Ein "Runder Tisch Schwarzwild" erarbeitet Strategie zum Schutz vor der Seuche
Afrikanische Schweinepest: So sorgt Cochem-Zell vor
Wildschwein
Mittlerweile hat die Afrikanische Schweinepest Rheinland-Pfalz erreicht. In Cochem-Zell wurde sie zwar noch nicht nachgewiesen. Aber der Kreis bereitet sich auf den Fall der Fälle vor. Foto: Harald Tittel/picture alliance/dpa
Harald Tittel. picture alliance/dpa

Der Landkreis Cochem-Zell bereitet sich auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vor. Wie die Kreisverwaltung auf Nachfrage mitteilte, fand jetzt ein „Runder Tisch Schwarzwild“ in der Kreisverwaltung statt, an dem Vertreter der Jägerschaft, Landwirtschaft, Polizei, Forstwirtschaft sowie der örtlichen Ordnungsbehörden teilnahmen.

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Ziel der Veranstaltung, so Brian Beals von der Pressestelle der Kreisverwaltung Cochem-Zell, seien die Weitergabe von Informationen und die Erarbeitung einer Strategie zur Vorgehensweise gewesen, sollte die ASP den Landkreis Cochem-Zell erreichen. Beals zufolge seien die Anwesenden sich einig darüber gewesen, dass das oberste Ziel die Information und Sensibilisierung der Bevölkerung sei: „Sollte es zu einem ASP-Fall und damit verbundenen Restriktionen kommen, sind in den betroffenen Zonen eine Vielzahl von Menschen betroffen (Landwirte, Touristen, Gastronomiebetriebe, Erholungsuchende, et cetera).“

Bürger können Beitrag leisten

Bürgerinnen und Bürger können dazu beitragen, dass sich die Afrikanische Schweinepest nicht weiter ausbreitet: „Die Bevölkerung sollte insgesamt sorgsam agieren. Das heißt Speisereste sollten nicht in der Natur hinterlassen und ordnungsgemäß entsorgt werden“, erklärt der Kreisgeschäftsführer des Bauern- und Winzerverbands Michael Schlägel.

Öffentliche Mülleimer sollten nicht überlaufen, um das Risiko einer Verbreitung zu minimieren. Außerdem sollten Menschen ihre Hunde immer angeleint lassen, besonders in Waldgebieten.

Derzeit gibt es im Landkreis Cochem-Zell noch 30 Schweine haltende Betriebe. Der einzige Schutz für Hausschweinbestände, so Brian Beals, sei die konsequente Einhaltung der Biosicherheit in den Betrieben. Das vorrangige Ziel dabei sei, den Kontakt von Hausschweinen mit Wildschweinen zu verhindern. Zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen zähle neben der Abschottung des Stalls zum Beispiel auch, beim Betreten und Verlassen des Stalls, zumindest die Schuhe, wenn nicht sogar die gesamte Kleidung zu wechseln und kein Grünfutter zu verfüttern, da dieses durch Wildschweine kontaminiert sein könne.

Anfang Juli hatte die ASP Rheinland-Pfalz erreicht, nachdem bereits Mitte Juni die ersten Fälle der Seuche in Hessen bekannt wurden. Im Landkreis Cochem-Zell konnte bislang noch kein Fall verzeichnet werden. Trotzdem ist der Landkreis in Alarmbereitschaft. Bereits in der Vergangenheit, so Beals, habe man sich im Rahmen von Tierseuchenübungen auf den Ausbruchsfall vorbereitet.

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