2022 hatte die Verbandsgemeinde (VG) auf Beschluss des VG-Rats den Ideenwettbewerb für Kinder und Jugendliche ausgelobt, Dutzende Vereine und Schulen im Wisserland angeschrieben und zur Teilnahme ermuntert. Die Aufteilung in drei Altersstufen (zwischen 6 und 20 Jahren) ließ viel Spielraum, allerdings blieb die Resonanz zunächst verhalten. Am Ende stachen dann vier Einreichungen von Schülern des Kopernikus-Gymnasiums heraus.
Wir werden uns auf den Weg machen.
Bürgermeister Berno Neuhoff
Bei der Preisverleihung im Walzwerk dankte Bürgermeister Berno Neuhoff sowohl den Schülern, ihren Lehrern und Schulleiterin Katja Weidt als auch der sechsköpfigen Jury. Er erläuterte kurz die Hintergründe und den Wunsch, einerseits vor Ort etwas für den Klimaschutz zu tun und andererseits Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sie sich einbringen können und ihre Ideen ernst genommen werden. „Wir werden uns auf den Weg machen“, sagte der Bürgermeister und verwies unter anderem auf das Thema Windkraft und auf die frisch gegründete „Westerwald-Sieg-Energie“ zur Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien.
Die erste der vier Auszeichnungen ging an Lara Marie Müller. Die Projektidee der Fünftklässlerin zielt darauf ab, eine Spendenaktion durchzuführen, um mit dem Geld Setzlinge und Blumensamen zu kaufen. Ebenfalls gewürdigt wurde die Projektidee von Azra Aymaz, deren Vorschläge sich mit dem ökologischen Fußabdruck auseinandersetzen – sowohl jedes Einzelnen als auch der lokalen Gemeinschaft (vom reduzierten Plastik- und Wasserverbrauch über Workshops bis zu Secondhandläden in Wissen). Als Belohnung erhielten beide Schülerinnen je einen Buchgutschein.
Eine einfache Idee, schnell umgesetzt
Mit einer tollen Idee, die ohne große Kosten schnell umsetzbar ist, überzeugte die BNE-Gruppe des Gymnasiums die Jury (BNE steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“). Ausgehend von der Beobachtung, dass an ihrer Schule nachmittags und abends oft noch Fenster offenstehen und Lichter beziehungsweise Beamer eingeschaltet sind, entwarfen die Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 11 Hinweisschilder/Piktogramme, die seit Kurzem in jedem Klassenraum hängen und zum energiesparenden Verhalten mahnen. „Erste Erfolge sind schon erkennbar“, sagte eine Schülerin. Wie Lehrerin Sabine Schmidt erläuterte, trifft sich die BNE-Gruppe (Sprecher aus allen Klassen) regelmäßig, somit handele es sich quasi um ein Gesamtprojekt der ganzen Schule.
Top aktuell ist das zweite Gruppenprojekt mit dem Titel „Revitalisierung des Naherholungsraum Stadtwald Köttingsbach“. Dessen Kern sind die Aktivitäten der Köttingsbach-Gruppe (Oberstufe und Abiturjahrgang 2024), und erst am Tag vor der Preisverleihung wurden in dem Wissener Stadtwald zwei weitere Bäume gepflanzt. Sowohl im Unterricht (Biologie, Geografie) als auch in ihrer Freizeit hatten sich die Gymnasiasten intensiv mit der Bedeutung dieser „grünen Lunge“ beschäftigt. Markantestes Ergebnis sind die mehr als 20 selbst entworfenen Infotafeln entlang des neuen Baumlehrpfades.
Das schafft Identifikation mit der Stadt.
Bürgermeister Berno Neuhoff
Bürgermeister Berno Neuhoff freute sich sehr über die Teilnahme am Wettbewerb und die Ideen: „Das schafft Identifikation mit der Stadt.“ Auf seine Frage, ob das Kopernikus-Gymnasium eventuell schon Ideen habe, wofür das Preisgeld von je 500 Euro eingesetzt werden könne, antwortete Lehrer Carsten Harmel, dies sei noch offen, aber es werde sich sicher eine passende Verwendung finden.
Ausgezeichnete Schüler
Stellvertretend für ihre Mitschüler in den beiden Gruppenprojekten nahmen Chiara Rödder, Julia Müller und Joelle Neuhoff sowie Jana Becher, Sophie Schott, Rebecca Scheffer und Maja Löhr Urkunden entgegen. Die Geldpreise von je 500 Euro werden über das Kopernikus-Gymnasium passenden Zwecken zugeführt.
Für ihr Einzelprojekt durfte sich Lara Marie Müller (Jahrgangsstufe 5 des Gymnasiums) ebenfalls über eine Urkunde freuen. Sie erhielt außerdem einen Buchgutschein; ausgezeichnet wurde in gleicher Weise auch ein Einzelprojekt von Azra Aymaz.