Basketball und mehr
Wissener Sport- und Freizeitanlage sorgt für Bewegung
Spielen erwünscht. Die Basketballfelder laden zur Bewegung ein.
Elmar Hering

Spätestens seit den Olympischen Spielen 2024 in Paris ist die Lust auf Basketball gestiegen. In Wissen gibt es jetzt eine neue Möglichkeit für diesen schnellen Sport. Dort ist aber das Drumherum mindestens ebenso wichtig.

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Auf der Basketball-Landkarte ist der Westerwald in weiten Teilen ein weißer Fleck. Doch das könnte sich ändern: In Wissen wurde jetzt eine Freizeitanlage mit zwei Basketball-Kleinspielfeldern eröffnet. Mehr noch. Die gesamte Anlage ist inklusiv angelegt, sie soll ein Treffpunkt für alle Kinder und Jugendlichen sein.

Das Fundament für die Sport- und Freizeitanlage haben die Mädchen und Jungen quasi selbst gelegt. Im September 2023 traten rund 400 Kinder aus fünf Schulen zu einem großen Sponsorenlauf im Stadion an und erzielten ein sagenhaftes Ergebnis in Höhe von rund 36.000 Euro. Diese sportliche Gemeinschaftsaktion war Ausdruck des guten Miteinanders der Wissener Schulen, denn sowohl davor als auch danach beteiligten sich Schüler und Lehrer am Ideenaustausch, an Planungen, vertiefenden Entscheidungen und Arbeitseinsätzen.

Nicht nur während der zweijährigen Planungsphase, sondern auch am Eröffnungstag zeigte sich, was die neue Sport- und Freizeitanlage ist: ein Gemeinschaftsprojekt!
Elmar Hering

Deshalb wusste Bürgermeister Berno Neuhoff sehr gut, an wen er sich bei der offiziellen Eröffnung in erster Linie wenden musste: „Ihr habt das in Gang gesetzt“, dankte er den Kindern und Jugendlichen. Sein Dank galt aber gleichermaßen auch den Vertretern der Kommunalpolitik für den uneingeschränkten Rückhalt und vor allem der Else-Schütz-Stiftung aus Montabaur, denn deren Förderzusage über 170.000 Euro machte den Bau der vielfach geforderten Anlage in der jetzigen Qualität erst möglich. Von den Gesamtkosten (rund 232.000 Euro) trägt die Verbandsgemeinde einen Eigenanteil in Höhe von 26.000 Euro.

Was letztlich für diesen Batzen Geld entstanden ist, kann sich absolut sehen lassen. Direkt neben dem Stadion hat das Areal rund um die bereits vorhandenen Skaterampen eine optimale Ergänzung gefunden. Neben den bereits erwähnten Basketball-Kleinspielfeldern (ein Streetballfeld für die jüngeren Kinder mit einer Korbhöhe von 2,80 Meter, und ein komprimiertes Feld mit zwei Körben in 3,05 Meter Normhöhe) laden auch eine Tischtennisplatte und ein sogenanntes Inklusionskarussell zu Sport, Spiel und Bewegung ein. Letzteres dürfte nicht nur bei den Mädchen und Jungen der Förderschulen ein positives Echo hervorrufen. Doch damit nicht genug: Von dem Geld konnten zudem zwei neue Fußballtore für den benachbarten Bolzplatz („Grüne Hölle“) angeschafft werden, ebenso eine „Torwand“, so Bürgermeister Neuhoff.

Auch das Inklusionskarussell kommt bei den Kindern gut an.
Elmar Hering

Sämtliche Schulen waren in das Eröffnungsprogramm involviert – sei es bei der Bewirtung, beim kleinen Basketballturnier (sechs Vierer-Mannschaften ab Klasse 9 traten an) oder nachmittags beim Basketball-Workshop für die Klassen 4 bis 6. Hier wurden nicht nur Körbe geworfen, sondern es wurde gedribbelt, gehüpft, gebastelt und gemalt. Auch das Team des Jugendzentrums OT war wieder mit von der Partie.

Zudem war die Veranstaltung auch eine Premiere – erstmals trat die neu gegründete Wissener Jugendvertretung aktiv an die Öffentlichkeit. Deren Sprecher Jasper Seibert (15) unterstrich, dass die Sport- und Freizeitanlage wirklich allen Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehe, unabhängig von Alter und sportlichem Leistungsvermögen.

Für die neue Wissener Jugendvertretung, in der Jugendliche aus drei Schulen zusammenarbeiten, war der Aktionstag eine gelungene Premiere.
Elmar Hering

Diesen gemeinschaftlichen Ansatz erkannten auch zwei Lehrerinnen als große Stärke des Projektes. Stellvertretend für alle sechs Wissener Schulen appellierte Susanne Gemmecker, Leiterin der Franziskus-Grundschule: „Macht damit weiter“. Zugleich dankte sie der Kommune für das gute Miteinander. Sabine Schmidt (Kopernikus-Gymnasium) erinnerte an den Sponsorenlauf: „Manche haben 40 Runden geschafft. Alle haben Bauklötze gestaunt.“ Mit dem „tollen“ Ergebnis vor Augen ging auch Johann Christian Meier von der Else-Schütz-Stiftung kurz auf den Entstehungsprozess ein und sparte nicht mit Lob für die Schüler. Gerne übernehme die Stiftung einen Teil der Kosten, denn ihr Ziel sei es, möglichst viele Menschen in Bewegung zu bringen.

Manche der Wissener Schulen werden das neue Angebot in ihre Sportaktivitäten einbeziehen, auch wenn die Entfernung zu Fuß vielleicht ein Hindernis darstellt. Und so erscheint die Annahme nicht allzu kühn, dass Wissen tatsächlich irgendwann eine Basketball-Hochburg werden könnte.

Beteiligte Schulen

An dem Eröffnungsprogramm beteiligten sich mehr als 40 Kinder und Jugendliche sowie ihre Lehrer von allen sechs Wissener Schulen: Franziskus-Grundschule, Marion-Dönhoff-Realschule plus, Kopernikus-Gymnasium, Berufsbildende Schule Wissen, Wilhelm-Busch-Schule und Förderschule am Alserberg.

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