Verbandsgemeindewerke Wissen
Wasser und Abwasser werden im Wisserland minimal teurer
Sowohl beim Trink- als auch bei Ab- und Oberflächenwasser kommen auf die Haushalte im Wisserland minimale Gebührenerhöhungen zu.
Monika Skolimowska/dpa. picture alliance/dpa

Gutes, sauberes Trinkwasser ist das Nahrungsmittel Nummer eins. Jedem Verbraucher dürfte klar sein, dass die Ver- und Entsorgung ihren Preis hat.

In der Verbandsgemeinde Wissen steigen die Gebühren für Wasser und Abwasser in diesem Jahr leicht an. Diesen Empfehlungsbeschluss an den Verbandsgemeinderat haben die Mitglieder des Werkausschusses in ihrer jüngsten Sitzung gefasst.

Dirk Baier, Geschäftsführer der betriebsführenden Stadtwerke GmbH, legte dazu die wichtigsten Zahlen vor. Demnach sieht der 2025er Wirtschaftsplan im Betriebszweig Abwasser einen Jahresgewinn von 93.700 Euro vor, während beim Trinkwasser ein Jahresverlust in Höhe von 72.200 Euro zu Buche schlägt. In beiden Fällen bedeutet das eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr.

Auch für die Verbandsgemeindewerke war im Vorjahr der Ausbau der neuen Rathausstraße in Wissen wahrlich eine Großbaustelle.
Elmar Hering

Was bedeuten die Gebührenerhöhungen nun für die Bürger? Eine Beispielrechnung der Stadtwerke für einen Drei-Personen-Musterhaushalt (105 Kubikmeter Jahresverbrauch, 800 Quadratmeter Grundstücksfläche) ergibt eine jährliche Mehrbelastung von knapp 47 Euro. Im Einzelnen steigt beim Abwasser die Schmutzwassergebühr um sieben Cent pro Kubikmeter, ferner der wiederkehrende Beitrag Oberflächenwasser um einen Cent pro Quadratmeter. Beim Wasser fallen ab April der Arbeitspreis (plus zehn Cent pro Kubikmeter) und der Grundpreis (plus zwei Euro im Monat) höher aus.

Baier verwies auf die rückläufigen Umsätze beim Wasser. Hubert Becher (CDU) bewertete es positiv, zum jetzigen Zeitpunkt über eine Eigenkapital-Erhöhung nachzudenken – wenngleich diese momentan mit etwa 35 Prozent durchaus im grünen Bereich liegt. Gleichwohl, so der Geschäftsführer, sei es durchaus sinnvoll, jedes Jahr die Gebühren anzupassen. Mit Bedauern stellte Michael Rödder (FWG) fest, dass alles teurer werde und dass zum Beispiel der Anschluss von (Neu)Baugebieten für die Verbandsgemeindewerke immer ein Verlustgeschäft bleibe.

Bürger verbrauchen weniger Wasser

Sowohl 2023 als auch 2024 war die Menge des verkauften Wassers rückläufig. Laut Baier lag das Minus zuletzt bei rund 15.800 Kubikmeter. Zudem verwies er auf das sehr ausgedehnte Leitungsnetz innerhalb der Verbandsgemeinde, mit ein Grund für die relativ hohen Wassergebühren in der VG. Sowohl Sebastian Pattberg (Grüne) als auch Hubert Becher unterstrichen die Priorität der Versorgungssicherheit mit gutem Trinkwasser.

Aus dem 2023er Jahresabschluss wurde vor allem deutlich, dass der Jahresverlust beim Wasser (rund 104.000 Euro) zum Großteil auf Zinszahlungen zurückzuführen ist. Im Jahr davor hatte das Wasserwerk noch ein kleines Plus erwirtschaften können. Der Prüfer des beauftragten Büros sprach dennoch von „geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen“ und erteilte den „uneingeschränkten Bestätigungsvermerk“, hatte also an den 2023er Abschlusszahlen nichts auszusetzen.

Die Investitionsbereitschaft der VG-Werke ist nach wie vor gegeben. Nach derzeitigen Plänen sollen im Bereich Wasser bis zum Jahr 2027 rund 3,15 Millionen Euro investiert werden. Beim Abwasser erreicht das Investitionsvolumen nicht mehr den Stand von 2023 (mit Großbaustellen wie Holschbacher Straße und Rathausstraße), dennoch fließen Millionen Euro unter anderem in Abwassersammler, Kläranlagen, Hausanschlüsse.

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