Frage des Fortschritts
Ausbau L 108 Treis/Lieg: Wann geht es sichtbar voran?
Die Baustelle zwischen Lieg und Treis wirkt immer noch völlig verlassen.
Heinz Kugel

Schon seit Herbst vergangenen Jahres ist die L 108 zwischen Treis und Lieg für Ausbauarbeiten gesperrt, erst mal bis zum Abzweig Grenzhäuser Hof. Danach soll es weitergehen. Doch manche Passanten fragen sich: Wann passiert Sichtbares?

Ist die Straßenbaustelle zwischen Treis-Karden und Lieg schon mehrere Monate verwaist oder wird hier gearbeitet? Alleine nach den ersten optischen Eindrücken lassen sich nur einzelne Arbeitsgeräte und Rohre erkennen, jedoch keine Arbeiter.

Der Fahrzeugverkehr muss die vorgegebene Umleitung über Lütz zur Mosel oder umgekehrt in den Hunsrück nehmen, nicht immer ein gefahrloses Unterfangen auf der relativ engen Kreisstraße. Viele Verkehrsteilnehmer beschweren sich, da scheinbar nichts läuft auf der Baustelle. Doch nach Rücksprache mit Birgit Tegeder, verantwortlich für die Baustellenkommunikation beim LBM, würde sehr wohl gearbeitet und man liege auch im Zeitplan. Natürlich habe auch der Winter mit seinem Frost und Schnee manche Arbeiten unmöglich gemacht.

Erster Bauabschnitt soll Ende April fertig sein

Trotz aller witterungsbedingten Einschränkungen soll der erste Bauabschnitt termingerecht bis Ende April fertig sein, um dann mit der zweiten Bauphase zu beginnen. Natürlich gehen die Baustellen auf den Bundesstraßen vor, die Landes- und Kreisstraßen folgen dann in der Priorität. Birgit Tegeder betont aber, dass die Arbeiten nun mit Intensität aufgenommen würden. Die entsprechende Straßenbaufirma Lehnen aus Wittlich erklärt ebenfalls, dass auf der Baustelle gearbeitet werde. Was aber sagt Ortsbürgermeister Heinz Zilles aus Lieg dazu, bei dem des Öfteren Beschwerden wegen der „Ruhe“ auf der Baustelle eingehen?

Er betonte gegenüber unserer Zeitung: „Wir sind dem LBM Cochem-Koblenz dankbar für den Ausbau der maroden L 108. Jedoch scheint die Baufirma mit angezogener Handbremse zu agieren, sonst wäre wohl seit dem letzten Herbst trotz nasskalter Witterung mehr Fortgang sichtbar.“ Er denkt bereits mit Schrecken an den zweiten Bauabschnitt mit Vollsperrung bis Lieg. Betroffen davon sind insbesondere der ÖPNV, die Schulkinder und Berufspendler. „Auf diese Problematik sowie die Sicherstellung notärztlicher Versorgung habe ich Vorfeld Institutionen hingewiesen. Für Grundschüler aus Lütz, die nach Lieg müssen, werde die Fahrtstrecke 27 Kilometer länger.

Umwege sind lang

Der Besuch weiterführender Schulen bedeutet für Lieger Kinder mit 23 Kilometern Umweg zum Bahnhof Karden ebenfalls einen immensen hohen Zeitfaktor. Es müsse ausnahmsweise eine Ampelschaltung möglich sein. Dem LBM zufolge sind die Umleitungen mit den zuständigen Stellen abgestimmt, zum Beispiel auch mit dem Rettungsdienst.

Aus Sicht der Gemeinde Lieg sollte der Baufirma seitens des LBM eine „klare Zeitmarke“ zur Fertigstellung auferlegt werden. Das für Lieg sehr bedeutende Jubiläums-Erntedankfest vom 20. bis 21. September darf aus Sicht der Gemeinde keine Behinderung durch Vollsperrung der Hunsrück-Mosel-Achse erfahren.

„Wichtig wäre, dass die Firma nun kräftig in die Hände spuckt und genügend Personal einsetzt, damit endlich Ausbaufortschritte zu sehen sind.“
Heinz Zilles, Ortsbürgmeister der Gemeinde Lieg

Ortschef Heinz Zilles legt nach und unterstreicht: „Wichtig wäre, dass die Firma nun kräftig in die Hände spuckt und genügend Personal einsetzt, damit endlich Ausbaufortschritte zu sehen sind.“ Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen – außer der berechtigten Bitte, dass die wichtigen Straßenbauarbeiten endlich ihren Fortgang nehmen, denn alle Autofahrer, vor allem aber die Fahrer großer Fahrzeuge, sind mittlerweile schwer genervt.

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