Vollsperrung der L 108
Autofahrer zwischen Karden und Binningen sind genervt
Die L 108 zwischen Karden und Binningen ist seit Montag voll gesperrt. Autofahrer müssen sich auf lästige Umwege einstellen.
Ulrike Platten-Wirtz

Seit Montag ist die Landesstraße L 108 zwischen Karden und Binningen voll gesperrt. Um ans Ziel zu kommen, müssen Einheimische und Gäste deshalb lästige Umwege in Kauf nehmen. Wie Pendler und Gastronomen damit umgehen.

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Wer von Karden aus in die Eifel fahren möchte oder umgekehrt, hat es derzeit nicht leicht. Seit Montag ist die Landstraße L 108 zwischen Binningen und Karden voll gesperrt. Eine Sanierung des maroden Fahrbahnbelags sowie eine dringend nötige Hangabsicherung machen die Maßnahmen unumgänglich. Schon vor rund einem Monat wurde ein Ampelbetrieb eingerichtet, doch nun ist die Strecke komplett dicht. Verkehrsteilnehmer müssen deswegen lange Umwege in Kauf nehmen und Nerven bewahren.

Es gibt Alternativen, aber die Straßen sind schmal

Die kürzeste Möglichkeit führt, wenn man die Autobahn in Kaifenheim verlässt, über Brohl, Möntenich, Pilliger Heck, die Windhäuser Höfe am Brohlbach entlang nach Karden. Hier muss man lediglich rund fünf Kilometer umfahren. Allerdings ist die Straße nicht gut ausgebaut und zum Teil auch nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Alternativ bietet sich die Strecke über den Müdener Berg an, doch auch hier müssen Kraftfahrer sich auf enge Straßenverhältnisse einstellen. Weiter, aber zügiger befahrbar ist die Umfahrung von Kaifenheim kommend über Gamlen, Wirfus, Kail und Pommern. Mit knapp 20 Kilometer ist dieser Umweg doppelt so lang, wie der Weg über die normale Route wäre. Für Pendler ist das umständlich.

Arbeiter sind derzeit dabei, den Hang entlang der L 108 zu sichern.
Ulrike Platten-Wirtz

Birgit Wirschem ist Lehrerin an der Grundschule in Mittelstrimmig und fährt täglich von Roes in den Hunsrück. „Ich brauche wegen der Sperrung jetzt für eine Strecke rund 15 Minuten länger“, sagt sie. Das heißt, die Fahrzeit verlängert sich von rund 45 Minuten auf gut eine Stunde. Welche Alternative für die Lehrerin am geeignetsten ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. „Ich probiere die verschiedenen Möglichkeiten einfach nacheinander aus und entscheide dann“, sagt sie.

Hotelier informiert Gäste im Vorfeld

Auch für Touristen ist die Straßensperrung mit Unannehmlichkeiten und Verzögerungen verbunden. Lukas Bell, Juniorchef im Schloßhotel Petry in Karden, ist dabei, Rundbriefe an die Hotelgäste zu verschicken. „Wir möchten die Gäste im Vorfeld darüber informieren, dass es bei der Anreise zu Umwegen kommt. Ändern können wir an der Situation zwar nichts, aber zumindest sind die Leute dann vorgewarnt“, sagt er.

Die Hoteliers schlagen ihren Gästen auch Alternativrouten vor. „Die, die aus dem Norden kommen, verlassen die Autobahn am besten schon in Ochtendung und fahren von Kobern-Gondorf an der Mosel entlang“, rät Judith Bell. Eine weitere Möglichkeit ist, wenn man aus südlicher Richtung auf der A 48 unterwegs ist, in Kaisersesch abzufahren und den Weg über Cochem zu nehmen. „Gäste, die aus Richtung Hunsrück beziehungsweise dem Rhein-Main-Gebiet kommen, sind von der Sperrung nicht betroffen“, so Bell. Doch auch für die Mitarbeiter des Schloßhotels, die in Service und Küche schon früh anfangen zu arbeiten, hat die Straßensperrung Auswirkungen. Sie müssen wegen der Umwege mitunter früher aufstehen „Das ist nicht schön, aber wir hoffen, dass die Straße dann in sechs Wochen wieder frei befahrbar ist“, sagt Bell.

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