Die Kreisstadt hat eine neue Weinkönigin. Die 20-jährige Alicia Steffens, Jurastudentin aus dem Stadtteil Sehl, wird ab dem Sommer gemeinsam mit Weinprinzessin Lea Schlaug, Schülerin aus Cond, den Moselwein für ihre Heimatstadt repräsentieren. Das Kandidatinnen-Team hat sich mit sieben von sieben Stimmen gegen ihre Mitbewerberinnen durchgesetzt. Zur Wahl standen auch die 26-jährige Anna Zeus sowie die 60-jährige Petra Arenz, die die erste Best-Ager-Weinkönigin in Cochem werden wollte. Wie die Wahl abgelaufen ist.
Viele Schaulustige begleiten die Wahl
Lange bevor die Sitzung im historischen Rathaus auf dem Cochemer Marktplatz eröffnet wird, sind die Besucherstühle im Sitzungssaal schon bis auf den letzten Platz besetzt. Weitere Schaulustige versammeln sich sowohl in der Eingangshalle als auch auf dem angrenzenden Marktplatz, um live den Ausgang der Wahl zu erleben. Noch nie stieß die Wahl der Weinmajestäten in Cochem auf größeres Interesse. Sogar ein Fernsehteam ist vor Ort. „Vorige Woche haben wir hier den Haushalt mit 31 Millionen Euro verabschiedet, da waren nicht so viele Zuschauer da“, bemerkt Stadtbürgermeister Walter Schmitz mit einem Augenzwinkern. Eine siebenköpfige Jury, bestehend aus den Mitgliedern des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus, hat nun die Aufgabe, zu entscheiden, wer die Kreisstadt in den kommenden zwei Jahren als Weinmajestät repräsentiert.
Bevor es so weit ist, stellen die Kandidatinnen sich vor. Die Liebe zu ihrer Heimatstadt verbindet alle drei Bewerberteams, jeweils bestehend aus der Kandidatin für das Amt der Weinkönigin sowie der Weinprinzessin. Für Aufsehen im Vorfeld hat die Bewerbung von Petra Arenz gesorgt. Die 60-Jährige hat es sich zum Ziel gesetzt, die erste Best-Ager-Weinkönigin ihrer Heimatstadt zu werden, hat ein Konzept ausgearbeitet und dieses in den sozialen Medien verbreitet. Arenz hat dabei nicht nur die Repräsentation des Moselweins im Blick, sondern auch ehrenamtliches und soziales Engagement sowie die Sichtbarkeit von Frauen über 50. Mit einem modernen Ansatz und Traditionsbewusstsein geht sie gemeinsam mit Silke Traurig-Eckerskorn an den Start. Die 52-Jährige konnte bereits in den Jahren von 1989 bis 1993 Erfahrungen im Amt der Cochemer Weinprinzessin und -königin sammeln. Ihre Intention ist es auch, die derzeit stärkste Generation in der Gesellschaft zu vertreten.
„Ich sehe hier sechs Weinrepräsentanten, mit denen ich auf den Bühnen der Stadt sehr gut leben könnte.“
Stadtbürgermeister Walter Schmitz
Bewerberin Anna Zeus hat eine Ausbildung in einem Weinbaubetrieb an der Mosel absolviert. Als potenzielle Weinmajestät möchte sie sich auf die Schönheit der Kreisstadt sowie deren Sehenswürdigkeiten fokussieren. Die Verbundenheit zu ihrer Wahlheimat Cochem teilt die 26-Jährige mit ihrer Prinzessinnenkandidatin Kerstin Dierks aus Cond. Die beiden Frauen nehmen aktiv am Vereinsleben in Cochem teil und engagieren sich dort auch ehrenamtlich.
Als derzeit amtierende Weinprinzessin weiß Alicia Steffens, was sie als Weinkönigin erwartet und hat sich im Amt schon mit der Region und dem Wein vertraut gemacht. Mit dem Cochemer „Ooohhh“, mit der sie die Anwesenden begrüßt, kann sie bei der Jury punkten. Ihre Prinzessin Lea Schlaug, Schülerin am Martin–von-Cochem-Gymnasium, ist mit im Boot, weil sie schon seit Kindertagen von einem Amt als Weinmajestät träumt.
Am kommenden Montag steht in Cochem die Wahl der neuen Weinmajestäten an. In diesem Jahr bewerben sich drei Frauen um das Amt. Die Spannung steigt, aus mehreren Gründen.Wer wird neue Weinkönigin in Cochem?
Wie in einer Casting-Show werden die Bewerberinnen nach der Vorstellungsrunde von den Ausschussmitgliedern noch einmal genau beleuchtet und mit fachlichen Fragen über Moselwein nach Geschmack, Farbe und Ausbaudetails konfrontiert. Auch das hat es in Cochem bisher noch nie gegeben. Doch alle Kandidatinnen meistern diese Aufgabe gut.
Die eigentliche Wahl erfolgt dann in geheimer Abstimmung mit Urnengang. Am Ende kann das jüngste Team die Jury einstimmig überzeugen. Die unterlegenen Bewerberinnen nehmen es gelassen, gratulierten den Gewinnerinnen und wünschen ihnen viel Spaß für die anstehende Amtszeit.