In der RZ hatten Jens Marke, Geschäftsführer der Treiser Beratungsgesellschaft, Landwirtschaftsmeister Udo Kneip vom Birkenhof Bruttig-Fankel und der Valwiger Solartechniker Peter Zenz ihr Projekt „Agro-Photovoltaik“ (Agro-PV) auf der Briedeler Heck vorgestellt. Auf einer Fläche von 50 Hektar wollte Kneip eine Fotovoltaikanlage errichten und betreiben, unter der sich beispielsweise noch Strauchobst (etwa Him- oder Brombeeren) anbauen oder Viehhaltung realisieren lässt. Höher stehende Fotovoltaikmodule, von Marke entwickelt, sollen das ermöglichen. Höher heißt in diesem Fall: Die Module lassen an der tiefsten Stelle eine Bodenfreiheit von 2,20 Meter.
Die Flächen dafür befinden sich im Außenbereich. Ein Bebauungsplan und eine Änderung des Flächennutzungsplans wären nötig, um das Ganze zu realisieren. Die Planungshoheit hat die Gemeinde Briedel. Diese plant auf ihrem Grund selbst eine rund 40 Hektar große Fotovoltaikanlage, und zwar auf den Höhen im Bereich „Alter Sportplatz“. Dieses Gemeindeprojekt fußt auf einer von der Verbandsgemeinde (VG) Zell in Auftrag gegebenen Potenzialflächenanalyse. In das darauf aufbauende Genehmigungsverfahren wurden naturschutzfachliche und raumordnerische Belange der VG zufolge schon einbezogen. Und sie werden es weiterhin – ebenso wie die Öffentlichkeit.
Das Agro-PV-Projekt auf privatem Grund „lässt keine derart integrierte Vorgehensweise erkennen“, hält Martin Steinmetz fest. Und er nennt exemplarisch weitere Defizite des Antrags aus Treis, der vom Mai vergangenen Jahres datiert:
- Der Antrag enthalte keine ausdrückliche Festlegung auf eine Agro-PV-Anlage.
- „Es befand sich noch nicht eine sogenannte Agro-PV-Anlage unter den aufgeführten Referenzprojekten“, hält Steinmetz fest.
- Dem Antrag seien keine Einverständniserklärungen der Grundstückseigentümer beigefügt gewesen.
- Dem Briedeler Gemeinderat sei das Projekt nie ausführlich und persönlich vorgestellt worden.
In der Sitzung selbst konnten die Briedeler Ratsmitglieder auch keine möglichen Nachfragen stellen, weil kein Vertreter der Treiser Energieberatungsgesellschaft oder der beteiligten Grundstückseigentümer anwesend war. Das will Briedels Ortsbürgermeister Thomas Steinbach nun ändern, mit Landwirt Udo Kneip habe er auch schon darüber gesprochen. Kneip, Marke und ihre Mitstreiter sollen dem Rat ihre Pläne ausführlich vorstellen – im Zuge einer Informationsveranstaltung. „Da kann man dann in Ruhe reden, und die Leute können Fragen stellen“, konstatiert Steinbach. Letztlich müsse dabei auch klar zur Sprache kommen, was die Gemeinde davon habe. Schließlich gehe es insgesamt um eine Fläche von 130 Hektar, da sich außer Kneip auch noch andere an dem Projekt beteiligen wollten.