Verein stärkt Miteinander
Wissener Bürgertreff soll Anlaufpunkt für viele werden
Die Mitgliederversammlung des neu gegründeten Vereins "Bürgertreff Wissen" verlief in entspannter Atmosphäre. Viele Ideen für die Ausrichtung und Zukunftsprojektierung wurden gesammelt und ausgewertet.
Thomas Hoffmann

Dem sozialen Miteinander hat sich der neue Bürgertreff Wissen verschrieben. In der Startphase geht es allerdings auch um ganz profane Dinge.

Der vor wenigen Wochen neu gegründete Bürgertreff Wissen soll ein lebendiger Anlaufpunkt für viele Menschen, gleich welchen Alters, gleich welcher Herkunft, werden. „Ob reich, ob arm, das ist egal“, skizzierte die Vorsitzende Erika Uber eines der Leitmotive des Vereins, der mittlerweile auch gerichtlich als “e.V.„ bestätigt ist. Im Mittelpunkt der ersten Mitgliederversammlung, zu der etwa 20 Gäste ins katholische Pfarrheim kamen, standen “Ideen und Initiativen“.

„Es ist ein Bürgertreff, wo alle mitmachen können, wollen, sollen“, sagte Erika Uber, die die Idee dem Mehrgenerationenhaus Mittendrin in Altenkirchen entlehnt hat. Dort habe sie einen interkulturellen Gartenverein gegründet, in dem Menschen unterschiedlichster Herkunft gemeinsam Pflanzen hegen und pflegen, eine Idee, die sie erweitert auch im Bürgertreff Wissen umsetzen möchte.

Indes steht und fällt alles mit dem Geld, aber auch in diesem Punkt ist die Sprachlehrerin für Integration bereits tätig geworden. So wurden aus dem von der Europäischen Union finanzierten „Leaderprojekt“ bereits 1930 Euro für die Anschaffung von elementaren Dingen wie gebrauchten Möbeln und Laptop in Aussicht gestellt. In der Wissener Innenstadt wurden bereits Räumlichkeiten besichtigt, eine davon bezeichnete die Vorsitzende als „Ideal“. Diese würde mit etwa 1000 Euro Monatsmiete (warm) zu Buche schlagen. Uber weiter: „Wir brauchen aber eine Art Anschubfinanzierung, ideal wäre eine Stiftung oder ein Sponsor, der die Miete für zwei Jahre übernehmen könnte, dann könnten wir weitere Projekte starten.“

Denn diese wird es geben. Die Anwesenden schrieben ihre Wünsche und eigenen Fähigkeiten auf Karten, die dann von Systemcoach Elke Bleeser ausgewertet wurden: „Offene Kommunikation“, „Möglichkeiten der Sprachverbesserung“ und „andere Kulturen kennenlernen“ waren dabei nur drei Punkte, mit denen der Wunsch nach einem Miteinander ausgedrückt wurde.

Systemcoach Elke Bleeser (links) und Vorsitzende Erika Uber stellen die Ergebnisse der Befragung vor, bei der die Anwesenden zuvor ihre Erwartungen und Wünsche auf Karten geschrieben hatten.
Thomas Hoffmann

Auch Anja Weber von der Kreisverwaltung Altenkirchen begrüßte diese Aussagen und Herangehensweise. Sie stellte am Rande der Versammlung den Nachbarschaftshilfeverein vor, der ehrenamtliche Helfer an pflegebedürftige Personen vermittelt, die haushaltsnahe Dienstleistungen wie etwa Einkaufen erledigen, was mit einem Stundensatz von zehn Euro Aufwandsentschädigung entlohnt wird. „Die Pflegedienste sind maßlos überlastet“, machte die psychiatrische Koordinatorin des Kreises klar.

Ein Engagement, das auch Erika Uber begrüßte, wenngleich sie den Fokus des Bürgertreffs (dessen Mitgliedsbeitrag im Jahr lediglich 24 Euro beträgt) auf das Erreichen gemeinsamer Ziele legt: Musizieren, gemeinsame Unternehmungen und vieles mehr sei denkbar. „Jeder soll hier auch seine eigenen Fähigkeiten einbringen können“, sagte sie. Nimmt man die gute Kommunikation und die locker-angenehme Atmosphäre der Versammlung als Maßstab, so könnte das neue Projekt von Erfolg gekrönt werden.

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