CDU-Kandidat
Wie Betzdorfs Stadtchef bei Landtagswahl punkten will
Johannes Behner während seiner Bewerbungsrede um die CDU-Landtagskandidatur in der Mudersbacher Giebelwaldhalle.
Daniel-D. Pirker

Die CDU schickt den Betzdorfer Stadtbürgermeister in das Rennen um das Landtagsmandat im Wahlkreis Betzdorf/Kirchen. Welche Themen will der 36-Jährige anpacken – und wo unterscheidet er sich zu seinem Gegenkandidaten? 

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Für welche Themen wollen sich Johannes Behner und Dirk Eickhoff einsetzen? Beide traten um die CDU-Landtagskandidatur im Wahlkreis Betzdorf/Kirchen an. Letztlich entschieden sich die Mitglieder auf der Nominierungsversammlung in Mudersbach deutlich für den jungen Stadtbürgermeister von Betzdorf. Sein Gegenkandidat, der Herdorfer Dirk Eickhoff, wurde daraufhin als sein B-Kandidat aufgestellt. Behner setzte in seiner Bewerbungsrede bei allen Spitzen gegen die SPD-geführte Landesregierung eher auf Sachlichkeit, während Eickhoff klare Kante zeigte und der Seele der Partei schmeichelte („Ich möchte, dass wir uns wieder auf das ‘C’ in unserem Parteinamen besinnen.“). Die thematische Stoßrichtung der beiden unterschied sich hingegen kaum.

Medizinische Versorgung

Johannes Behner warnte eindringlich vor einem Wegfall der medizinischen Versorgung im Wahlkreis. Die Insolvenz der DRK-Kliniken nannte er ein Desaster, wofür er unmittelbar die SPD verantwortlich machte, namentlich etwa die ehemalige Landesgesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und ihren Nachfolger Clemens Hoch. Und Dirk Eickhoff sagte dazu: „Die, die am nächsten dran sitzen, haben am wenigsten zu einer Lösung beigetragen.“

Dirk Eickhoff während seiner Bewerbungsrede.
Daniel-D. Pirker

Und mit Blick auf die Probleme bei der ärztlichen Versorgung: “Wir wissen, was es heißt, abgehängt zu sein.” Während in Mainz geglaubt werde, die Region sei gut versorgt, sehe die Wirklichkeit anders aus. Und angesichts der Mediziner, die in den nächsten Jahren den Ruhestand antreten, forderte er landesweite Anreize für Hausarztpraxen im ländlichen Raum. Zudem dürfe es keine Konkurrenz zwischen reichen und armen Gemeinden geben.

Sicherheit

Behner, der aus einer Polizistenfamilie stammt, sieht Alarmsignale, wenn Menschen Angst hätten, abends alleine durch die Innenstadt zu gehen, Rettungskräfte beleidigt werden und sich Familien nicht mehr an Bahnhöfen wohlfühlen. Wie Eickhoff forderte er eine stärkere Polizeipräsenz und bessere Ausstattung der Einsatzkräfte.

Bildung

Als Lehrer beobachtet Behner, wie Kollegen am Limit arbeiteten und Schulgebäude „bröckeln“. Eickhoff beklagte in seiner Rede den Lehrermangel, Unterrichtsausfälle, fehlende Berufsorientierung und zunehmende Gewalt an Schulen. Seine Forderung nach einer „absoluten Reform der Lehrpläne“ ging in die gleiche Richtung wie Behners Ansatz, der für eine „Bildungswende“ warb.

Setzten ein Zeichen der Geschlossenheit (von links): CDU-Kreisvorsitzender Matthias Reuber, Landtagsabgeordneter Michael Wäschenbach und der frisch gewählte Landtagskandidat Johannes Behner mit seinem B-Kandidaten Dirk Eickhoff.
Daniel-D. Pirker

Wirtschaft und Infrastruktur

Beide Kandidaten sind sich einig über die Stärke und das Potenzial der heimischen Firmen. Und sowohl für Behner als auch Eickhoff stellt der Abbau von Bürokratie eine der zentralen Stellschrauben dar, um die Wirtschaft zu entlasten. Und das gilt auch für Verwaltungen. Behner nannte hier als Negativbeispiel schleppende Genehmigungsverfahren bei Bauprojekten. Eickhoff betonte zudem, dass Kommunen mehr Handlungsspielraum bräuchten und sich die Entlohnung von Verwaltungsmitarbeitern ändern müsse, damit sie nicht in andere Bundesländer abwandern.

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