Ein Strohhalm, an den sich Klein klammert, ist eine mögliche touristische Nutzung der Trasse. „Ich sehe da durchaus Chancen“, erklärt der leidenschaftliche Eisenbahner gegenüber unserer Zeitung. Es gebe viele reizvolle Ecken im Holzbachtal, die sich als Ziele für Ausflügler eignen, meint Horst Klein und nennt beispielhaft die Burg Reichenstein. Christoph Hoopmann vom Westerwald-Touristik-Service sei derzeit dabei, ein entsprechendes touristisches Konzept zu erarbeiten.
In Kürze wollen sich Vertreter der Westerwaldbahn auch mit den Touristikern der betroffenen Verbandsgemeinden zusammensetzen, um die Chancen für einen touristischen Bahnverkehr auszuloten.
Horst Klein schwebt hierbei vor, die alten Schienenbusse der Eifelbahn zu nutzen. Von April bis Oktober könnten diese dann jeweils samstags und sonntags Ausflügler durchs Holzbachtal fahren. Ganz so einfach ist dieses Projekt aber nicht, räumt auch der Westerwaldbahn-Geschäftsführer ein: „Da ist schon einiges zu organisieren. Vor allem wäre Gastronomie an der Strecke wichtig.“ Die entsprechende Bahnleistung würde formell vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr in Koblenz bestellt. Kleins Ziel ist es, bis zur Dezembersitzung des Zweckverbands alles abgeklärt zu haben, um sich um einen Zuschlag für den Wochenendverkehr zu bewerben.
Alles steht und fällt allerdings mit der Zukunft des Güterverkehrs auf der Strecke, für den es seit Jahren zu wenige Kunden gibt. 11,7 Millionen Euro müssten in die Sanierung und die Schaffung von Bahnübergängen gesteckt werden. 85 Prozent kämen von Bund und Land als Zuschuss. (mp)