Was die Arbeiten gekostet und wie lange sie gedauert haben
A1-Baustelle: Bald ist wieder freie Fahrt
Auf der A1 endet bald zwischen Wittlich und Schweich die Zeit der Baustellen. Nach acht Jahren heißt es dann wieder: freie Fahrt.  Foto: Christian Moeris (Archiv)
Christian Moeris

Sechs Bauabschnitte, 40 Kilometer Straße, mehr als 100 Millionen Euro Kosten. Bald heißt es wieder „freie Fahrt“ auf der A1 zwischen Schweich und Salmtal. Aber nicht nur deshalb gibt es im kommenden Jahr Grund zu feiern.

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Es sind noch ein paar Meter Schutzplanke, die in der Baustelle auf der A1 zwischen Schweich und Salmtal fehlen. Hier ein paar Kleinigkeiten, da ein paar Restarbeiten. Dann kann der Streckenabschnitt, der derzeit in beide Fahrtrichtungen einspurig oder auf zwei eingeschränkten Fahrbahnen befahrbar ist, von den Verkehrsteilnehmern wieder uneingeschränkt genutzt werden.

Wann genau das sein wird – geplant war Ende Oktober – ist allerdings noch offen. „Aktuell laufen die Arbeiten nach Plan“, heißt es von der Autobahn GmbH. Im Vorfeld der Freigabe werde man informieren. Wenn die Autobahn zwischen dem Moseltaldreieck und Wittlich wieder ohne Baustellenabgrenzungen, Fahrbahnteiler und Stau befahrbar ist, enden rund acht Jahre Baustellenzeit. Der erste Bauabschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Wittlich und der Anschlussstelle Salmtal begann 2016.

40 Kilometer Autobahn wurden grundhaft erneuert

Insgesamt, so die Autobahn GmbH, sei „zwischen Wittlich und Schweich die Strecke auf einer Länge von circa 40 Kilometern grundhaft erneuert worden“. Und nicht saniert.

Da nämlich ist ein Unterschied. Die grundhafte Erneuerung einer Straße beinhaltet, so der Verein Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte, den „kompletten Abriss und Neubau einer Fahrbahn“. Das beinhaltet zum Beispiel auch den Austausch der alten Fahrbahndecke und die Erneuerung von Entwässerungssystemen.

Insgesamt gab es sechs Bauabschnitte. Der erste begann 2016 am Autobahnkreuz Wittlich und ging in Richtung Anschlussstelle Salmtal (Fahrtrichtung Koblenz). 2017 folgte Bauabschnitt zwei, dieses Mal in Fahrtrichtung Trier. Dann wurde wieder zwischen Wittlich und Salmtal, dieses Mal weiter südlich, in den Abschnitten drei und vier gebaut; erst in Fahrtrichtung Saarbrücken, dann in Fahrtrichtung Koblenz. Für die beiden letzten Bauabschnitte (ab 2020 beziehungsweise 2021) wurde zwischen Salmtal und Föhren beziehungsweise Schweich in beide Richtungen gebaut.

Die Arbeiten liegen im Zeitplan

Die Arbeiten liegen dabei im Zeitplan: „Der ursprüngliche Zeitplan war von 2016 bis 2024“, teilt ein Sprecher der Autobahn GmbH mit. Wenn es auch innerhalb der sechs Bauabschnitte zeitliche Verzögerungen gegeben habe. „Es handelt sich um umfangreiche Baumaßnahmen, die verschiedene Arbeiten beinhalten, die stark wetterabhängig waren, sodass zeitliche Verschiebungen innerhalb der einzelnen Bauabschnitte unvermeidbar waren.“ Mit Abschluss der Bauaktivitäten habe man ein zukunftsfestes, leistungsfähiges, sicheres Streckennetz geschaffen, das den Verkehrsstärken gewachsen sei.

Die Gesamtkosten des Projekts betragen 111 Millionen Euro. Die Herstellung der Betondecke sei der größte Kostenfaktor, so die Autobahn GmbH. Und wie lange hält die neue Fahrbahn auf er A1? „Nach den Richtlinien wird eine Nutzungsdauer von 30 Jahren erwartet.“

1975 wurde die Teilstrecke zwischen Salmtal und Wittlich eröffnet

Rund 50 Jahre ist der Streckenabschnitt, auf dem in den vergangenen acht Jahren gebaut wurde, mittlerweile alt. 1975 wurde die Teilstrecke zwischen Salmtal und Wittlich eröffnet – die Strecke zwischen Schweich und Salmtal war ein Jahr zuvor freigegeben worden.

Vor allem seit der Eröffnung des Autobahnkreuzes Wittlich im Jahr 2002 hat der Verkehr auf der A1 stark zugenommen. Deutlich mehr als 30.000 Fahrzeuge rollen täglich über die A1.

Das war, so die Anekdoten, die man sich erzählt, bei der Freigabe vor 50 Jahren noch anders: Der Verkehr auf dem neuen Teilstück der A1 sei so gering gewesen, dass man auf der Autobahn zwischen der Durchfahrt von zwei Autos habe Kaffee trinken können.

Ebenfalls seit 1975 gibt es in Wittlich direkt an der Autobahn 1 die Autobahnmeisterei, die damit im nächsten Jahr wie die Autobahn zwischen Wittlich und Schweich ihren 50. Geburtstag feiert.

Da in den 1970ern bei Schweich ein Autobahndreieck mit einer abzweigenden Strecke nach Luxemburg geplant war, die das westlichste Teilstück der A48 werden sollte, wurde der gesamte Autobahnabschnitt zwischen Schweich und Daun mit der Doppelnummerierung A1/A48 versehen. Erst im Rahmen der Neuordnung des deutschen Autobahnnetzes 1992 entfiel die Doppelnummerierung zwischen dem Dreieck Vulkaneifel und Trier. Das bereits errichtete Teilstück nordwestlich von Trier an die luxemburgische Grenze wurde in A64 umbenannt. Auf einigen älteren Wegweisern ist diese Doppelnummerierung jedoch noch vorhanden. red

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