Seit Jahren wartet die Stadt Ulmen auf den Ausbau der Ortsdurchfahrt. Jetzt haben die Arbeiten begonnen und die Umleitung des Verkehrs präsentiert sich als echte Herausforderung. Das überrascht viele Ulmener nicht, denn viele Bedenken lagen bereits bei der Planung auf dem Tisch. „Nach zwei Tagen haben wir uns mit den Bedenken der Stadt, der VG und der Unternehmer an den LBM (Landesbetrieb Mobilität Cochem/Koblenz) gewendet, die Probleme wurden kurzfristig angegangen“, sagt Thomas Kerpen, Bürgermeister der Stadt Ulmen. Zum Beispiel wurde die Ritter-Heinrich-Straße einseitig geöffnet, damit die ansässigen Unternehmen besser von Kunden erreicht werden können.
Die Geschäfte in der Ulmener Oberstadt erleiden schon jetzt deutliche Einbußen. „Viele Kunden sind nicht bereit, ein paar Schritte zu Fuß zu gehen“, sagt Kerpen. Deshalb will der Stadtchef weiter mit den Unternehmern sprechen und die Baustelle täglich beobachten – und damit den Ablauf optimieren. So wurde zum Beispiel vereinbart, dass alle Anlieferungen per Lkw bis 9 Uhr morgens erledigt sein sollen.
Am Donnerstagabend bespricht auch der Stadtrat die Situation. Kerpen hofft auf weitere Ideen der Ratsmitglieder. Denn: „Die Notwendigkeit der Baustelle stellt niemand infrage“, sagt Kerpen, „aber es könnte besser laufen.“ Der starke Schwerlastverkehr blockiert schnell die einspurige Verkehrsführung, die mit einer Ampel geregelt wird. Auf Facebook teilen mehrere betroffene Geschäfte Anfahrtskarten, um ihren Kunden den Weg zu weisen.
Viele Probleme entstehen auch, da die Verkehrsregeln von Autofahrern ignoriert werden. „Man sollte daran appellieren, dass sich alle an die Spielregeln halten“, sagt VG-Chef Alfred Steimers. Man wolle nicht, dass zum Beispiel die Ritter-Heinrich-Straße wieder gesperrt werden müsse. Und auch die Polizei hat bereits in Ulmen kontrolliert. Steimers und Kerpen hoffen, dass sich die Abläufe in den kommenden Tagen einspielen. Kerpen vermutet zudem, dass sich die Lage verbessern wird, sobald die Baustelle die Kelberger Straße erreicht.
Nicht nachtrauern will der Stadtchef der vor Monaten angedachten weiteren Zufahrt über die B 259, die aus Kosten- und Sicherheitsbedenken abgelehnt wurde. Diese hätte die Situation wahrscheinlich entschärft. „Man sollte nicht nachkarten, wir müssen jetzt gute Lösungen finden“, so Kerpen.