Zukunftsprojekt
Werkstadt Betzdorf nimmt wichtigen Meilenstein
Auf über sechs Stockwerke erstreckt sich das Gesundheitszentrum, das nun Richtfest feierte. Es werden weitere Gebäude auf dem ehemaligen Eisenausbesserungswerk folgen. Und in die alten Hallen soll unter anderem ein Rewe-Supermarkt einziehen.
Daniel-D. Pirker

Nach knapp einem Jahr Richtfest. Im Oktober soll das neue Betzdorfer Gesundheitszentrum dann fertig sein. Die tiefgreifende Veränderung der Stadt hat damit noch mal an Fahrt aufgenommen. 

In Zeiten, in denen kaum ein großes Bauprojekt wie geplant vorankommt in Deutschland, wird in Betzdorf der Gegenbeweis angetreten. Die Wiederbelebung des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks hat längst Formen angenommen. Die sechs Stockwerke des neuen Gesundheitszentrums, die in den vergangenen Monaten entstanden, gehören längst zum Stadtbild Betzdorf. Der Rohbau konnte nun Richtfest feiern. Ab Oktober sollen in einem Gesundheitszentrum unter anderem 132 Apartments für ältere Menschen fertiggestellt sein.

Es werden in den nächsten Jahren noch weitere Richtfeste auf dem 50.000 Quadratmeter großem Areal folgen, das mittlerweile unter dem Namen „Werkstadt Betzdorf“ firmiert. Drei Gebäude sollen etwa Betreutes Wohnen in 80 Apartments zwischen 50 und 100 Quadratmetern bieten. Die Hoffnung von Stephan Höttgeres: dass die Planungen so weit voranschreiten, dass im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden kann. Er ist Architekt und Geschäftsführer der Abid-Firmengruppe, die das Großprojekt als Investor überhaupt ermöglicht. Zu dem Bauherren-Trio gehören auch Marcel Kremer und Peter Merz.

Rustikaler Charme der Hallen bleibt erhalten

Daneben sind ein Ärztehaus mit Mikroapartments geplant sowie ein städtisches Quartier mit 120 Wohnungen, Büros und Dienstleistungen. In den alten Hallen wird ein Fachmarktzentrum entstehen. Rewe Mockenhaupt wird darin einen Standort eröffnen. Mit 2500 Quadratmetern Fläche bei einer Verkaufsfläche von 1700 Quadratmetern wird damit der größte Markt des Familienunternehmens entstehen. 130 Parkplätze finden genauso Platz in den Hallen wie Fachgeschäften. Der rustikale Charme der Hallen soll dabei erhalten bleiben. Doch zuerst steht die Sanierung von 10.000 Quadratmetern Dachfläche an. In den maroden Hallen hat sich über Jahrzehnte einiges an Feuchtigkeit angesammelt, was umfangreichere Trocknungsverfahren nötig macht.

Auf dem Richtfest zeigten sich Investoren hochzufrieden mit dem bisherigen Projektverlauf. Erst im Februar vor einem Jahr fand der Spatenstich statt. Und innerhalb einer Rekordzeit von nur knapp 13 Monaten seien alle rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Projekts geschaffen worden, hob Stadtbürgermeister Johannes Behner in seiner Rede hervor.

Zahlreiche Besucher wohnten dem Richtfest bei.
Daniel-D. Pirker

Dass dieser Fortschritt nicht selbstverständlich ist in diesen Zeiten, machte der seit September amtierende Stadtchef in seiner Rede anhand von konkreten Beispielen greifbar: Trotz aller Widrigkeiten wie Veränderungen auf dem Kapitalmarkt, der Corona-Pandemie oder dem exorbitanten Anstieg der Baupreise hätten die Investoren immer an den Projektzielen festgehalten.

Stadtbürgermeister: Bahnunterführung unabdingbar

Behner sprach in seiner Rede von einem einzigartigen Projekt, das eine einmalige Chance für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung sei. „Unser Ziel ist es dabei, die ’WERKStadt Betzdorf“ mit der gesamten Innenstadt zu verbinden“, so der Stadtbürgermeister weiter. Die Verlängerung der Bahnunterführung sei dafür ein unabdingbarer Schritt, strich er auch am Rande gegenüber Pressevertretern heraus.

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