Doch unter die typische Geräuschkulisse aus Musik und Geplauder mischen sich plötzlich fröhliches Kreischen und lautes Lachen. Gerade sausen nämlich die ersten kleinen und großen Schlittschuhläufer über die Kunsteisbahn des Aktionskreises, und die Illusion vom angekündigten Winterzauber ist nun wirklich perfekt. Geschmeidige Kurven, Drehungen oder einfach nur geradeaus Laufen, das alles ist möglich, und wer fällt, den erwarten weder Nässe noch Kälte. Deshalb ist die Bahn bald dicht gefüllt mit begeisterten „Testern“, und selbst die Allerkleinsten können mit den Eltern ganz bequem ihre ersten Erfahrungen machen – Hinpurzeln inklusive.
Buden und Geschäfte gut besucht
Es ist keine Frage, dass die künstliche Schlittschuhbahn nicht nur die Attraktion überhaupt, sondern auch ein beliebter Treffpunkt und ein hübscher Blickfang auf dem Altenkirchener Weihnachtsmarkt war. Wer sich aber nur wegen des festlichen Ambientes in die Kreisstadt aufgemacht hatte, der wurde auch nicht enttäuscht. Das Hüttendorf füllte sich an beiden Tagen mit Besuchern aus der ganzen Region, die mit einem warmen Getränk vor der Bühne verweilten oder im Warenangebot der Budenbetreiber, der Standbesitzer in der Fußgängerzone und der Einzelhandelsgeschäfte stöberten.
Das Unterhaltungsprogramm hielt Abwechslung für alle Generationen bereit. Neben dem Figurentheater von Petra Schuff faszinierten die „Wintergeschichte“ mit Bert Wirges und das Mitmachkonzert mit „Milli Zauberwald“ die jüngsten Besucher. Klaus Zeiler präsentierte indessen die besten Songs der Musikgeschichte, das Blasorchester Mehrbachtal hatte weihnachtliche Arrangements im Gepäck, und Milena Lenz mobilisierte die Marktgäste zum „Rudel-Singen“. Viel Beachtung fanden auch die „Kettensägen-Figuren-Schnitz-Show“ sowie die Unterhaltungslieder-Revue zweier Geflüchteter aus der Ukraine. Am Samstagabend lieferte die Akustikband „Mille and More“ Musik der Spitzenklasse.
Bereits am frühen Sonntagnachmittag zogen Dennis Eichel, Vorsitzender des Altenkirchener Aktionskreises, und seine Stellvertreterin Tanja Iserlohe eine mehr als zufriedene Bilanz. „Wir waren gestern schon absolut positiv vom Andrang überrascht und wurden richtig überrannt“, berichtet Dennis Eichel. „Dadurch gab es zu Beginn einige Startschwierigkeiten. Die hatten wir aber schnell im Griff.“ Tanja Iserlohe freute sich über den Zulauf an jüngeren Gästen. „So viele Kinder und Familien habe ich hier ewig nicht mehr gesehen. Das tut richtig gut.“ Sie betonte, dass die Eisbahn auch preislich familienfreundlich konzipiert sei.
Wie ist der Mikroplastikabrieb auf den Kunststoffplatten zu bewerten, der von Umweltschutzverbänden beanstandet wird? „Wir haben mit dem Hersteller intensiv darüber gesprochen“, informierte Dennis Eichel. „Der Abrieb ist geringer als das, was jeder Einzelne im Jahr unter seinen Turnschuhen verliert. Wir sind da absolut im unkritischen Bereich. Die Bahn wird auch täglich gereinigt. Das Mikroplastik gelangt nicht in die Umwelt.“
Auf einem guten Weg
Die über Jahre immer wieder kritisierte Überschaubarkeit des Marktangebotes nehmen die beiden Vorsitzenden spürbar ernst. „Es ist unser Ziel, die Fußgängerzone wieder durchgängig mit Ständen zu besetzen. Wir haben im Jahr nach der Corona-Pandemie schon wieder 50 von 100 Prozent erreicht, konnten viele Stände hinzugewinnen und haben drastisch die Gebühren heruntergesetzt“, unterstrich Eichel. „Wir sind guter Dinge, dass wir es in den nächsten zwei bis drei Jahren schaffen werden, den Altenkirchener Weihnachtsmarkt wieder zum alten Glanz zu bringen.“