Gute Kunde aus Berlin für die Verbandsgemeinde (VG) Zell: Für die angestrebte Generalsanierung des maroden Erlebnisbades Zeller Land stellt der Bund 6 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zur Verfügung. Wie Bürgermeister Karl Heinz Simon (SPD) am Mittwoch erfuhr, hat der Haushaltsausschuss des Bundestages grünes Licht für einen entsprechenden Förderantrag der VG Zell zum Neubau des Erlebnisbades gegeben.
25 Prozent würde von Bundesmittel finanziert werden
Zuletzt waren die Nettokosten einer umfassenden Erneuerung – samt Erweiterung des Außenbadebereichs – von Fachleuten auf 24 Millionen Euro taxiert worden (die RZ berichtete). Bürgermeister Simon freut sich über die gute Nachricht aus Berlin zum Ende seiner Amtszeit. Simon sagte gegenüber der RZ: „Die Finanzierung des Großprojektes wird dadurch ein gutes Stück konkreter.“ Bei kalkulierten Gesamtkosten von 24 Millionen Euro würden die Bundesmittel einen Finanzierungsanteil von 25 Prozent absichern.
Wegen der enormen Gesamtsumme hatte der VG-Rat im Oktober lediglich beschlossen, auf Basis der vorgestellten Planung und Kosten zunächst Förderanträge an Bund und Land zu stellen. Eine Antwort des Landes auf den Antrag steht noch aus.
Im August dieses Jahres hatte der Bund – mit kurzer Frist bis Ende September, so die Zeller VG- Verwaltung – ein Förderprogramm eröffnet, in dem sich Kommunen um Fördermittel für die Sanierung kommunaler Sporteinrichtungen bewerben konnten. Von der Verwaltung wurde daraufhin nach eigener Darstellung mit Hochdruck eine Interessenbekundung ausgearbeitet, die nun offenbar erfolgreich war. Das Förderprogramm ist in mehrere Schritte unterteilt. Die nunmehr erfolgreiche Bewerbung berechtigt die Verbandsgemeinde Zell dazu, einen konkreten Förderantrag auf den Weg zu bringen.
Wasser aus der Mosel und Fotovoltaik: Nachhaltige Energie und Wärme
Wie es aus dem Zeller VG-Rathaus weiter heißt, legt das Programm besonderen Wert auf eine nachhaltige, barrierefreie Ausführung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Dazu zählen unter anderem eine größtmögliche Unabhängigkeit bei der Energieversorgung und die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien. Allem Anschein nach erfüllt das von der Verwaltung auf Beschluss des Rates eingereichte Plankonzept, diese Kriterien sehr gut. In diesem Sinne sieht die Planung vor, das Bad künftig mit Wärmeenergie zu versorgen, die aus dem Wasser der Mosel gewonnen wird. Ergänzend dazu soll Strom durch eine großflächige Fotovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Bades erzeugt werden. Im Ergebnis aller technischen Details errechnet sich ein Autarkiegrad von mehr als 90 Prozent.
Gute Kunde aus Berlin für die Verbandsgemeinde (VG) Zell: Für die angestrebte Generalsanierung des Erlebnisbades Zeller stellt der Bund 6 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zur Verfügung.Sanierung Erlebnisbad Zell: Bund gibt 6 Millionen Euro
Aber selbst mit der jetzt in Aussicht gestellten Bundesförderung wäre der Neubau „immer noch ein finanzieller Kraftakt für unsere Verbandsgemeinde“, hält Bürgermeister Simon fest, der sein Amt zum Jahresende vorzeitig aufgibt. Deshalb hofft der Sozialdemokrat darauf, dass auch das Land Rheinland-Pfalz einen Anteil beisteuern wird. Der Antrag dafür wurde ihm zufolge auf Beschluss des Rates bereits Anfang November auf den Weg gebracht. Der Zeller VG-Chef dankt seinem Planungsteam und den beauftragten Ingenieuren für die geleistete Vorarbeit und dem Rat für die schnelle Entscheidung. Sein besonderer Dank gilt den Wahlkreisabgeordneten im Bundestag, die Simon um Unterstützung gebeten hatte.
Das Erlebnisbad ist ein zentraler Erholungsort für die Bürgerinnen und Bürger, ob Groß oder Klein, Anziehungspunkt für Touristen und ein Stück Lebensqualität in der Region.
Carina Konrad (FDP)
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Carina Konrad (FDP) aus Bickenbach im Rhein-Hunsrück-Kreis hatte schon am frühen Mittwochnachmittag öffentlich bekannt gegeben, sie habe sich erfolgreich für den Förderantrag aus dem Zeller Land eingesetzt. Konrad teilte zu der Entscheidung unter anderem mit: „Das Erlebnisbad ist ein zentraler Erholungsort für die Bürgerinnen und Bürger, ob Groß oder Klein, Anziehungspunkt für Touristen und ein Stück Lebensqualität in der Region.“
Konrads Eifer, die gute Nachricht für Zell publik zu machen, hängt wohl auch damit zusammen, dass ihr Parteikollege Jürgen Hoffmann (Blankenrath) zum 1. Januar neuer VG-Chef in Zell wird. Im Zeller VG-Rathaus selbst hörte man von dem in Aussicht gestellten Geld jedenfalls zuerst auf anderen Wegen, wie die RZ erfuhr. Der designierte VG-Chef Hoffmann wird in besagter Mitteilung der FDP unter anderem mit folgenden Worten zitiert: „Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk! Ich bedanke mich bei allen Mitstreitern, ganz besonders bei unserer Bundestagsabgeordneten Carina Konrad (FDP), die einmal mehr gezeigt hat, was sie in Berlin für ihren Wahlkreis alles erreichen kann.“
Derweil ist man im VG-Rathaus an der Mosel froh darüber, dass die Planung für den Neubau des Bads dank der jahrelangen Vorarbeiten so weit gediehen ist, dass sich sagen lässt: Wenn alles gut läuft, könnte mit den Bauarbeiten Ende nächsten Jahres begonnen werden.