Erneuter Nutztierriss
Westerwälder Problemwolf soll abgeschossen werden
Nach einem erneuten Nutztierriss aus gesicherter Haltung ist die Entscheidung gefallen: "Problemwolf" GW1896m wird abgeschossen.
dpa

Wolf GW1896m hat zuletzt wieder mehrfach Nutztiere im Westerwald gerissen - und dabei Zäune überwunden, die eigentlich als wolfssicher gelten. Daher wird er nun bald abgeschossen. Der Schritt falle ihr nicht leicht, sagt Umweltministerin Katrin Eder.

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Gut zehn Jahre nach der Rückkehr des Wolfs in den Westerwald wird nach mehreren Rissen von Nutztieren bald das erste Mal eines der Raubtiere abgeschossen. Der Rüde GW1896 sei erneut an einem Übergriff auf eine gesicherte Nutztierhaltung beteiligt gewesen, teilte das Mainzer Umweltministerium mit. „Das bedeutet für ihn jetzt leider, dass er mehrfach wolfssichere Zäune überwunden hat und dass wir hier einen Antrag zur Entnahme stellen müssen“, sagte Ressortchefin Katrin Eder (Grüne) am Rande der Umweltministerkonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Damit solle verhindert werden, dass der Wolf das gelernte Verhalten fortsetze und es seinen Jungen beibringe. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord bereite nun die Genehmigung vor. „Es wird dann jemand gesucht, der professionell in der Lage ist, das Tier entsprechend zu entnehmen“, sagte Eder.

„Mir fällt das nicht leicht.“
Umweltministerin Katrin Eder

Endgültiger Auslöser für die Entscheidung ist offenbar ein Vorfall in Berzhausen (Kreis Altenkirchen). Dort wurden am 18. November DNA-Abstriche von drei getöteten Schafen genommen. Das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) meldete am Mittwochabend das Untersuchungsergebnis: Der Leitwolf des Leuscheider Rudels, der bereits seit fast vier Jahren immer wieder an Nutztierrissen nachgewiesen wird, ist der Verursacher. Ein ausreichender Herdenschutz war vorhanden.

Nach einem Vorfall in Asbach-Sessenhausen Anfang November hat GW1896 damit zum zweiten Mal in räumlicher und zeitlicher Nähe Nutztiere aus vorschriftsgemäß gesicherter Haltung gerissen – die Voraussetzung für einen Abschuss ist damit erfüllt. Auf das Ergebnis der Untersuchung eines weiteren Vorfalls im benachbarten Nordrhein-Westfalen konnte und wollte das Ministerium nun nicht mehr warten.

„Mir fällt das nicht leicht“, sagte die Ministerin zu ihrer Entscheidung. „Wir haben nicht viele Wölfe in Rheinland-Pfalz.“ Ein guter Erhaltungszustand sei nicht erreicht. Aber es sei auch immer gesagt worden, dass die Weidetierhaltung ebenso wichtig sei. (mit dpa)

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