Für die Besucher der Geierlaybrücke gibt es am Maifeiertag einen weiteren atemberaubenden Anblick gratis. Neben der Hängeseilbrück hat der Verein Slackline Mittelhessen zwei schmale Bänder gespannt, sogenannte Slacklines. Auf diesen balancieren die Sportler in luftiger Höhe, während wenige Meter entfernt die Touristenmassen über die Holzbretter trippeln.
Und schon am Vormittag wird an der Geierlay ein Rekord gebrochen. Noch nie ist eine Frau in Deutschland über ein längeres Band balanciert als Cecilia Stock. Sie zählt ohnehin zu den schnellsten Frauen der Welt auf dem Sportgerät. An der Geierlay hat die 29-Jährige es nun geschafft, die gesamte Strecke ohne Sturz zu bewältigen. Dieses Kunststück ist Stock bereits bei längeren Überquerungen gelungen, allerdings nicht in Deutschland.
Organisatorin der Veranstaltung ist Dr. Dorothea Hamilton aus Marburg. „Wir sind immer auf der Suche nach langen, schönen Spots, die tief genug sein müssen“, erklärt die Geografin. Es sei eine neue Erfahrung, auch von der Seite den Sportlern zuschauen zu können. „Mit Bierzelt und Musik im Hintergrund ist auch neu für uns“, so die Slacklinerin.
Volksfeststimmung an der Geierlay
Denn am 1. Mai sind wieder unglaubliche Besuchermassen im Hunsrück unterwegs. Die Parkplätze sind voll, die Besucher bilden eine lange Kette aus Menschen zwischen Dorf und Brückenkopf. An der Brücke gibt es diverse gastronomische Angebote, es herrscht Volksfeststimmung.
Zwei Wohnmobilreisende aus Sylt haben sich mit ihren Fahrrädern auf dem Wanderweg durch das Mörsdorfer Bachtal zur Geierlay Hängeseilbrücke dermaßen verausgabt, dass sie sich nicht mehr anders zu helfen wussten, als einen Notruf abzusetzen.Erschöpfte Radfahrer alarmieren Feuerwehr an der Geierlay: Wer muss den Einsatz bezahlen?
Für die Slackliner aus Marburg ist es wichtig, ihren Sport auch zeigen zu können. Um eine Slackline dieser Länge jeweils spannen zu dürfen, bedarf es der Zustimmung der jeweiligen Gemeinde. Man wolle „kompetenter Ansprechpartner für Kommunen und Behörden“ sein. Befestigt sind die Bänder an mehren Bäumen, für alle Verbindungen gebe es jeweils eine Sicherheitsleine, erklären die Sportler. Das sei für sie sicherer, als über die Brücke nebenan zu laufen, scherzt eine der Sportlerinnen.
Geierlay im Podcast der Rhein-Zeitung
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