Umwege im Hunsrück
Baustelle am Flughafen Hahn stiftet Verwirrung
Die B50 im Hunsrück ist derzeit zwischen der Abzweigung nach Kleinich und der Hirschfelder Kreuzung gesperrt. Von dort aus geht es also nur in Richtung Flughafen Hahn oder Traben-Trarbach.
TV/Ursula Bartz

Wer auf der B50 in Richtung Flughafen Hahn oder vice versa unterwegs ist, muss derzeit Umwege in Kauf nehmen. Denn die Strecke ist teilweise voll gesperrt und die Umleitung für manche Autofahrer schwer nachvollziehbar.

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Irmenach. Porto, Palermo, Palma de Mallorca: Es ist Urlaubszeit! Und damit tummeln sich mehr Autofahrer als sonst rund um den Flughafen Hahn, denn dort beginnt so manche Sommerreise. Damit niemand seinen Flug verpasst, sollte er allerdings derzeit mehr Zeit als sonst für seine Anreise einplanen. Darauf weist auch der Flughafenbetreiber hin. Ebenso sollten alle anderen, die auf der B50 zwischen Morbach und Simmern unterwegs sind, wissen, dass es hier aktuell etwas länger dauert. Schuld ist eine Baustelle, die so manche Frage aufwirft.

Baustelle auf der B50: Warum die Anreise zum Flughafen Hahn derzeit länger dauert

Weil die Straßendecke erneuert wird, ist die Bundesstraße zwischen der Hirschfelder Kreuzung und der Abfahrt in Richtung Kleinich komplett gesperrt. Wer aus Richtung Trier kommt, wird hier also abgeleitet und muss den Weg unter anderem über Horbruch und Hirschfeld nehmen, um dahinter wieder auf die B50 zu gelangen.

Anders herum ist die Umleitungsstrecke noch länger: Aus Richtung Simmern kommend, geht’s nach Irmenach und Kleinich, dann wieder auf die Bundesstraße.

Dieser Weg wird auch für jene ausgewiesen, die von Traben-Trarbach aus in Richtung Hahn beziehungsweise A61 gelangen möchten. Und hier kommt die Kritik eines TV-Lesers aus der Moselstadt ins Spiel. Er beklagt, diese Umleitung sei viel zu kompliziert und weit. Zudem zuckele man hier unzähligen LKW hinterher, an vielen Stellen dürfe man maximal 30 Stundenkilometer fahren – ein Geduldsspiel.

Dabei gehe es doch viel kürzer: nämlich entweder von Irmenach nach Lötzbeuren (also schon gleich in die richtige Richtung) und von dort aus zum Flughafen. Oder, seine Empfehlung, man solle von der Mosel aus lieber über Enkirch fahren und von dort aus nach Raversbeuren. Der nächste Halt ist dann gleich die Gemeinde Hahn. Dieser Weg, so findet er, sollte bereits in Traben-Trarbach ausgeschildert sein.

Enge Straßen bergen auf der Umleitungsstrecke Gefahren

Die TV-Testfahrt zeigt: Die genannte Umleitung ist wirklich zeitraubend und teils sogar gefährlich. Denn die Straßen sind an vielen Stellen sehr schmal, vor allem die Ortsdurchfahrten von Kleinich und dessen Ortsteilen. Dass hier Tempo 30 herrscht, mag für Autofahrer anstrengend sein, ist dieser Enge und der Anlieger wegen aber durchaus verständlich.

Da sich viele Lastwagen durch die Straßen quälen, fühlen sich viele Autofahrer zu teils waghalsigen Überholmanövern motiviert – was auf dieser kurvigen Strecke gefährlich werden kann.

Zudem ist die Situation an der Kreuzung, wo der Verkehr aus Richtung Trier von der B50 herunter geführt wird, etwas unübersichtlich. Die Schilder sind teils klein, sodass sich ortsunkundige Autofahrer erst einmal orientieren müssen. Da die Ampel ausgeschaltet ist, ist obendrein Obacht geboten vor Auffahrunfällen.

Zum Schluss zeigt sich allerdings: Die Hirschfelder Kreuzung ist in Richtung Hahn frei. Sprich, wer von Traben-Trarbach aus kommt, kann einfach den normalen Weg fahren und hätte gar keine Umleitung nehmen müssen. Nur das Abbiegen in Richtung Morbach/Trier ist hier nicht möglich.

Viele LKW im Hunsrück – deshalb gibt’s jetzt Einbahnstraßen

Warum das so ist, erklärt uns Peter Michelmann, der Leiter des zuständigen Baubüros, das im Auftrag des Landesbetriebs Mobilität (LBM) hier tätig ist. Ja, die Situation sei alles andere als einfach, weiß er. Schon seit Anfang 2024 habe man hin und her überlegt, welche Umleitung die beste wäre. Doch das Problem seien die vielen schmalen Straßen in dieser Umgebung: „Wir haben einfach keine Alternative.“

Sie seien zudem der Grund dafür, warum streckenweise nun eine Einbahnregelung gilt. Schließlich sei hier viel Schwerlastverkehr unterwegs, mit dem es umso enger werde.

Eine Umleitung über Lötzbeuren, wie vom TV-Leser vorgeschlagen, sei aus mehreren Gründen verworfen worden. Zum einen sei die Strecke für den Schwerlastverkehr gesperrt, zum anderen befinde sich mitten im Ort in einer Kurve ein Kindergarten. Aber ortskundige Autofahrer könnten diesen Weg natürlich nutzen.

Leiter des Baubüros rät: Navi ausschalten!

Die Arbeiten an der Hirschfelder Kreuzung selbst seien inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Fahrt von Irmenach kommend in Richtung Hahn wieder frei sei. Daher gilt von dort aus nur die Umleitung in Fahrtrichtung Trier.

Das größte Problem, erklärt Michelmann, sei Google Maps. Die meisten Fahrer verließen sich auf ihr Navigationssystem, dabei seien die Angaben, die es ausspucke, in diesem Fall meist nicht aktuell. Er rät daher: Navi ausschalten und nach den Schildern fahren!

Verkehr im Hunsrück: Bis zur Nature One soll die Straße wieder frei sein

Denn mit der Baustelle werden sie noch eine Weile leben müssen. Bis zum 11. Juli bleibe dieser Abschnitt noch gesperrt, dann gehe es mit dem zweiten weiter, der eine Sperrung zwischen Hirschfeld und der Abzweigung nach Lötzbeuren zur Folge habe. Der Verkehr werde dann über Rhaunen geleitet.

Der Grund der Bauarbeiten sei die Deckenerneuerung auf der B50, auf insgesamt 2,8 Kilometern. Bisher liege man gut in der Zeit, sagt Michelmann. Am 30. Juli soll die Strecke wieder frei sein – pünktlich zum Festival Nature One in Kastellaun, der im Hunsrück dann wieder zu Staus führen dürfte.

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