Doppelgemeinde wurde vor 50 Jahren gegründet
50 Jahre Doppelgemeinde: Bruttig-Fankel feiert Goldene Hochzeit
Groß feierte Bruttig-Fankel seine „Goldene Hochzeit“: mit dabei (von links) Ortsbürgermeister Rainer Welches, die Weinmajestäten, Erster Beigeordneter Mario Zender, Beigeordneter Hermann-Josef Scheuren, der die Festansprache hielt, und VG-Bürgermeister Wolfgang Lambertz.
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Bruttig-Fankel. Am 7. Juni 1969 war es so weit: Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform entstand aus den Dörfern Fankel und Bruttig die neue Doppelgemeinde Bruttig-Fankel. 50 Jahre ist das her. Und mit einem Bürgerfest an der Schule feierte der Ort seine Goldene Hochzeit. Mit allen Vereinen und mit vielen Menschen aus den beiden Dörfern, aber auch aus der Region.

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„Die beiden Orte sind in diesen fünf Jahrzehnten zu einer starken Gemeinschaft zusammengewachsen“, unterstrich Ortsbürgermeister Rainer Welches. Und der Erste Beigeordnete Mario Zender meinte, dass vor 50 Jahren viele es nicht für möglich gehalten hätten, dass diese Dörfer-Hochzeit „eine Erfolgsgeschichte“ werden wird.

Und in der Tat hatte es durchaus Unstimmigkeiten bei der Geburt dieser neuen Gemeinde gegeben, wie der Beigeordnete Hermann-Josef Scheuren bei dem Fest erläuterte. Denn eigentlich sollte der neue Ort Bruttig heißen, sehr zum Missfallen der Fankeler, die hier eine Verfassungsgerichtsklage einreichten, die aber nicht von Erfolg gekrönt war. Doch nach deutlichen Protesten sowohl der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Gemeinderäte kam es zum Doppelnamen. „Trotz aller Schwierigkeiten und Probleme zum Beginn gab es aber seit 1969 ein konstruktives und zukunftsorientiertes Arbeiten im neuen Gemeinderat“, unterstrich Scheuren.

Zeugnis davon geben zahlreiche Projekte, die seitdem erfolgreich angegangen wurden. Die Brücke zwischen Ernst und Bruttig, der Ausbau der K 36 in den Hunsrück, der Bau der Turnhalle, der Ausbau der Moselpromenade Bruttig mit Gestaltung eines Festplatzes, die Erweiterung der Grundschule, der An- und Umbau des Kindergartens, die Erschließung von Neubaugebieten in beiden Ortsteilen, die Renovierung der beiden historischen Rathäuser, der Kauf und die liebevolle Restaurierung der ehemaligen Bruttiger Synagoge und viele andere Vorhaben, die Bruttig-Fankel zu einer prosperierenden Gemeinde im Moseltal gemacht haben.

„Wir hatten eine prägende, vielleicht auch turbulente, aber nie langweilige Vergangenheit. Und trotz allen Widerständen auch zum Teil aus eigenen Reihen können wir mit Stolz auf die vergangenen 50 Jahre zurückblicken, insbesondere auf das, was hier geleistet und erreicht wurde“, betonte der Beigeordnete, der dieses Festjubiläum koordinierte. Zeitzeugen wie Ottmar Schneiders, Alois Jobelius, Karl Welches und Manfred Ostermann trugen mit ihren Erinnerungen dazu bei, dass vieles aus der ereignisreichen Geschichte des Doppelortes wieder lebendig wurde. Aber sie erzählten auch, wie es war, als sich Bruttiger und Fankeler nicht immer so einig waren wie heute.

Doch die Festteilnehmer wollten nicht nur auf die, sicher beeindruckende, Historie schauen, sondern den Blick auch auf die Zukunft richten. Denn an Ideen und Vorschlägen für neue Projekte mangelt es nicht, wie Beigeordneter Scheuren betonte. „Wir haben die Qualität, das Potenzial und vor allem die fachliche Kompetenz, um die richtigen Entscheidungen für unsere Zukunft zu treffen, um unsere Gemeinde weiter nach vorne zu bringen“, meinte er. Ortsbürgermeister Rainer Welches griff dies auf und betonte: „So gibt es auf dem Weg in die Zukunft keine bessere Grundlage als die Devise: Nur zusammen sind wir stark.“ Für Hermann-Josef Scheuren war klar: „Wir sind Bruttiger und wir sind Fankeler. Hier sind wir zu Hause und hier ist unsere Heimat. Aus diesen Wurzeln unserer Identität beziehen wir die Stärke, die Kraft, das Potenzial und die Energie, die wir für unser gemeinsames Werken nutzen und nutzbar machen wollen.“ dj

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