Grünen-Bundestagsabgeordneter Armin Grau sprach in Kaisersesch und sieht Chancen für ländlichen Raum
Auch im Kreis fehlen Ärzte: Was kann die Krankenhausreform leisten?
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Burkhard Karrenbrock (links), Spitzendkandidat der Kreistagsliste, dankte Armin Grau für dessen Vortrag. Foto: Ingrid Bäumler
Foto Ingrid Bäumler

Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum war das Thema einer Infoveranstaltung in Kaisersesch, zu der die Cochem-Zeller Grünen Armin Grau als Referenten eingeladen hatten. Grau ist Bundestagsabgeordneter und Obmann im Gesundheitsausschuss des Parlamentes.

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Ingrid Bäumler, Vorstandsmitglied der Cochem-Zeller Grünen, führte in das Thema ein: „Fachkräftemangel, schließende Arztpraxen ohne Nachfolge, fehlende Fachärzte und Krankenhäuser, die ums Überleben kämpfen, auch hier bei uns in Cochem-Zell, sind das die Themen, die uns immer wieder Sorgen bereiten“, sagte sie. Weiter führte sie aus, es gäbe immer wieder gute Ansätze in den Kommunen und beim Kreis, um die ärztliche Versorgung zu gewährleisten, aber ausreichend seien sie nicht. Und eigentlich zähle die Problembehebung derzeit auch noch nicht zu deren Aufgaben.

Laut Pressemitteilung der Grünen stellte Armin Grau die aktuell in Vorbereitung befindliche Krankenhausreform und die Reformen zur ambulanten Versorgung vor. Er ging dabei auch auf die Situation im Kreis Cochem-Zell ein: Aktuell seien im Mittelbereich Cochem 4,75 Hausarztsitze, ein HNO- und zwei Kinder- und Jugendarztsitze unbesetzt.

„Die Krankenhausreform ist dringend erforderlich zur Sicherung der Versorgung gerade im ländlichen Raum. Die finanzielle Situation der Hospitäler wird vor allem durch die von der Patientenzahl unabhängigen Vorhaltebudgets verbessert. Auch die Umwandlung von Krankenhäusern in Sektor übergreifende Versorgungszentren eröffnet gute neue Möglichkeiten gerade auf dem Lande. Für Kommunen werden wir die Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) erleichtern, das ist eine wichtige Option“, ist Grau sicher.

Auf die Frage, wie der Erhalt der Krankenhausstandorte und damit die stationäre Versorgung im Kreis zu gewährleisten sei, sagte Grau: „Für uns Grüne ist zentral, dass die Qualität der Versorgung gestärkt werden muss und gleichzeitig eine flächendeckende Versorgung gewährleistet ist. Die Patientinnen und Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass sie nur in Häusern versorgt werden, die die nötigen Qualitätsanforderungen auch tatsächlich erfüllen.“

Gleichzeitig brauche das Personal in den Krankenhäusern einen Ausweg aus dem ökonomischen Hamsterrad der Fallpauschalen. Nötig sei dafür eine verlässliche Finanzierung der Häuser, auch in der Grundversorgung. Zugleich brauche es Anreize für eine bessere Vernetzung der Versorgung auch über die Sektorengrenzen (ambulant/stationär) hinweg.

Wie die Grünen abschließend mitteilen, dankten die Besucher in Kaisersesch Grau für die ausführliche Berichterstattung und die Zeit, die er sich zur Beantwortung der vielen Fragen genommen hat. „Jetzt hoffen wir nur, dass die Reform auch zügig umgesetzt wird“, sagte Grünen-Kreissprecher Joscha Pullich.

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