„Bildung ist der Schlüssel zu allem“: Dieser Überzeugung folgend, engagieren sich Gottfried (65) und Anke Frings (56) aus Steineroth mit ihrer Stiftung „Ponte Chiara“ für eine Schule in Ghana, in Akosombo. Sie beherbergt einen Kindergarten und eine Grundschule unter einem Dach, für 130 Mädchen und Jungen. Durch den von der Stiftung geförderten Anbau von zwei weiteren Klassenräumen soll die Schule erweitert werden und künftig Schüler bis zur Mittleren Reife unterrichten.
Um sich vom Stand der Bauarbeiten ein Bild zu machen, reiste das Ehepaar Frings nach Ghana. Es war für die beiden der erste Besuch in Schwarzafrika überhaupt. Ihre Stiftung arbeitet eng mit der Caritas in Köln und mit einem dort arbeitenden befreundeten Diakon zusammen, der den Steinerothern auch das Schulprojekt ans Herz gelegt hatte.

Das engagierte Ehepaar gründete die Stiftung vor zweieinhalb Jahren. Sechs Projekte werden aktuell gefördert: über die Caritas in Betzdorf, die Frauenhilfe Köln, die Tafel in Deutz, die Obdachlosenhilfe in Köln und eben die Schule in Ghana. „Die Berichte aus den einzelnen Projekten bewegen teilweise tief und zeigen, wie gezielte und doch pragmatische Hilfe direkt vor Ort ankommt. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sie sich nachwirkend ausweitet und Hoffnung sowie Lebensfreude schenkt. Begeisterung kann eben anstecken. In diesem Zeitraum konnte bereits Projektarbeit von rund 55 000 Euro umgesetzt werden.“, schreiben die Stifter in ihrem Rechenschaftsbericht. Der Dank gilt allen Spendern und Förderern, verbunden mit der Bitte, „Ponte Chiara“ auch in Zukunft zu unterstützen (Infos unter www.ponte-chiara-stiftung.de).
Das Ehepaar Frings ist vom Besuch in der Schule und der Baustelle mit einem guten Eindruck nach Hause gekommen. Ein erster Anbau, um sauberes Wasser zu gewinnen, ist mit dem ersten Geld bereits fertiggestellt worden. Die Lebensbedingungen vor Ort sind bescheiden: „Einfache Straßen, Hütten mit Kochstellen vor dem Haus, Hitze über 30 Grad“, schildert Gottfried Frings seine Eindrücke. Zwei Wochen waren er und seine Frau insgesamt unterwegs, besuchten dabei auch andere Hilfsprojekte außerhalb ihrer Stiftung. Einen Tag verbrachten die beiden in „ihrer Schule“ und erlebten einen ganz normalen Schultag mit. Unterrichtet wird auf Englisch, der Amtssprache in Ghana. „Wir haben uns gefreut, wie aufgeweckt und interessiert die Kinder waren“, erzählt der Ingenieur, der auch von seinem Bruder Hermann Josef nach Afrika begleitet wurde. „Es war eine herrliche Atmosphäre und ein toller Empfang“, fügt Gottfried Frings hinzu.

Die Kinder werden den ganzen Tag in der Schule versorgt, essen dort auch gemeinsam zu Mittag. Reis und Suppe stehen auf dem Speiseplan. Per Seefracht hatte die Stiftung vor der Reise bereits Hilfsgüter wie Kindersachen und Materialien für den Unterricht vorausgeschickt. Die Hilfsgüter waren auch pünktlich angekommen und von der Schulleitung verteilt worden. „Das Kollegium macht einen guten Eindruck, die Wasserversorgung läuft, und die Maurerarbeiten für die beiden neuen Klassenräume sind über den Sommer abgeschlossen worden“, schildert der Steinerother seine Eindrücke. Nun muss nur noch das Dach errichtet werden und im gerade begonnenen neuen Jahr soll der Anbau mit Mitteln der Stiftung dann fertiggestellt sein.
„Bildung ist die einzige Chance für die Kinder, sie aus der Armut zu holen und ein selbst bestimmtes Leben zu führen“, begründet Gottfried Frings auch im Namen seiner Frau das Engagement von „Ponte Chiara“. Der Name der Stiftung dient als Wegweisung: Ponte, eine Brücke, schafft Wege und verbindet Räume und neue Ideen miteinander. Chiara, dahinter verbirgt sich die Heilige Klara, die als Wegbegleiterin des Heiligen Franziskus ebenfalls selbstlos für andere wirkte.
Die Kinder in Ghana bedankten sich bei den Besuchern aus dem Westerwald mit einem einstudierten Programm, dass Stifter Gottfried Frings beeindruckte: „Sie haben gesungen und getanzt und alles auswendig vorgetragen.“