Kaisersesch
Alles Fassade? Die fragwürdige Glitzerwelt der Casting-Shows
Kevin Ruehle

Kaisersesch - Ernüchternde Einblicke hinter die Kulissen einer Castingshow gewährt die dritte Musicalaufführung der Realschule plus und Fachoberschule (FOS) Kaisersesch. "TSMGO - The Show must Go on" zeigt, dass sich hinter der TV-Glitzerwelt des Showbusiness und der Möchtegernstars menschliche Dramen, Betrug und Manipulation verbergen.

Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Meier

Die singende, tanzende und schauspielernde Schülertruppe nimmt nach der Idee ihres Musiklehrers Andreas Heinrich, der Musik und Texte des Musicals geschrieben hat, ein Phänomen des modernen Fernsehzeitalters kritisch unter die Lupe: die Casting-Show.

Die letzte Sendung der Show, in der darüber entschieden wird, wer als Sieger drei Millionen Euro und einen Plattenvertrag mit dem berühmten Musikproduzenten in die Tasche stecken kann, ist Thema des Musicals „TSMGO“. Saskia, Judith und Felix haben alle Voting-Hürden genommen, um ins Finale zu gelangen. Während die jungen Sänger vor der fragwürdigen Jury alles geben, ahnen sie nicht, dass der Sieger bereits feststeht. Der wird nämlich nicht vom Talent und der Leistung der Sänger bestimmt, sondern von Sponsoren und Werbeverträgen.

Ohne die Geldgeber aus der Wirtschaft läuft gar nichts, lautet die Botschaft auf der Bühne. Was einer gewissen Ironie nicht entbehrt, denn auch das Schülermusical kann offensichtlich nur mit Sponsoren auf die Beine gestellt werden. So werden die gespielten Werbepausen mit echter Werbung für die finanziellen Förderer von „TSMGO“ gefüllt. Doch anders als im Musical steht auf der Schulbühne die Leistung der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt. Und die Regie verlangt viel von den Schauspielern, denn sie müssen nicht nur mit ihrem Gesang das Publikum fesseln, sondern auch viel Text sprechen. Richtig gut machen ihre Sache vor allem die Tanzgruppen, wobei die Mädchen erstaunliches Rhythmusgefühl zeigen und selbst komplizierte Schritte meistern.

Zahlreiche Ehrengäste, allen voran der Schirmherr der Veranstaltung, Staatssekretär Peter Bleser, zollen der Realschule plus und FOS Kaisersesch ihre Anerkennung für das probenintensive und technisch aufwendige Theaterprojekt. Da die Schule nach den Aufführungen 2004 und 2009 bereits das dritte Musical auf die Bühne bringt, beweist, dass sich der Aufwand lohnt. Für die Kinder und Jugendlichen, die gemeinsam mit viel Kreativität etwas Großes schaffen, auf das sie stolz sein können, für den guten Ruf der Schule und für das Publikum allemal. Das hofft, dass die Schüler demnächst auch ein viertes Musical auf die Bühne bringen, denn: The Show must Go on.

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