Während der langen Bauphase an Steinaus Ecke in Herdorf war die Herdorfer Straße für viele Fahrzeuge der schnellste Weg, um in das Städtchen an der Heller zu gelangen. Mittlerweile ist die Großbaustelle Geschichte – aber ein Blickfang gehört immer noch zum festen Straßenbild der Herdorfer Straße in Darden: Seit Frühling 2023 säumen Baken den Bürgersteig entlang der Stützmauer kurz vor der Ortsausfahrt.
Wie Stadtbürgermeister Walter Strunk (SPD) bestätigt, hätte sich eine Abdeckungsplatte etwas gelöst. Zwar könne davon ausgegangen werden, dass sie nicht runterfalle, erst recht nicht auf ein fahrendes Auto. Allerdings sei der Bürgersteig mittels Baken für Fußgänger gesperrt aus Verkehrssicherungsgründen. Stattdessen kann der Weg genommen werden, der über der Mauer an der Herdorfer Straße entlang verläuft. Der Verbandsgemeindebauhof überprüfe regelmäßig. Kleinere Mängel würden sofort beseitigt, sobald sie auffielen. „Also kein Problem“, sagt Strunk. Der Stadtchef unterstreicht auf Nachfrage allerdings auch: Wer sich als Fußgänger nicht an die Absperrung halte, gehe ein Risiko ein. Kleinere Brocken könnten von der Abdeckung fallen.
„Da warten wir erst mal das Urteil ab.“
Daadens Stadtbürgermeister Walter Strunk zum weiteren Vorgehen
Aber wann können Fußgänger wieder den direkten Weg nehmen? Tatsächlich ist nicht klar, wer für die Arbeiten zuständig ist und letztlich die Kosten übernimmt, der Landesbetrieb Mobilität (LBM) oder die Stadt. Vor dem Verwaltungsgericht Koblenz läuft vonseiten Daadens eine Feststellungsklage, wie Strunk bestätigt. Zu Details möchte er sich nicht äußern, sagt lediglich, dass noch kein Verhandlungstermin feststehe. „Da warten wir erst mal das Urteil ab.“ Wenn das Gericht tage, werde eine Entscheidung nicht mehr allzu lange dauern, mutmaßt Strunk und ergänzt: „Ich habe keinen Einfluss auf deren Tagesordnung und auch nicht auf die terminliche Feststellung.“
Strunk unterstreicht, dass der gesperrte Bürgersteig nicht zu den großen Aufregerthemen im Daadener Land zähle – im Gegensatz etwa zur ewigen Übergangsampel bei Schutzbach. Wem die Baken allerdings regelmäßig ein Dorn im Auge sind, ist Anselm Proeller. Der Daadener fährt regelmäßig die Strecke. Er ärgert sich weniger über die Sperrung an sich, sondern darüber, dass die Angelegenheit schon so lange in der Schwebe ist. Er befürchtet, dass die Reparaturkosten steigen, je länger eine Sanierung auf sich warten lässt.
Thema schon seit Jahren in der Schwebe
Tatsächlich reicht die Vorgeschichte viele Jahre zurück. Bereits im Januar 2012 hatte sich der damalige Stadtbürgermeister Günter Knautz mit der Angelegenheit beschäftigt und beim LBM um Vorschläge zur dauerhaften Sanierung gebeten. Das geht aus der Verwaltungsantwort einer Anfrage der FWG vom Dezember 2019 hervor. Anfangs konnten sich die Daadener demnach noch Hoffnung machen: Der LBM wollte die Arbeiten einplanen. Doch einige Zeit später dann die große Enttäuschung: Die Straßenmeisterei Betzdorf teilte mit, dass der LBM nun nichts mehr unternehmen wolle und die Stadt Daaden zuständig sei.