Theater in Kaisersesch
Altes Märchen mit neuen, pfiffigen Ideen für die Bühne
Schneewittchen und die Siebenzwerge lernen sich kennen.
Meier Brigitte

Die Nachwuchsdarsteller der TheaterKulturBühne Altes Wasserwerk haben sich den Märchenklassiker „Schneewittchen“ vorgenommen und für ihre Bühnenfassung behutsam erneuert. Premiere ist am 4. April.

Im Märchen ist vieles anders als im wirklichen Leben, und auf der Theaterbühne ist so manches möglich, was es weder im Märchen noch im wirklichen Leben gibt. Zum Beispiel in der Geschichte von Schneewittchen, die im Märchen bei den sieben Zwergen lebt. In der Aufführung des Kinder- und Jugendtheaters Kaisersesch hüpfen nur vier kleine Gnome durch den Wald, aber – schwuppdiwupp – mit einem pfiffigen Abzähltrick werden aus den sieben Zwergen die vier Siebenzwerge.

Die Nachwuchsspieler und -spielerinnen der KulturBühne Altes Wasserwerk wollten ein Märchen vorführen, berichtet Regisseurin Kirsten Roscher: „Und für Schneewittchen haben sie sich entschieden.“ Das Original aus dem Märchenbuch sollte als Grundlage dienen, aber die altbekannte Geschichte sollte durch neue Ideen der Inszenierung aufgepeppt werden, erläutert sie. So entwickelten die Kinder Schritt für Schritt mit der Spielleiterin ihr eigenes Theaterstück „Schneewittchen und die vier Siebenzwerge“. Die Handlungsabfolge und die Dialoge hat Kirsten Roscher anhand der Vorschläge der jungen Darstellenden zu Papier gebracht.

Königlichen Schönheitswahn aufs Korn nehmen

Anders als in der traditionellen Fassung wird Schneewittchen bei ihrer Wanderung durch den Wald und über die sieben Berge von einem zuverlässigen Freund begleitet. Theo, eine sprechende Taube, wird dargestellt von einer Puppe auf der Hand einer Darstellerin, die den klugen Vogel geschickt durch die Szenen flattern lässt und ihm eine Stimme verleiht. Und da Theo nicht nur geschwätzig, sondern auch sehr beweglich ist, hat die Puppenspielerin damit keine leichte Aufgabe.

Dass die böse Königin, Schneewittchens Stiefmutter, nur einen Lebenszweck hat, nämlich die Schönste im ganzen Land zu sein, ist allen Märchenfans bekannt. Der Jugend der Kaisersescher KulturBühne war es jedoch auch wichtig, zu zeigen, mit welchem Aufwand die Königin ihre Schönheitspflege betreibt - hierfür die Hexe Griselda erfunden. Eine skurrile Figur, die ständig einen mobilen Kosmetiksalon mit Antifaltencremes, Flakons und Fläschchen mit Wundertinkturen und Schminkutensilien vor sich herschiebt.

Kirsten Roscher führt Regie bei der Aufführung. Sie zeigt den Kindern, ihre Rolle gut zu spielen.
Meier Brigitte

Natürlich ist und bleibt Schneewittchen – trotz aller von Griselda zusammengebrauten Mittelchen – die Schönste im Land, wie der Zauberspiegel verrät. Und obwohl die schöne Prinzessin bei den Siebenzwergen ein neues Zuhause und Schutz gefunden hat, wird sie von der Königin verfolgt, die ihr heimtückisch nach dem Leben trachtet. Das Happy End der bekannten Geschichte gestaltet das Jugendtheater anders als im Märchen, erklärt Kirsten Roscher: „Wir wollten kein am giftigen Apfel ersticktes Schneewittchen auf der Bühne liegen haben, in das sich der Prinz verliebt.“ Vielmehr wird das schöne Mädchen im letzten Moment von ihren Freunden des Waldes gerettet und die böse Stiefmutter bestraft. Wie genau das geschieht und vieles mehr aus der Aufführung sollen hier noch nicht verraten werden.

Schneewittchen und einige der jungen Darstellenden des Jugendtheaters Kaisersesch proben im Alten Wasserwerk.
Meier Brigitte

Die Proben laufen auf Hochtouren, die jungen Darsteller und Darstellerinnen sind konzentriert bei der Sache und haben sichtlich großen Spaß am Theaterspielen. Ein ums andere Mal wiederholen sie die Szenen, bis sie überzeugend sind. Schneewittchen muss sich an das lange Kleid gewöhnen und zudem üben, bühnenreif, aber ohne Verletzung in Ohnmacht zu fallen. Die Taube Theo muss immer in die richtige Richtung fliegen und sich im geeigneten Moment auf Schneewittchens Schulter setzen. Die Siebenzwerge müssen im Gleichschritt durch den Wald marschieren, aber auch ihre unterschiedlichen Charaktere glaubhaft darstellen. Viel Musik gestaltet die Aufführung noch unterhaltsamer, sodass die Kinder und Jugendlichen auch Lieder einüben müssen.

Die Aufführungen von "Schneewittchen und die vier Siebenzwerge" sind am Freitag und Samstag, 4. und 5. April, jeweils um 17 Uhr sowie am Sonntag, 6. April, um 14 und um 17 Uhr zu sehen. Tickets unter www.theater-kaisersesch.de, Hotlinenummer 02653-282709.

Top-News aus der Region