschließen, dass das Projekt „Naturnahes Schwimmbad“ nicht weiter verfolgt wird. Vor etwa 20 Jahren hatte Kaisersesch sich für den Bau eines Naturbads entschieden.

Sorgenkind Neubaugebiet

Ein Sorgenkind hingegen in Kaisersesch ist das Neubaugebiet unterhalb des Waldsportplatzes. Zwar läuft die Erschließung aktuell, allerdings musste die Fläche aufgeteilt werden, da im Osten Lärmschutzkonflikte zum Gewerbegebiet „Alte Mayener Straße“ nicht gelöst werden konnten. „Wir sind da aber natürlich weiter dran“, antwortete Karl-Heinz Berg, Beigeordneter der Stadt, auf RZ-Nachfrage.

Die momentan ungenutzte Fläche des Neubaugebiets befindet sich noch nicht vollständig im Besitz der Stadt. In der Ratssitzung wurde zudem dem Wunsch eines Grundstückbesitzers mittelbar widersprochen, seine Fläche zu tauschen, sodass Probleme mit dem Lärmschutz vermieden werden. Dies sei nach Prüfung rechtlich nicht möglich, erklärte Berg. Der Antrag entbehre jeder Grundlage, hieß es in der Beschlussvorlage. Ein Baulandumlegungsverfahren für den westlichen Bereich wurde nun gestoppt. Dieses ist nicht mehr nötig, da sich alle Grundstücke im Besitz der Stadt befinden.

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