Wie groß das Problem ist, hat eine Sammelaktion in Trier und Traben-Trarbach gezeigt. 40 Freiwillige haben dort in einer Woche über 75.000 Zigarettenkippen gesammelt, wodurch etwa 2,8 Millionen Liter Grundwasser nicht verseucht werden. Dies ist genug Wasser, um zwei olympische Schwimmbecken zu füllen.
Beim Verteilen von Taschenaschenbechern an Passanten auf dem Hauptmarkt versuchten die Initiatorinnen der Aktion, das Thema Wasserverschmutzung durch Zigarettenkippen mit Passanten zu besprechen. Die Standardreaktion „Ich entsorge meine Kippen immer ordnungsgemäß” entspricht nach Einschätzung des Teams von CleanUp nicht immer der Wahrheit. Zudem Beklagen die Teilnehmer der Reinigungsaktion, dass Beschimpfungen und abschätzige Kommentare („Hier muss wohl jemand Sozialstunden ableisten“ oder „Wie dumm kann man sein, freiwillig Müll aufzusammeln“) dabei zum nicht selten seien.
Auklärungskampagnen sollen Kleinste schulen
Mittlerweile hat die Trierer Gruppe in Ordnungsdezernent Ralf Britten einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung gefunden. Er war zum zweiten Mal bei der Trierer Kippenwoche dabei. „Seit der letzten Kippenaktion 2023 fällt mir auf, wie viele Zigarettenstummel überall das Stadtbild verunreinigen“, sagt Britten im Gespräch mit Maia Kuhnen, Sonja Kappel, Nicole Kusche und Hedwig Schermann von der Initiative. Britten nahm sich Zeit für die Anliegen der ehrenamtlichen Müllsammler. Er zeigte sich sehr beeindruckt von ihrem Engagement und der Entschlossenheit, die Kippenflut im Trierer Stadtgebiet zu bekämpfen.
Weil Zigarettenkippen trotz ihrer geringen Größe eine enorme Bedrohung für Gewässer und deren Organismen sind, fordert die Initiative Aufklärungskampagnen, um schon die Kleinsten zu sensibilisieren. Gesetze gegen illegale Müllentsorgung und das Wegschnipsen von Kippen müssten stärker durchgesetzt werden.
Die nächste Müllsammelaktion an der Mosel soll am 14. September stattfinden. Freiwillige werden gesucht. Anmeldungen sind unter www.moselcleanup.org möglich