Wochenlange intensive Einzel-, Satz- und Gesamtorchesterproben, das waren nur einige der Bausteine, die am vergangenen Samstag zum Erfolg führten. Ein weiterer, und nach den Worten Beckers sehr wesentlicher, war die Tatsache, dass mit der Probenarbeit die Truppe gewissermaßen zusammenwuchs: „Wir sind alle zu einem Team geworden. Die Musikerinnen und Musiker sind mit Spaß und Ehrgeiz bei der Sache und sie hatten großen Respekt vor der Aufgabe, die vor ihnen lag“, sagt der Wissener Musiklehrer und Orchesterleiter.
Diese Faktoren waren sicherlich ausschlaggebend dafür, dass die mit Dominik Koch (Heeresmusikkorps Ulm), Tobias Terhardt (Heeresmusikkorps Kassel) und Hans-Peter Strohhäcker (Yamaha) hochkarätig besetzte Jury unter der Leitung von Timo Chadik (Chef der Big Band der Bundeswehr), dem Wissener Ensemble eine hohe musikalische Qualität bescheinigte – ein Urteil, das sich mit 83,38 von 100 möglichen Punkten im zweiten Platz beim BW-Musix-Wettbewerb niederschlug. Einen Teil der „Belohnung“ gab es bereits vor Ort, denn neben dem Wertungsspielen der insgesamt 30 Formationen, die in verschiedenen Kategorien antraten, wartete auf die jungen Musiker ein buntes und sehr abwechslungsreiches Programm. Angefangen von Workshops über Konzerte bis hin zum gemeinsamen Erkunden der malerischen Stadt und dem Besuch der Burg Hohenzollern blieb kaum ein Wunsch offen.
„Wir sind alle zu einem Team geworden. Die Musikerinnen und Musiker sind mit Spaß und Ehrgeiz bei der Sache und sie hatten großen Respekt vor der Aufgabe, die vor ihnen lag.“
Christoph Becker, der gemeinsam mit Tobias Stahl das MDR-Plus-Orchester Wissen leitet.
„Es war eine Bombenstimmung, wir haben drei tolle Tage erlebt“, freut sich Becker, der mit seinem Orchester als Preis einen Aktionstag mit einem Musikcorps der Bundeswehr inklusive Konzert gewonnen hat. „Darauf freuen wir uns natürlich, auch das wird sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis“, ist sich Christoph Becker sicher.
Vor allem liegt ihm aber eine Sache besonders am Herzen, nämlich die Verbesserung der strukturellen Förderung der Orchestermusik, deren Erfolgsgrundlagen bereits im Kindes- und Jugendalter gelegt werden. Deshalb freut es den Dirigenten sehr, dass im Zuge des dreitägigen Wertungsspielens auf Initiative von Michael Weber (Vorsitzender der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände), des Würzburger Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder und Oberstleutnant Christoph Scheibling (Militärmusikalischer Dienst in Bonn) eine Vereinbarung geschlossen wurde, die die Zusammenarbeit zwischen den Schulen, Jugendorchestern und der Bundeswehr, in der hochprofessionelle Musiker ausgebildet werden und wirken, intensivieren soll: „Das ist ein Weg, der in die richtige Richtung geht“, freut sich Christoph Becker.
Derweil vergisst der Dirigent nicht, seine eigene 24-köpfige Truppe zu loben, die in Balingen mit den beiden Konzertstücken „Lay down your Arms“ und „The Legend of Loreley“ die Jury überzeugte. „Das haben die gut gemacht und ich bin stolz und glücklich, dieses Orchester gemeinsam mit Tobias dirigieren zu dürfen“, sagt Becker.