Zahlreiche Tanzmariechen und fantasievoll verkleidete Gestalten liefen am frühen Samstagnachmittag durch Gebhardshain und das mitten im Mai. Sogar Donald Trump nebst Gattin Milena wurden gesichtet. Für die Karnevalsjecken lag des Rätsels Lösung nahe, am 17. und 18. Mai stand der Ort ganz im Zeichen des Karnevals. Der KVG „Lugge Loo“ feierte im rot-weiß geschmückten Festzelt auf dem Kirmesplatz unter dem Motto „50 Jahre und kein bisschen leise“ sein 50-jähriges Bestehen im Beisein von vielen Gründungsmitgliedern und mit einer großen Jubiläumssitzung mit einer Mischung aus Wortbeiträgen, Tanzeinlagen und Musik. Viele Ehemalige waren teils von weither gekommen, um dem Jubiläum beizuwohnen.
Nach dem Einzug des Damenelferrates in das voll besetzte Festzelt, gesellten sich auch die Herren mit ihrem Sitzungspräsidenten Jannik Blähser dazu und führten gemeinsam durch die Sitzung. Jede Menge ehemaliger Aktiver, die seit Jahren und Jahrzehnten nicht mehr aktiv waren, konnte Blähser zur Eröffnung mit einem dreifachen „Lugge Loo“ begrüßen. Er richtete die Aufmerksamkeit auch auf verdiente Gründungsmitglieder, indem er an den verstorbenen Klaus Hambürger erinnerte und dem erkrankten Oliver Bierbaum in Abwesenheit für sein Engagement dankte.

Janosch und Olaf Hoffmann eröffneten die Sitzung mit ihrem eigens für das Jubiläum geschriebenen Lied:“ Lugg mo he, Lugg mo doo“. Sie wurden von den Feiernden mit tosendem Applaus und vom Elferrat mit dem Jubiläumsorden belohnt. „Dat Dutzend“, 12 ältere Herren, die mit ihrem Insider Wissen die Närrinnen und Narren zum Toben brachten, hatten wirklich verblüffende Ideen:“ Wenn der Rückweg vom Friedhof hierunter zu weit wird, bleiben wir einfach da“. Die Erkenntnis, dass Streifen doch nicht schlank machen, was sich nach dem Ausziehen der Gehröcke und anschließendem Outfit als Seemänner zeigte, war ebenso lehrreich wie die Tatsache, dass es sogar hämorrhoidenfreundliche Stühle gibt. Wenn es mit dem Text mal haperte, den Spickzettel hatten die Protagonisten vor sich auf den Boden gelegt, sorgte ein Opernglas zwar nicht unbedingt unauffällig aber wirkungsvoll für Klarheit. Die Herren glänzten mit einer beeindruckenden, mit viel Wohlwollen sogar total symmetrischen Choreografie, zumindest wenn die Knie mitmachten. Die Zuschauer lachten Tränen.
„De Putzfrauen“, Hildegard Gilg und Sandra Groß, die bereits vor 33 Jahren erstmals beim KGV aktiv waren, wussten so einiges über das Leben im Ort zu erzählen, wobei auch ein Saunabesuch von Pfarrer Rudolf Reuschenbach und Diakon Marko Kötting zur Erheiterung der Anwesenden thematisiert wurde. Zu einem der vielen Highlights wurde der geplante Junggesellabschied nach Köln der TV-Lugge-Loo-Statisten Johannes Becher, Klaus Mertens, Thomas Meurer, Olaf Hoffmann und Georg Nilius. Der 60-jährige Bräutigam im Tüllröckchen mit Bauchladen und die dazugehörigen Freunde im hinreißenden T-Shirt „Er heiratet“ brachten den Saal zum Kochen. Sogar das Ehepaar Trump gab sich die Ehre in seinem alten „Roomsitz“.

Trump gratulierte zum 500-jährigen (!) Bestehen, applaudierte sich selbst und ernannte sich selbst kurzerhand zum Präsidenten des KGV, statt des „Old Fake President“. 120 Prozent des Vereins hätten ihn gewählt, „der Rest hat sich enthalten“, so die Anmerkung seiner Gattin. Huldvoll in die Menge winkend verkündete er aus Fehlern gelernt zu haben. „Ich plane noch viel mehr zu machen“. Die politische Partei BSW, die „Beate Strake-Wohngemeinschaft und sein Plan für die nächsten 550 Jahre sei er das zukünftige Dreigestirn: „Me, Myself and I“, sorgten für Lachsalven, ehe er total in Rage von zwei Wachmännern abgeführt wurde. Da schien sich die vorher von „Dat Dutzend“ geäußerte Theorie zu bestätigten, dass der amerikanische Präsident nach dem Krieg in ein Fass mit Teufelszeug, dem Meyerschen Wacholder gefallen und seitdem Chef der USA sei.
Einfach spitze war das KGV Nachwuchsballett, das mit einer tollen Vorführung für Begeisterung sorgte, wie auch das KGV Tanzduo und das Lugge Loo Ballett. Sogar der altbekannte Gebhardshainer Büttenredner Wolfgang Philipp hatte sich die nochmalige Teilnahme nicht nehmen lassen. Er unterhielt mit „Kurz berichtet, kurz belichtet“ und stellte humorvoll den Frühling in Gebhardshain vor.

Der Mitschnitt einer virtuellen , technisch katastrophalen Videokonferenz, die Beiträge „Unna oosena“, „Köppel vs. Bierhaus“ oder die Tanzvorführung der Prinzengarde Fensdorf, alle Programmpunkte waren einfach nur Spitze und zeigten eindrucksvoll wieviel Arbeit in den Vorbereitungen und vielen Übungsstunden steckte. .
Nach der Vergabe der Orden und Danksagungen endete eine tolle Jubiläumssitzung Sitzung mit dem großen Finale aller Aktiven.
Danach ging die Veranstaltung nahtlos in eine Party über, die von der regional bekannten Band "De Pänz" musikalisch begleitet wurde. Am Sonntag stand das gesellige Beisammensein im Mittelpunkt. Zahlreiche befreundete Karnevalsvereine nahmen am "Jecken Frühschoppen" teil, bei dem DJ Timo für die musikalische Untermalung sorgte.

Hinweis der Redaktion
In einer früheren Version dieses Textes wurde aufgrund eines Missverständnisses irrtümlich Oliver Bierbaum, der aus gesundheitlichen Gründen fehlte, als verstorbenes Gründungsmitglied der KVG genannt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.