Initiative MoselCleanUp hat mehr als 75 000 Zigarettenkippen am Moselufer aufgefunden
Aktion für den Umweltschutz: Mehr als 75000 Zigarettenkippen aufgesammelt
Zigarettenkippen sind eine enorme Belastung für die Umwelt. Die Aktion MoselCleanUp präsentierte das Ergebnis der aktuellen Sammelaktion entlang der Mosel auf dem Hauptmarkt in Trier. Als Mitstreiter haben sie Ordnungsdezernent Ralf Britten gewonnen. Foto: Team MoselCleanUp
Team MoselCleanUp

Trier. Eine einzelne gedankenlos weggeworfene Zigarette kann bis zu 40 Liter Wasser verschmutzen. Dies ist eine Gefahr, die oft übersehen wird oder schlichtweg nicht bekannt ist. Die Initiative MoselCleanUp engagiert sich dafür, das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu stärken. Sie fordert ein Umdenken und gemeinsame Anstrengungen, um die Umweltverschmutzung durch Zigarettenabfälle zu bekämpfen.

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Wie groß das Problem ist, hat eine Sammelaktion in Trier und Traben-Trarbach gezeigt. 40 Freiwillige haben dort in einer Woche über 75.000 Zigarettenkippen gesammelt, wodurch etwa 2,8 Millionen Liter Grundwasser nicht verseucht werden. Dies ist genug Wasser, um zwei olympische Schwimmbecken zu füllen.

Beim Verteilen von Taschenaschenbechern an Passanten auf dem Hauptmarkt versuchten die Initiatorinnen der Aktion, das Thema Wasserverschmutzung durch Zigarettenkippen mit Passanten zu besprechen. Die Standardreaktion „Ich entsorge meine Kippen immer ordnungsgemäß” entspricht nach Einschätzung des Teams von CleanUp nicht immer der Wahrheit. Zudem Beklagen die Teilnehmer der Reinigungsaktion, dass Beschimpfungen und abschätzige Kommentare („Hier muss wohl jemand Sozialstunden ableisten“ oder „Wie dumm kann man sein, freiwillig Müll aufzusammeln“) dabei zum nicht selten seien.

Auklärungskampagnen sollen Kleinste schulen

Mittlerweile hat die Trierer Gruppe in Ordnungsdezernent Ralf Britten einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung gefunden. Er war zum zweiten Mal bei der Trierer Kippenwoche dabei. „Seit der letzten Kippenaktion 2023 fällt mir auf, wie viele Zigarettenstummel überall das Stadtbild verunreinigen“, sagt Britten im Gespräch mit Maia Kuhnen, Sonja Kappel, Nicole Kusche und Hedwig Schermann von der Initiative. Britten nahm sich Zeit für die Anliegen der ehrenamtlichen Müllsammler. Er zeigte sich sehr beeindruckt von ihrem Engagement und der Entschlossenheit, die Kippenflut im Trierer Stadtgebiet zu bekämpfen.

Weil Zigarettenkippen trotz ihrer geringen Größe eine enorme Bedrohung für Gewässer und deren Organismen sind, fordert die Initiative Aufklärungskampagnen, um schon die Kleinsten zu sensibilisieren. Gesetze gegen illegale Müllentsorgung und das Wegschnipsen von Kippen müssten stärker durchgesetzt werden.

Die nächste Müllsammelaktion an der Mosel soll am 14. September stattfinden. Freiwillige werden gesucht. Anmeldungen sind unter www.moselcleanup.org möglich

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