Neben der Durchsuchung wurde eine, wie es in der Rechtssprache heißt, „Beschuldigtenvernehmung“ veranlasst. Das erklärt die Staatsanwaltschaft Koblenz auf Anfrage unserer Zeitung. Ob es sich bei dem Betroffenen um den Täter handelt, bedürfe jedoch weiterer Überprüfungen.
Kurz nach der Tat hatte das Opfer gemeinsam mit der Polizei über ein „Google“-Konto ihr gestohlenes Handy orten können. Diese Spur führte dann in den Bereich der Unterkunft in Eichen, in dem mehrere Flüchtlinge untergebracht sind. Eine Durchsuchung des Gebäudes gab es allerdings erst einmal nicht, was durchaus an einigen Stellen Unverständnis hervorrief.
Anwohner weisen auf Polizeiautos vor dem Gebäude in Eichen hin
„Es wurde kein Täter identifiziert und damit schon kein individualisierbares Durchsuchungsobjekt“, erklärte die Staatsanwaltschaft. Voraussetzung für eine Durchsuchung seien ein Anfangsverdacht einer Straftat und eine gewisse Auffindevermutung für Beweismittel. Diese Bedingungen waren nun offenbar gegeben.
Anwohner hatten unsere Zeitung am Mittwochmorgen auf Polizeiautos hingewiesen, die vor dem gelben Gebäude der einige Hundert Einwohner zählenden Gemeinde standen. Immer mal wieder seien dort Einsätze, wird aus der Bürgerschaft berichtet. Dass es dieses Mal aber nicht um Abschiebungen oder Ähnliches ging, war schnell klar. Denn die in solchen Fällen zuständige Kreisverwaltung war nicht involviert, wie unserer Zeitung berichtet wurde. Vermutungen, die Aktion stehe in Zusammenhang mit dem Raub am 23. Februar, machten die Runde.
Staatsanwaltschaft beantragt richterlichen Beschluss
Die Bestätigung dazu lieferte die Staatsanwaltschaft Koblenz dann am Donnerstagmittag. Grundlage für den Einsatz war ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss, den die Staatsanwaltschaft beantragt hatte. Ob der Räuber nun bald dingfest gemacht werden kann, muss sich zeigen. Ein dringender Tatverdacht gegen den Bewohner, der möglicherweise den Erlass eines Haftbefehls rechtfertigt, bestehe nicht.
Die Mitarbeiterin eines häuslichen Pflegedienstes ist am Freitagabend in Flammersfeld überfallen und verletzt worden. Ihr Mobiltelefon, das der Täter neben der Geldbörse erbeutete, konnte später von der Polizei geortet werden.Nach Raub auf Pflegerin in Flammersfeld: Handy geortet, aber keine Hausdurchsuchung
Für die Mitarbeiterin eines Pflegedienstes wurde der Einsatz in Flammersfeld am Freitagabend zum Albtraum. Denn als sie von hilfsbedürftigen Menschen zurück zu ihrem Auto kam, wurde sie überfallen, ausgeraubt und verletzt.Überfallen, ausgeraubt, verletzt: Pflegerin nach Versorgung von Patienten in Flammersfeld attackiert
Mit weiteren Informationen sind die Strafverfolgungsbehörden zurückhaltend. „Zur Vermeidung einer Gefährdung der laufenden Ermittlungen und mit Blick auf schutzwürdige Interessen der am Verfahren beteiligten Personen können aktuell keine weiteren Auskünfte erteilt werden“, zumal die Unschuldsvermutung für den Beschuldigten gelte.